Mit Ansgar Knauff darf sich bei Borussia Dortmund das nächste Talent aus der eigenen Jugend bei den Profis beweisen. Bisher stand der 18-Jährige vor allem im Schatten von Youssoufa Moukoko. Das könnte sich nun als Vorteil erweisen.
Ansgar Knauff - der Name dürfte einigen Juniorenspielern des 1. FC Köln noch ein Begriff sein. Im vergangenen Jahr setzte der Flügelspieler im Finale um die deutsche U17-Meisterschaft mit einem unwiderstehlichen Solo ein Ausrufezeichen.
Nach der Ballannahme kurz hinter Mittellinie auf der rechten Seite ließ er drei Gegenspieler wie Slalomstangen stehen und schloss anschließend mit seinem schwächeren linken Fuß erfolgreich ab. Das Tor spiegelt die Stärken des 18-Jährigen, der sich auf der rechten Außenbahn am wohlsten fühlt, wider: Eine gute Technik gepaart mit Geschwindigkeit.
Solo-Tor als Startschuss
Auch wenn es letztlich nicht zum Gewinn der Meisterschaft reichte: Für Knauff, der 2016 als vielversprechendes Talent von Hannover 96 zu den Schwarz-Gelben wechselte, war es eine Art Startschuss.
Wie alle anderen Jugendlichen bei Borussia Dortmund steht auch er zumeist im Schatten von Youssoufa Moukoko. Das 15-jährige "Wunderkind" hat einen Torrekord nach dem anderen aufgestellt und bereits einen riesigen Hype ausgelöst.
Möglicherweise feiert der Angreifer sogar noch in diesem Jahr dank der neuen DFL-Regelung sein Debüt in der Bundesliga. Wenn der BVB am Donnerstag die Vorbereitung auf die neue Spielzeit aufnimmt, wird er erstmals mit den Profis trainieren - gemeinsam mit Knauff.
Knauff überzeugt in der U19
Wie Sportdirektor Michael Zorc bestätigte, darf sich der Youngster bei Trainer Lucien Favre beweisen. Die Beförderung ist der Lohn für eine überzeugende Premieren-Saison in der U19. Dort zählte der Flügelspieler mit fünf Toren und sieben Vorlagen in 18 Spielen zu den Top-Scorern.
Um von Favre nicht für leicht zu befunden zu werden, muss er physisch allerdings noch weiter zulegen. Sind die körperlichen Voraussetzungen gegeben, könnte ihm das aktuelle 5-2-3-System durchaus entgegen kommen.
Zwei Positionen kommen für Knauff in Frage
Neben der Flügelposition in der offensiven Dreierreihe wäre Knauff auch eine Option für die Fünferkette, dafür muss er aber zunächst die defensivtaktischen Abläufe verinnerlichen. Ob der Sprung zu den Profis von Dauer bleibt, wird sich im Anschluss der Vorbereitung zeigen, "danach sehen wir weiter", sagte Zorc.
Für Knauff heißt es nun: Lernen, lernen, lernen. Ab Donnerstag werden alle Augen aber wieder auf Moukoko gerichtet sein. Möglicherweise kann Knauff in dessen Schatten erneut für ein Ausrufezeichen sorgen.