BVB: Julian Brandt, Thorgan Hazard, Nico Schulz und Manuel Akanji vor möglichem Abgang

Die Hochgelobten vor dem Abschied beim BVB

Von Andreas Kloo

Borussia Dortmund ist auf dem Transfermarkt sehr aktiv bisher. Sky Sport gibt einen Überblick, wer den BVB verlassen könnte

Ein Quartett kann Borussia Dortmund bei passenden Angeboten verlassen. Bei drei Spielern ist die persönliche Entwicklung ernüchternd.

Mit dem Trainingslager in Bad Ragaz in der Schweiz ist Borussia Dortmund in die heiße Phase der Saisonvorbereitung gestartet. Die Kaderplanung des BVB ist jedoch noch nicht beendet. Auf der Verkaufsseite wird sich wohl bis 1. September noch etwas tun.

Vier Profis dürfen den Verein trotz noch laufenden Vertrags verlassen. Wie von Sky bereits berichtet, spielt Nico Schulz in den aktuellen Planungen des BVB keine Rolle mehr.

Außerdem wurde Julian Brandt und Thorgan Hazard nach Sky Infos mitgeteilt, dass sie beim BVB für die kommende Saison zumindest nicht als Stammkraft vorgesehen sind. Neben diesem Trio kann auch Manuel Akanji bei einem passenden Angebot gehen. Der Schweizer will seinen 2023 auslaufenden Vertrag nicht verlängern.

Mit Kapitän Marco Reus in der Startaufstellung setzte sich das Team von Trainer Edin Terzic am Donnerstag beim Drittligisten SC Verl souverän mit 5:0 (4:0) durch.

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Transfers im Sommer 2019 gefeiert

Vor allem die persönliche Entwicklung von Schulz, Brandt und Hazard ist ernüchternd. Das Trio kam gemeinsam 2019 nach Dortmund. Innerhalb von nur zwei Tagen hatte der BVB damals die Transfers von Schulz aus Hoffenheim, Brandt aus Leverkusen und Hazard aus Gladbach verkündet.

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Sportdirektor Michael Zorc wurde für seine effektive Transferpolitik gefeiert. Drei Nationalspieler, die mit 23 (Brandt) beziehungsweise 26 Jahren (Schulz, Hazard) noch nicht am Ende ihrer Entwicklung schienen, hatte er für jeweils nur 25 Millionen Euro verpflichtet.

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Doch letztlich konnte keiner der so hochgelobten Neuzugänge die Erwartungen erfüllen. Alle drei stagnierten - aus unterschiedlichen Gründen.

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Nico Schulz:

Schulz kam im Sommer 2019 als aktueller Nationalspieler mit zwölf Partien im DFB-Dress zur Borussia. Als BVB-Profi absolvierte er kein einziges Länderspiel mehr. Zum Stammspieler schaffte es Schulz bei den Schwarz-Gelben nie. Die 16 Bundesligapartien 2021/2022 waren sein Saisonhöchstwert in den vergangenen drei Spielzeiten.

Das hat vor allem taktische Gründe. In Hoffenheim agierte Schulz unter Trainer Julian Nagelsmann als Schienenspieler in einer Dreierkette, die sich defensiv mit den beiden Spielern auf den Außenpositionen zu einer Fünferkette verwandelte. In dieser Variante konnte Schulz seine Schnelligkeit ausspielen. Auch Bundestrainer Joachim Löw setzte ihn 2018/2019 in einer Grundformation mit Dreierkette ein.

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Die Dortmunder Trainer bevorzugten jedoch alle meist eine Viererkette in der Abwehr. Und in der kamen Schulz' defensive Schwächen zu stark zum Tragen. Egal ob unter Lucien Favre, Edin Terzic, Marco Rose - überzeugen konnte Schulz bei keinem der drei Coaches. Zudem wurde Schulz immer wieder durch Muskelverletzungen ausgebremst, so dass er nie zu seiner Topform fand.

In Dortmund hat der 29-Jährige nun keine Perspektive mehr. Das wurde von Terzic Anfang der Woche auch gar nicht dementiert. "Er kennt seine Situation", sagte der Coach kurz und knapp.

