BVB gegen FC Bayern: Didi Hamann im exklusiven Sky Interview

Hamann im Klassiker-Interview: "Riesenchance für die Dortmunder"

Von Sky Sport

Didi Hamann vor dem Klassiker zwischen Dortmund und Bayern exklusiv am Sky Mikro über Julian Nagelsmann, Müller, Kimmich, Musiala & den Trainerwechsel in Leverkusen.

Sky Experte Dietmar "Didi" Hamann spricht im Interview über das Duell BVB gegen Bayern, die Favoritenrolle im Klassiker, die entscheidenden Akteure um Jamal Musiala und Jude Bellingham und den neuen Leverkusen-Trainer Xabi Alonso.

Dietmar "Didi" Hamann...

... zur Ausganslage vor dem Duell:

"Die Ausgangslage war so nicht zu erwarten. Natürlich freuen wir uns, dass mal nicht die Bayern oder die Dortmunder, sondern Union und Freiburg vorne stehen. Dortmund ist punktgleich und hat die Chance, mit einem Sieg am Samstag drei Punkte vor die Bayern zu gehen und vielleicht dann bis zur WM vor ihnen zu bleiben. Das ist ein riesiger Ansporn. Mit dem gestrigen Spiel haben sie einen ganz guten Grundstein gelegt.

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... ob das Duell ein echtes Topspiel ist:

"Absolut. Es ist sehr wahrscheinlich, dass eine der beiden Mannschaften am Ende der Saison Meister wird. Die Punkte gegen den direkten Konkurrenten zählen sozusagen doppelt. Es ist eine Riesenchance für die Dortmunder. Es kribbelt und ich finde es auch spannend, was wir von den Bayern sehen werden. Sie haben jetzt zwei Aufbaugegner gehabt und gegen Leverkusen und Pilsen souverän gewonnen, aber am Samstag haben sie ein anderes Kaliber vor der Brust."

... zur Favoritenrolle:

"Ich würde schon die Bayern leicht in die Favoritenrolle setzen, weil die Dortmunder in den letzten Wochen doch immer wieder gewackelt haben. Die Bayern natürlich auch, deswegen sind sie punktgleich. Aber wir wissen: Wenn es darauf ankommt, sind die Bayern eigentlich immer da. Sie wissen: Wenn sie müssen, haben sie die Dortmunder immer geschlagen. Das wird ihnen viel Selbstvertrauen und Optimismus geben. Auf der anderen Seite erwischt man die Bayern in einem Moment, wo die Dortmunder ihre Chance suchen und bekommen werden. Die Bayern hatten vor dem Sieg gegen Leverkusen in der Bundesliga vier Mal nicht gewonnen, und die Dortmunder werden nach dem Sieg in Sevilla mit breiter Brust ins Spiel gehen."

Didi Hamann spricht am Mikro bei Sky Reporter Florian Plettenberg über den Klassiker & den Favoriten zwischen BVB vs. Bayern (Samstag, ab 17.30 Uhr live auf Sky).

... über das Spielmanagement:

"Es geht darum, dass du immer in der Situation weißt, was du zu machen hast. Darin sind die Bayern die besten. Sie wissen, wann der Gegner verwundbar ist und dann beißen sie zu. Wenn sie mal im Spiel 15 Minuten lang verteidigen müssen, dann machen sie das als Mannschaft. Den Dortmundern war das in den letzten Jahren etwas verlorengegangen, aber gestern haben sie es gezeigt. Deswegen bin ich guten Mutes, dass sie das vielleicht auch am Samstag zeigen werden."

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... über die Reaktion des BVB in Sevilla nach der Niederlage in Köln:

"Ich wusste nach dem Spiel in Köln nicht, was ich am Mittwochabend von den Dortmundern zu erwarten hatte. Aber das ist es, was gute Mannschaften machen: Sie finden Wege, um Spiele zu gewinnen. Durchschnittliche nicht."

