BVB-Desaster im Derby: Altbekannte Fehler und Frust als Titel-Killer?

Nach der 2:4-Pleite im Revierderby gegen Schalke

Von Nicolai Ecker

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Borussia Dortmund erlebte beim 178. Revierderby gegen Schalke 04 einen Nachmittag zum Vergessen. Der BVB schwächt sich im Endspurt selbst und scheint den Titel verspielt zu haben.

Der BVB hat mit der 2:4-Niederlage im hitzigen Derby vielleicht den entscheidenden Rückschlag im Titelrennen der Bundesliga hinnehmen müssen. Das Team von Lucien Favre scheiterte vor allem an sich selbst.

Zu Beginn sah alles noch nach einem BVB-Triumph aus. Mario Götze brachte den Favoriten nach einem Zuckerpass von Jadon Sancho in Führung (14.) - doch dann nahm das Spiel eine nicht zu erwartende Richtung. Keine vier Minuten später entschied Schiedsrichter Felix Zwayer nämlich nach Videobweis auf Handelfmeter für S04. Der Wendepunkt, der auch noch nach dem Schlusspfiff für viel Wirbel sorgte.

Favre schimpft über Handspielregel

"Das ist so lächerlich. Die Leute, die diese Regel erfunden haben, können nicht mehr in den Spiegel sehen. Sie haben keine Ahnung vom Fußball. Das ist der größte Skandal. Das ist eine große Schande für den Fußball", redete sich Favre am Sky Mikro in Rage.

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Dortmunds Trainer mit deutlicher Kritik über die neue Handspielregel im Fußball

Daniel Caliguri verwandelte trotz der ausgiebigen BVB-Proteste sicher (18.). Von diesem Punkt an nahm das BVB-Desaster seinen Lauf. Dortmund wirkte nach dem Strafstoß verunsichert, fahrig im Spielaufbau und unkonzentriert. Wie schon öfter in der Rückrunde, gab der BVB ein Spiel ohne Not aus der Hand.

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So passte es ins Bild, dass wieder einmal eine Standardsituation für den Rückstand sorgte. Nach einem Eckball köpfte Salif Sane Schalke in Führung (28.). Zum wiederholten Male kassierte der BVB so einen Gegentreffer. Das Spiel war gedreht und der BVB konnte sich davon nicht mehr wirklich erholen.

Flattrige Nerven und großer BVB-Frust

Schuld daran waren auch die flattrigen Nerven bei fast allen BVB-Spielern. Von der Sicherheit der ersten Viertelstunde war so gut wie nichts mehr zu sehen. In der zweiten Hälfte agierte der BVB oft ungeschickt und überhart. Das Spiel verlor an Spielfluss, der steigende Frust der Dortmunder war offensichtlich.

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Beispielhaft dafür war das Foul von Marco Reus gegen Suat Serdar. Der BVB-Kapitän sah Rot und flog vom Platz, den anschließenden Freistoß verwandelte Caliguri traumhaft - der Genickbruch.

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Gefrustet vom Rückstand und der Roten Karte verlor der BVB völlig die Nerven. Keine fünf Minuten nach Reus, tat es Marius Wolf ihm gleich und flog mit glatt Rot vom Platz. Das letzte Aufbäumen nach dem Witsel-Treffer erstickte Breel Embolo direkt mit dem 4:2 für Schalke. Das Derby war damit endgültig entschieden, doch ist damit auch das Rennen um die Meisterschaft verloren?

Sicher ist: Reus und Wolf fehlen Dortmund am nächsten Spieltag gegen Werder Bremen. Allerdings könnten auch längere Sperren auf die beiden zukommen. Gerade Kapitän Reus wird der BVB im Titel-Endspurt schmerzlich vermissen.

Favre: "Der Titel ist gespielt"

Für Dortmunds Trainer Lucien Favre ist die Meisterschaft verloren.

Für Favre ist die Meisterschaft eh kein Thema mehr: "Es ist schade. Der Titel ist verspielt, das ist klar für mich", sagte der Coach auf der anschließenden Pressekonferenz.

Der FC Bayern kann mit einem Sieg im bayrischen Derby gegen den 1. FC Nürnberg (ab 17:30 Uhr live und exklusiv auf Sky Bundesliga 1 HD) auf vier Punkte davonziehen. Außerdem kann die schon klar bessere Tordifferenz (16 Tore besser als der BVB) weiter ausgebaut werden.

Bei dann noch drei verbleibenden Spielen scheint es schier unmöglich den Münchnern den Titel noch zu nehmen...

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