BVB-Krise: Darum liegt es nicht nur an Bosz 

Was läuft bei Borussia Dortmund falsch?

Von von Fabio Porta

Hamann: Spieler müssen Verantwortung übernehmen

Nach dem siebten Spieltag war in der BVB-Welt noch alles super. 21:2 Tore, 19 Punkte, Tabellenführer und fünf Punkte Vorsprung auf den FC Bayern. Fünf Spieltage später befindet sich der Tabellendritte der abgelaufenen Saison im freien Fall.

Vor einigen Wochen hat sich Borussia Dortmunds Kapitän Marcel Schmelzer bei Sky noch verplappert. Ihm rutschte das Wort "Krise" raus. In der Krise befindet sich der BVB aber schon lange. Dabei sind sich die Sky Experten sicher. Es liegt nicht nur an Trainer Peter Bosz und am offensiven Spielstil der Schwarz-Gelben.

Die Tabellenführung neun Punkte entfernt und 14 Gegentore in fünf Spielen. Nicht nur die nach dem starken Saisonstart hochgelobte Abwehr, die immer wieder mit einem einem einfachen langen Pass ausgehebelt wird, ähnelt einem Hühnerhaufen. Die ganze Mannschaft ist nicht mehr wiederzuerkennen.

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Zunächst war der Schuldige schnell gefunden: Peter Bosz. Er spielt viel zu offensiv. Und hält stur am System fest. Woche für Woche wurden die Probleme allerdings größer und größer und hatten zuletzt weniger mit dem Niederänder zu tun.

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Sky Experte Dietmar Hamann empfindet die Entwicklung in Dortmund als "sehr beängstigend. Sie sind in einer Abwärtsspirale. Ein Sieg aus den letzten acht Pflichtspielen, ein Tor in den letzten fünf Spielen. Die Spiele gegen Hannover und Stuttgart haben sie verloren, weil sie läuferisch und kämpferisch den beiden Aufsteigern unterlegen waren. Das war keine Systemfrage. Es ist der Zeitpunkt gekommen, wo du die Spieler in die Mangel nehmen musst."

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Image: Auch der VfB Stuttgart deckt die aktuellen Schwächen des BVB gnadenlos auf.

Dabei nimmt Hamann Bosz in Schutz: "Mir ist die Trainerfrage zu einfach. Im Sommer wurde ein Trainer gechasst, der sehr erfolgreich war. Man hat einen Mann geholt, von dem jeder in den höchsten Tönen schwärmt. Wie er die ganze Dembele-Saga mitgemacht hat. Wenn du jetzt den Trainer infrage stellst, was machst du dann?", erklärt er weiter.

Und Sky Experte Lothar Matthäus pflichtet Hamann bei: "Nicht nur der Trainer muss hinterfragt werden, auch die Spieler. Mit jeder Niederlage wird auch im Verein eine gewisse Unruhe stattfinden. Die Mannschaft tritt Woche für Woche nicht mehr als Einheit auf", analysiert Matthäus bei Sky.

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Erst war es der Trainer, jetzt sind es die Spieler. Damit aber nicht genug. "Sachen haben sich eingespielt, die in einer Mannschaft nicht gehen. Da haben die Verantwortlichen auch ihren Teil dazu beigetragen. Auch unter Tuchel wurde der Trainer übergangen. Wenn die Spieler ein Problem haben, gehen sie zu Watzke. Und wenn du den Spieler Gehör schenkst, dann untergräbst du den Trainer."

Schäuble: Bosz wirkt ein Stück hilflos

Sky Reporter Stephan Schäuble sieht hingegen weiterhin das Grundproblem bei Trainer Peter Bosz, der "den Eindruck erweckt, dass er nicht in das Spielgeschehen eingreifen kann und ein Stück weit hilflos ist." Schäuble betont: "Es ist sehr einfach gegen Dortmund Tore zu erzielen."

Trotzdem soll der Trainer weiterhin das Vertrauen der Verantwortlichen genießen: "In der Vorrunde wird man auf jeden Fall am Trainer festhalten. Wenn die Saisonziele in der Rückrunde in Gefahren geraten sollten, dann könnte ich mir schon vorstellen, dass die Verantwortlichen handeln. Aktuell ist man nur drei Punkte von Platz zwei entfernt, deswegen glaube ich nicht an einen Schnellschuss", betont Schäuble.

Die kommenden Gegner Tottenham Hotspur, FC Schalke und Bayer Leverkusen machen jedoch wenig Mut auf schnellen Erfolg.

Wontorra - der KIA Fußball-Talk - die komplette Sendung mit Fredi Bobic