Nach einer unruhigen und oft unerfreulichen letzten Saison soll bei Borussia Dortmund alles besser werden. Welche Maßnahmen Sebastian Kehl dazu ergreift, erklärt der neue Chef der Lizenzspielerabteilung im Exklusiv-Interview mit Sky Reporter Jesco von Eichmann.
"Es geht darum, den Spielern bewusst zu machen, für welchen Klub und in welcher Region sie spielen und was es bedeutet, dieses Trikot zu tragen", bringt Kehl seine Philosophie auf den Punkt. "Es braucht eine gewisse Haltung und Einstellung zum Beruf und zu diesem Verein. Darauf versuchen wir in dieser Saison verstärkt Wert zu legen".
Wie er diese Ziele erreichen will, weiß der einstige Dortmunder Mannschaftskapitän auch bereits: "Wir werden alle darauf Wert legen müssen, dass Regeln eingehalten werden. Ohne Regeln kann eine Mannschaft nicht funktionieren. Wir müssen uns in gewissen Leitlinien bewegen, sonst ist der Erfolg gefährdet", erläutert der 38-Jährige und kündigt dazu einen neuen Strafenkatalog für Fehlverhalten an.
Neustart mit den Fans
Die Unruhe und Unzufriedenheit innerhalb der Mannschaft hatte sich in der letzten Saison immer öfter auch auf die Ränge übertragen und das Dortmunder Publikum zu ungewohnten Unmutsbekundungen getrieben. Auch hier will der neue Spielerchef ansetzen: "Die Unzufriedenheit der Fans war im letzten Jahr deutlich spürbar, das hat die Mannschaft auch vernommen, deswegen werden in diesem Jahr auch einige Dinge ändern. Wir versuchen den Neustart gemeinsam mit den Fans anzugehen", erklärt Kehl.
Für den sportlichen Aufschwung soll indes Trainer Lucien Favre sorgen. Von dem ist Kehl überzeugt - zu viele Vorschusslorbeeren will er aber nicht verteilen: "Der Trainer hat sich innerhalb kürzester Zeit sehr beliebt gemacht mit seiner Art und Weise, wie er das Spiel angeht, seinen Job versteht und den Spielern einen klaren Plan vorgibt. Aber Ende werden wir am Erfolg gemessen, deswegen bin ich kein Freund davon, jetzt schon wieder alles überschwänglich positiv zu sehen".
Demut und Bodenständigkeit gefordert
Auch hier appelliert Kehl an einfache Tugenden: "Eine gewisse Art von Demut und Bodenständigkeit tut uns jetzt gut. Wir haben eine schwierige Saison hinter uns und einige Probleme aufzuarbeiten und es ist nicht von heute auf morgen alles besser, nur weil Sebastian Kehl oder Lucien Favre jetzt hier sind".
Die Marschrichtung für die neue Saison hat Sebastian Kehl also bereits klar vorgezeichnet - und auch die Zielmarke ist abgesteckt: "Champions League ist absolut das Ziel. Trotz des Neustarts bin ich felsenfest überzeugt, dass die Qualität mehr als ausreicht, um dieses Ziel zu erreichen.", ist sich Kehl sicher.