Dass Nico Schulz Vizemeister Borussia Dortmund verlassen soll, ist ein offenes Geheimnis. Nun hat Trainer Edin Terzic mit seiner Aufsage aufhorchen lassen.

Julian Brandt:

Brandt kam im Sommer 2019 als einer der vielversprechendsten deutschen Mittelfeldspieler zum BVB. 2017 war er Teil der DFB-Elf, die in Russland den Confed Cup gewann. Allein in der Rückrunde 2018/2019 hatte er 17 Scorerpunkte für Bayer Leverkusen gesammelt. Zusammen mit Marco Reus sollte er in Dortmund wirbeln.

Doch Brandt gelang in drei Jahren in Dortmund nicht der Schritt über den Status des vielversprechenden Talentes hinaus zum uneingeschränkten Stammspieler. In der vergangenen Saison erzielte er zwar neun Tore, davon allerdings vier gegen die Kellerkinder Stuttgart und Fürth.

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Brandt fand letztlich keine Position im BVB-System. Auf der Zehn führt kein Weg an Marco Reus vorbei, mit dem hochveranlagten Giovanni Reyna steht auch schon der potentielle Nachfolger in dieser Rolle bereit. Für einen Flügelspieler fehlt es Brandt an Schnelligkeit. Und einem Einsatz als Achter oder gar Sechser stehen seine Defensivschwächen im Wege.

Diese gab er im Podcast Kicker meets DAZN Ende Mai sogar unumwunden zu: "Bei allen Trainern, die ich hatte, hatte ich offensiv nie Probleme. Ich hatte Trainer, die ich defensiv maximal gebrochen habe." Hinterher wies Brandt zwar daraufhin, dass diese Aussagen nicht ganz ernst gemeint gewesen seien. Aber sie trafen im Kern exakt seine größte Schwäche.

Beinahe schon resignierend stellte Trainer Marco Rose fest: "Wir werden sicher kein Zweikampfmonster mehr aus ihm machen."

Thorgan Hazard:

Zehn Tore, zehn Assists - Hazard schien eine enorme Verstärkung für die Dortmunder Offensive zu sein, als er im Sommer 2019 aus Mönchengladbach kam. Links, rechts, oder auch im Sturmzentrum - Hazard war in der Offensive flexibel einsetzbar. In der belgischen Nationalmannschaft spielte er gar links defensiv als Schienenspieler einer Dreier/Fünferkette.

Beim BVB sollte der damals 26-Jährige endgültig zum Weltklassespieler reifen. Doch nach einem zufriedenstellenden ersten Jahr unter Lucien Favre mit sechs Treffern und 28 Startelfeinsätzen stagnierte er. In der vergangenen Saison spielte er nur noch 14mal von Beginn an. Insgesamt gelangen ihm in den vergangenen drei Jahren nur elf Tore.

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18. PLATZ: 1. FSV Mainz 05 - 0,55%
17. PLATZ: FC Augsburg - 1%
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15. PLATZ: SC Freiburg - 1,48%
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2. PLATZ: FC Bayern München - 12,66%
1. PLATZ: Borussia Dortmund - 24,2%

Auch seine Trainingsleistungen gingen zurück. Offenkundig wurde das unter anderem im Februar dieses Jahres, als ihn Trainer Marco Rose für die Partie bei Union Berlin aus dem Kader strich. "Wir haben uns für die Spieler entschieden, die sich in der Trainingswoche aufgedrängt haben. Und da war Thorgan nicht mit dabei", begründete der Coach damals die Maßnahme.

Manuel Akanji:

Akanji war schon in der Winterpause 2017/2018 nach Dortmund gewechselt. Er überzeugte in der Innenverteidigung lange Zeit mit relativ konstanten Leistungen. Allerdings war der 26-Jährige auch Teil der Abwehr, die in der vergangenen Saison 52 Gegentore kassierte.

Auch deshalb verpflichtete der BVB die beiden deutschen Nationalspieler Niklas Süle und Nico Schlotterbeck. Für Akanji ist damit klar, dass es für ihn keine langfristige Perspektive mehr als Stammspieler in Dortmund gibt.

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