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... über die Erwartungen an Dortmund im Meisterkampf:

"Die besten Mannschaften zeigen nach einem Rückschlag eine Reaktion und sagen: Das kann nicht unser Anspruch sein. Bellingham hat sich nach dem Spiel so geäußert. Das müssen die Dortmunder in den kommenden sechs, sieben, acht Spielen bis zur Winterpause zeigen. Sie haben eine hervorragende Ausgangsposition. Sie müssen in der Champions League unter die besten 16 Teams kommen, was sie vergangene Saison nicht geschafft haben. Du darfst am Samstag gegen Bayern nicht verlieren, dann musst du mal Kontinuität in deine Leistungen bringen, dass du sagst: Wenn die WM losgeht, sind wir maximal ein, zwei Punkte hinter den Bayern - vielleicht sogar drei oder vier vor ihnen. Dann hast du die Chance, nächstes Jahr Meister zu werden. Das erwarte ich jetzt von den Dortmundern. Sie haben sich gestern zurückhaltend geäußert, was mir sehr gefallen hat. Terzic hatte vor dem Spiel gesagt: 'Die sind nicht dumm, die Jungs, die sind nur sehr vergesslich.' Ich hoffe, dass er ihnen diese Vergesslichkeit austreibt."

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... über Terzic und Nagelsmann als Krisenmanager:

"Nagelsmann hat schon sechs, sieben Jahre im Kreuz. Er hat Hoffenheim vor dem Abstieg gerettet und in die Champions League geführt. Er hat in Leipzig gute Arbeit gemacht. Er ist der erfahrenere Trainer. Die Frage wird sein, ob Nagelsmann in München den Rückhalt hat, den Terzic in Dortmund hat. Wir haben unter der Woche die Aussagen von Karl-Heinz Rummenigge gehört. Ich glaube schon, dass es in der Bayern-Führung kritische Stimmen gibt und Stimmen, die sagen: Wir hätten uns gewünscht, dass Nagelsmann sich etwas schneller an Bayern München gewöhnt, sich vielleicht ein Stück weit zurücknimmt und die Mannschaft sich entfalten lässt."

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... auf die Frage, ob die Mini-Krise der Bayern vorbei ist:

"Ich wäre da vorsichtig. Leverkusen und Pilsen waren Aufbaugegner. Die Dortmunder werden sie am Samstag fordern und die Bayern werden bis zur Weltmeisterschaft sehr unruhige Wochen haben. Wie es weitergeht, davon werden wir am Samstag den ersten Eindruck bekommen."

... darüber, ob die Kritik der vergangenen Wochen etwas mit Nagelsmann gemacht hat:

"Dass es etwas mit ihm gemacht hat, das hat er ja selbst gesagt. Er hat sich zuletzt wieder anders gegeben. Er hat kennengelernt, dass Bayern München etwas anderes ist und eine andere Wucht hat. Er hat gemerkt, dass es nicht gut ankommt, wenn du mit dem Skateboard auf dem Trainingsgelände rumfährst. Nagelsmann hat in den letzten ein, zwei Wochen auf mich einen sehr demütigen Eindruck gemacht. Das hatte mir vorher ein Stück weit gefehlt. Er hat sich sehr professionell gegeben und nicht zu viel Persönliches erzählt - was auch nicht seine Aufgabe ist. Du musst auf der einen Seite schauen, dass du die Fragen beantwortest und jeden zufriedenstellst, auf der anderen Seite darfst du keine Angriffsfläche bieten. Er hat in den vergangenen Monaten zu viel Angriffsfläche geboten."

... über mögliche Startelf-Einsätze von Müller und Kimmich in Dortmund:

"Das muss die medizinische Abteilung entscheiden. Wenn sie fit sind, würde ich sie beide spielen lassen."

Thomas Müller und Joshua Kimmich mussten zuletzt wegen Corona pausieren. Würde der Sky Experte die beiden im Klassiker gegen Dortmund aufstellen, wenn sie rechtzeitig fit werden?

