Nach dem verlorenen Spitzenspiel gegen den FC Bayern sorgt Borussia Dortmunds Trainer Lucien Favre mit seinen Äußerungen für Spekulationen. Sky Reporter Jesco von Eichmann glaubt nicht an einen möglichen Rücktritt am Ende der Saison, er traut Favre zu, mit dem BVB Titel zu holen. Ein Kommentar.
Lucien Favre ist ein besonderer Trainer. Oft etwas kauzig - sicher.
Aber auch mit einer gesunden Portion Realismus ausgestattet. Dass er mit der BVB-Elf wirklich Meister werden kann, hat er durch die Blume schon im vergangenen Sommer in Frage gestellt - und damit recht behalten.
Die Dellen der Saison (Aus im DFB Pokal, Aus in der Champions League) sind nicht allein ihm anzulasten. Gegen den FC Bayern in Top-Form und (bis auf Thiago und Süle) in Top-Besetzung, mit einer geschwächten Truppe (Witsel, Can und Sancho allesamt noch nicht fit), knapp zu verlieren, ist kein Fehler des Coaches.
Als es beim BVB im Herbst 2019 nicht lief und er von allen Seiten unter Beschuss stand, hat er kühlen Kopf bewahrt. Er zeigte Größe, als er daraufhin sein System den Wünschen der Mannschaft anpasste. Seit dem läuft es - zumindest in der Liga.
Fehler macht Favre nur in der Kommunikation auf Deutsch - was merklich nicht seine Muttersprache ist. Da verliert er sich entweder in nichtssagenden Floskeln - oder lässt mit unpräzisen Äußerungen viel Platz für Spekulationen.
Für einen Titelgewinn muss er sich da verbessern, denn einen Klub wie den BVB muss ein Trainer nicht nur trainieren, sondern auch moderieren um die gesamte Schlagkraft dieses Vereins zu entfalten.
Schafft er das besser, kann er ein besonderer Trainer werden, der auch einen Titel gewinnt.