Der BVB hat eine neue Nummer eins. Gregor Kobel soll dem Team als letzter Mann in schwarz und gelb künftig den Rücken frei halten. Doch schöne Paraden sind längst nicht die einzige Aufgabe, die der neue Torwart zu erfüllen hat.
Am Samstag startet Borussia Dortmund in die neue Bundesliga-Saison. Am ersten Spieltag geht es für die Elf von Neu-Trainer Marco Rose direkt zum Härtetest gegen Eintracht Frankfurt (ab 18:30 Uhr live und exklusiv auf Sky Sport Bundesliga 1 und mit Sky Ticket im Stream). Dabei wird neben dem Coach auch ein wichtiger Neuzugang auf dem Feld erstmals richtig auf die Probe gestellt.
Klare Nummer eins: Kobel will spielen
Kobel kam zu Beginn der Transferperiode für rund 15 Millionen Euro von Liga-Konkurrent Stuttgart und soll die Torwart-Diskussionen der Vorsaison vergessen machen. Der Schweizer ist vor seinen Landsmännern Roman Bürki und Marwin Hitz die klare Nummer eins der Westfalen, die selbst mit dem Anspruch gekommen ist, sich zwischen den Pfosten der Dortmunder zu etablieren.
"Mein Anspruch ist es, immer die Nummer eins zu sein. Ich möchte immer auf dem Platz stehen, Gas geben, besser werden", kündigte der 23-Jährige vor dem Bundesliga-Start in einer Medienrunde an. Neben der eigenen Entwicklung stünde dabei vor allem die Teamleistung im Fokus. Der Neuzugang will der Mannschaft als letzter Mann Sicherheit und mehr Variabilität verleihen und so den BVB besser machen.
Schwachstelle Standards dank neuen Strafraum-Chef behoben?
Ein wichtiger Faktor dürfte dabei die Strafraum-Präsenz bei gegnerischen Standards sein. Diese galten in der Vorsaison als große Schwachstelle der Dortmunder, die gerade bei Ecken ihre Probleme hatten. "Ich versuche immer, meinen Vorderleuten zu helfen und sie zu unterstützen. Etwa, indem ich ihnen Tipps gebe oder Kommandos", will Kobel Ordnung in die Defensive bringen.
Hilfreich dürfte dabei auch die Größe des neuen BVB-Keepers sein. Mit seinen 1,94-Metern bringt er eine andere Lufthoheit mit, als etwa die ehemalige Nummer eins Bürki. Der 30-Jährige, der noch auf der Streichliste der Borussen steht, ist mit 1,87-Metern rund sieben Zentimeter kleiner als sein Nachfolger. Klare Ansagen an die Mitspieler, Präsenz bei hohen Bällen zeigen. So soll Ruhe in den Sechzehner kommen. "Und ich möchte mit meinen Leistungen dabei helfen, dass wir Siege einfahren", fasst Kobel schlicht zusammen.
Mitspielender Keeper mit viel Potenzial
Ein weiterer Bonus des jungen Schlussmannes: Kobel hat einen starken rechten Fuß und eine gute Technik. Der Schweizer interpretiert seine Rolle mehr als mitspielender Torwart, der Situationen auch mal schnell macht und Konter mit einleitet. Für sein junges Alter hat Kobel bereits ein gutes Spielverständnis und obendrein die nötigen Fertigkeiten, einen Ball auch über weite Distanzen mit dem Fuß an die Mitspieler zu bringen.
Zwar besteht, wie auch auf der Linie, noch Potenzial nach oben, doch gerade das erhoffen sich die Dortmunder. Mit dem Ex-Stuttgarter kommt kein fertiger Spieler, der schon an seinem Leistungszenit steht. Den 23-Jährigen zeichnet seine rasche Entwicklung aus, die er von Hoffenheim über Stuttgart bereits bewiesen und beim BVB ausbauen kann. Kommen noch mehr Sicherheit, Antizipation und auch Herausforderungen in der Champions League oder großen Spielen auf den Tormann zu, wird er daran auch noch wachsen. Und dem BVB in engen Spielen Siege festhalten.
Gute Stimmung als Grundlage für den Erfolg
Eingelebt hat sich der offene Keeper bereits in Dortmund. Nachdem Kobel aus dem vorläufigen EM-Kader der Schweiz gestrichen wurde, konnte der Neuzugang beinahe die gesamte Vorbereitung unter Rose absolvieren. So hat der Profi seine Teamkollegen bereits bestens kennengelernt und zur bislang guten Stimmung in der Mannschaft beigetragen. "Mir ist es wichtig, dass wir ein gutes Verhältnis haben, dass wir uns gegenseitig pushen und eine geile Energie herrscht. Wenn das gelingt, kommt man in einen Flow, der richtig Spaß macht", meint Kobel.
Das ist bislang gegeben, wie der Keeper versichert: "Hier sind super Jungs, alle verstehen sich richtig gut. Es herrscht eine geile Atmosphäre. Das müssen wir uns unbedingt beibehalten über die gesamte Saison." Der erste Bundesliga-Dreier soll gleich gegen die Eintracht her, die es den Borussen nicht allzu leicht machen dürfte. Nach dem blamablen Pokal-Aus beim 0:2 gegen Waldhof Mannheim kommen die Frankfurter mit Wut im Bauch in den Pott und wollen Wiedergutmachung leisten.
Eintracht gefährlich - Chance für Kobel
"Ich glaube, die Eintracht wird nach dem Pokalaus doppelt motiviert sein. Aber ich freue mich auf das Spiel und mache mir keine Sorgen deshalb", erklärt Kobel vor seinem Liga-Debüt in schwarz-gelb und strotzte dabei vor Vorfreude: "Es wird sicher ein geiler Fight werden. Die Eintracht hat eine gute Mannschaft mit Qualität. Sie waren in den vergangenen Jahren immer oben dabei. Uns erwartet ein hartes Spiel."
Gegen die starke Offensive um Silva-Ersatz Rafael Borre, Daichi Kamada und den jüngsten Transfercoup Jens Petter Hauge vom AC Milan dürfte Kobel als Schlussmann durchaus Chance haben, sich zu beweisen. Dann kann die neue Nummer eins direkt zeigen, ob er den BVB sofort besser machen kann.
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