... über Sadio Mane:

"Er versucht es im Moment zu erzwingen, diese Leichtigkeit ist noch nicht da. Ich habe noch nicht das Gefühl, dass er endgültig angekommen ist. Das ist vielleicht auch noch etwas zu früh. Oft ist es so, dass Spieler, die zu den besten Vereinen gehen, wie Haaland bei Manchester City, keine Zeit brauchen, um sich anzupassen. Sie sprechen auf dem Platz alle dieselbe Sprache. Deswegen wundert es mich schon ein wenig, dass er bisher etwas blass geblieben ist. Es wird eine der Kernfragen der nächsten Wochen sein, wie die Bayern Mane noch mehr ins Spiel integrieren."

... über Jamal Musiala:

"In den letzten Wochen hat er die Offensive getragen. Ich frage mich, wo die Bayern ohne ihn stehen würden. Er war bisher der überragende Spieler der Bayern. Deswegen wird er auch am Samstag eine tragende Rolle spielen. Die einzige Gefahr, die ich - auch in der Nationalmannschaft - sehe, ist, dass man dem Jungen zu viel Verantwortung aufbürdet, weil immer mal ein Knick kommen kann oder wird in so jungen Jahren. Was er bisher gezeigt hat, ist einzigartig. Musiala ist am Samstag der Schlüsselspieler in der Bayern-Offensive. Auch wenn er so jung ist."

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... über Mats Hummels:

"Man hat ihm zwei deutsche Innenverteidiger vor die Nase gesetzt, aber er ist einfach ein Gewinner-Typ. Mir gefällt er als Mensch, als Typ und noch besser als Spieler, weil er einfach Leistung bringt. Das erwarte ich von einem Spieler in seinen Dreißigern. Er weiß, er hat noch zwei, drei Jahre vor sich und will das Meiste rausholen. Dortmund hat Süle und Schlotterbeck geholt und er hat gesagt: Die sollen erstmal kommen. Spielen werde ich. Deswegen gehe ich davon aus, dass Hummels, wenn er fit sein sollte, am Samstag in der Startelf steht. Ich würde sagen, dass Süle auf die Bank muss. Es geht gegen seinen Ex-Verein. Vielleicht könnte es den Ausschlag geben, dass der Trainer sagt: Ne, ne, denen will er es zeigen."

... zu Hummels' WM-Chancen:

"Er spielt hervorragend, seine Zahlen zeigen, dass er eine Option für die WM sein wird und sein muss. Ihn kann man immer bringen. Süle hat bisher sehr durchwachsen gespielt in Dortmund, Schlotterbeck hat einige Fehler gemacht. Rüdiger ist zuverlässig, aber fußballerisch nicht auf dem Niveau von Hummels. Hummels würde ich immer mitnehmen. Florian Wirtz muss mit zur WM, auch wenn er lange verletzt war. Ihn würde ich auch mitnehmen, wenn er nicht hundertprozentig fit ist."

Sky Experte Didi Hamann hat sich am Mikro bei Florian Plettenberg zur Zukunft von Moukoko und Bellingham geäußert und die Schwierigkeiten von Modeste eingeordnet.

... zu Belllighams Reaktion in Sevilla, als er nach seinem Tor zu Edin Terzic rannte und ihn umarmte:

"Es zeigt, dass er sehr verwurzelt ist in Dortmund und auch gerne hier ist. Er hat ein sehr gutes Verhältnis zum Trainer, der ihm ja zuletzt auch die Kapitänsbinde gegeben hat. Das ist auch nicht selbstverständlich. Es wird im Winter und kommenden Sommer aber wieder viele Spekulationen geben, ob er wechselt und wenn ja wohin. Die Fans werden die Reaktion aber sehr gerne gesehen haben, weil sie denken, dass es vielleicht doch eine Chance gibt, dass er noch länger bleibt."

