Der Bundestrainer sieht Joshua Kimmich nicht als klassischen Abräumer im Mittelfeld, sondern in einer hybriden Rolle, die er auch im Klub einnehme.
Julian Nagelsmann hat sich festgelegt: Kapitän Joshua Kimmich spielt bei ihm in der deutschen Nationalmannschaft wieder auf der Sechs im Mittelfeld - "Stand jetzt", wie der Bundestrainer vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Luxemburg in Sinsheim (20.45 Uhr hier im LIVETICKER) in der Sportschau noch einmal betonte. Das heißt: "Es ist nie ausgeschlossen, dass er auch mal eine andere Position spielt."
Je nach Gegner oder Spielsituation könnte Kimmich auch wieder die Rolle als Rechtsverteidiger übernehmen. "Das ist ja das Schöne bei ihm, dass er beide Positionen herausragend gut spielen kann, dass er das auch bei der EM sehr gut gemacht hat, dass er aber auch ein Rechtsverteidiger sein kann, der mit Ball auf die Sechserposition geht, weil er es gut kann", erläuterte Nagelsmann.
Kimmich: "Ich spiele da, wo er es mir sagt"
Nach Sky Sport Informationen testete der Bundestrainer in den vergangenen Tagen in den Trainingseinheiten oft eine Viererkette - mit Kimmich auf der Rechtsverteidigerposition.
Spannend: "Stand jetzt kehrt er auf die Sechs zurück, weil er einfach einer von zwei, drei Spielern ist, der in seinem Klub da immer spielen wird", hatte Nagelsmann im Juli auf einem Trainer-Kongress in Leipzig erklärt. Aufgrund der "Kürze der Zeit" bis zur WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko "haben wir einfach nicht die Option, zu viel zu testen auf dieser Position", betonte er.
Nagelsmann weiter: "Wir werden Josh - Stand jetzt - zurück auf die Sechs ziehen. Sollten die angestammten Rechtsverteidiger-Kandidaten auf ganzer Linie versagen, wovon ich nicht ausgehe, dann kann sich das noch ändern."
Anschließend erklärte Kimmich: "Julian weiß, wenn er mich als Rechtsverteidiger braucht, dann spiele ich rechts. Wenn er mich im Mittelfeld haben will, dann im Mittelfeld. Das ist seine Entscheidung. Ich spiele da, wo er es mir sagt."
Baku nach vier Jahren wieder dabei
Die von Nagelsmann beschriebenen Rechtsverteidiger-Kandidaten hatten zuletzt nicht überzeugen können. Nnamdi Collins wurde bei seinem Debüt in der Slowakei (0:2) schon zur Halbzeit ausgewechselt, ist dieses Mal gar nicht nominiert. Maximilian Mittelstädt, der für Collins auf der für ihn ungewohnten rechten Seite übernahm, konnte nicht auf sich aufmerksam machen. Auch der 28-Jährige fehlt im aktuellen Kader.
Jamie Leweling, der beim 3:1 gegen Nordirland eine gute Figur als rechter Schienenspieler gab, plagen im Moment Adduktorenprobleme. Er steht gegen Luxemburg nicht zur Verfügung. Dieses Mal nach vier Jahren Abstinenz wieder mit dabei ist Ridle Baku.
Nagelsmann sieht Kimmich in hybrider Rolle
Nagelsmann sieht seinen Kapitän in einer hybriden Rolle - wie im Klub. "Am Ende sage ich oft, ihr müsst auch bewerten: Wo spielt der Spieler bei Bayern München? Wenn man eine Heatmap bei Bayern München sieht, wo spielt der Spieler - meistens rechts hinten", erklärte Nagelsmann.
Tatsächlich kippt Kimmich im Spielaufbau von der Sechs häufig nach rechts hinten ab und nimmt damit eine ähnliche Rolle ein wie einst Toni Kroos bei Real Madrid und in der DFB-Auswahl - mit dem Unterschied, dass Kroos sich in der Regel nach links fallen ließ.
Nagelsmann sieht einen entscheidenden Vorteil
Nagelsmann sieht einen entscheidenden Vorteil darin, Kimmich diesen Arbeitsauftrag auch in der Nationalmannschaft zu erteilen: "Man setzt ihn so ein, dass er den Rhythmus, den er bei Bayern München hat, idealerweise auch bei uns haben kann."
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