Gregor Kobel ist zurück im BVB-Tor – und präsentiert sich in Glanzform. Mit dem Schweizer ist die Borussia deutlich schwerer zu schlagen.
Dass der BVB die Reise zum letzten Champions-League-Gruppenspiel entspannt angehen kann, hat er vor allem Gregor Kobel zu verdanken. Dank Kobels pariertem Elfmeter von Riyad Mahrez blieb den Dortmundern vergangene Woche eine Niederlage gegen Manchester City erspart. Der Punkt beim 0:0 reichte, um den Einzug ins Achtelfinale schon vor der Partie in Kopenhagen am Mittwochabend (21 Uhr) perfekt zu machen.
Und dass der BVB mit dem Rückenwind eines 2:1-Erfolgs gegen Eintracht Frankfurt in die neue Woche startet, ist ebenfalls Kobel zu verdanken. Mit zahlreichen Glanztaten rettete der Torwart den Sieg gegen starke Frankfurter.
Dortmund hat einen sicheren Rückhalt
Kobel ist in den vergangenen Wochen nicht nur Borussias Rückhalt, sondern auch ihr Gute-Laune-Garant. Ohne den Schweizer hätte auch schon das Aus im DFB-Pokal gedroht. In Runde zwei. Gegen Zweitligist Hannover 96. Die Stimmung bei den Schwarz-Gelben wäre auf dem Tiefpunkt gewesen. Ein Kobel in Galaform rettete einen mühsamen 2:0-Sieg.
"Gregor ist ein herausragender Torhüter. Wir können uns zu 100 Prozent auf ihn verlassen", lobt BVB-Trainer Edin Terzic seinen Schlussmann. 15 Millionen Euro zahlten die Dortmunder vergangenes Jahr an den VfB Stuttgart, um Kobel zu verpflichten. Gut angelegtes Geld, wie sich längst herauskristallisiert hat.
Kobel glänzt als kompletter Torwart
Seine große Stärke: Kobel ist ein kompletter Torwart. Auf der Linie und in der Luft extrem stark, gutes Stellungsspiel, in Eins-gegen-eins-Situationen schwer zu überwinden. Dazu ist er technisch versiert und deshalb auch in Ballbesitz als Aufbauspieler wichtig für das Team. Und: Kobel ist charakterstark, pusht sich und seine Mitspieler immer wieder. Er ist kommunikativ, lacht viel und tritt stets positiv auf. Das steckt an.
In sieben Spielen diese Saison ohne den Schweizer Nationalkeeper - er fiel wegen eines Muskelfaserrisses fünf Wochen aus - kassierten die Schwarz-Gelben elf Gegentreffer. Mit ihm in zwölf Partien nur acht. Sieben Mal spielte der Stammtorwart zu Null. "Die letzten Spiele sind sehr gut gelaufen für mich", sagt Kobel. Ausruhen oder gar abheben wird er nicht. Zu bodenständig, zu fokussiert ist der ehrgeizige Schweizer.
Kobel beweist nach Patzer Moral
Bei der 0:2-Pleite gegen Union Berlin unterlief ihm vor zweieinhalb Wochen sein erster Fehler überhaupt vor einem Gegentor im BVB-Trikot. Nicht, weil er am Ball vorbeigriff, sondern, weil er wegrutschte. Wie Kobel solche Situationen wegsteckt, zeigte er drei Tage später in Hannover. Er war bester Mann auf dem Platz.
Mit Kobel ist der BVB deutlich schwerer zu schlagen als ohne ihn. Terzic würde es trotzdem begrüßen, wenn er sich nicht so oft wie zuletzt auf seinen Torwart verlassen muss, um erfolgreich zu sein.