… über die Chancen, dass Bellingham in Dortmund bleibt:

"Die Frage ist, ob die Dortmunder überhaupt wollen. Wenn du einen Spieler holst für 20 Millionen und kannst ihn zwei Jahre später für das Fünf- oder Sechsfache verkaufen, dann ist das nicht das schlechteste Geschäftsmodell. Vielleicht wird ihnen die Entscheidung aber auch abgenommen, denn die Preise, die momentan im Raum stehen, sind sehr schwer abzulehnen."

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… zur Summe, die fällig sein wird, damit der BVB schwach wird:

"Wenn ich sehe, was für andere bezahlt wird, gehe ich davon aus, dass es ein dreistelliger Millionenbetrag sein wird und auch sein muss."

… über die Vertragssituation von Youssoufa Moukoko

"Nach seinem Tor gegen Schalke ist er nicht zum Trainer gelaufen und das hatte wahrscheinlich auch einen Grund, weil er gerne mehr spielen würde. Er hat gegen Sevilla seine Chance bekommen und hat die genutzt. Wie er das vor dem Tor von Adeyemi gemacht hat, als er den Gegenspieler im Rücken hat und den Ball über ihn drüberlegt, war stark. Ich glaube nicht, dass viele Spieler im europäischen Fußball in der Lage sind, das zu machen. Dieses Verständnis zu haben, wo der Gegner ist und was er zu tun hat und dann mit diesem perfekten Kontakt drübergelegt und dann abgeschlossen…. Das war einfach Weltklasse. Daher ist die Vertragssituation für die Dortmunder eine größere Sache als für Moukoko, denn wenn er sich entscheiden sollte, nicht zu verlängern, gibt es eine lange Liste an Vereinen, die ihn gerne hätten. Ich weiß nicht, woran es im Moment hakt, aber die Dortmunder wären gut beraten, dass sie ihn das ein oder andere Mal mehr spielen lassen sollten. Gegen Sevilla hat er es aber wahrscheinlich eh geregelt, dass er auch am Samstag spielt."

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… über die Tendenz, wie das Ganze ausgeht

"Ich glaube, dass er bleibt, ja."

… zur Besetzung des BVB-Sturms gegen Bayern: Modeste oder Moukoko:

"Die Frage wurde im Spiel gegen Sevilla beantwortet. Mit der Leistung von Moukoko. Er hat zwei Tore vorbereitet, war ein ständiger Unruheherd und gibt der Mannschaft auch viel, wenn er keine Treffer erzielt. Das war bei Modeste in den vergangenen Wochen auch nicht immer der Fall. Er hat einen so guten Moment gerade - hat ja auch das Tor gegen Schalke geschossen. Es war für mich schon unverständlich, dass er in Köln nicht gespielt hat. Das ist die Trainerentscheidung, aber nach der Leistung gegen Sevilla stellt sich für mich die Frage nicht."

Sky Experte Didi Hamann freut sich für den neuen Bayer-Trainer Xabi Alonso, dieser neue Posten sei eine gute Möglichkeit für ihn, in der Trainerbranche Fuß zu fassen.

... zu Xabi Alonso als neuen Trainer von Bayer 04 Leverkusen:

"Es ist eine Riesenchance für ihn. Er hat die zweite Mannschaft von Real Sociedad trainiert. Dann als ersten Schritt im großen Profifußball einen Champions-League-Verein zu bekommen, das zeigt, was er für einen Statuts im europäischen Fußball hat. Diesen Status hat er sich als Spieler erarbeitet und nun als Trainer. Mit seinem Auftreten ist er eine natürliche Autorität, ein Leader. Er hat gesagt, er hat auf den richtigen Zeitpunkt gewartet. Er hat einen sehr guten Kader und ist in einer Situation, in der er eigentlich nur gewinnen kann. Eine große Frage wird die Sprache sein. Von Leverkusen ist es eine mutige Entscheidung, aber ich glaube, es hätte viele schlechtere gegeben."

Das Interview führte Florian Plettenberg.

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