Beim BVB stehen nach dem frühen Aus in der Europa League einige Personalien in der Kritik. Während Felix Magath an der Top-Spieler-Qualität von Marco Reus zweifelt, befürchtet Didi Hamann, dass Marco Rose um seinen Trainerstuhl bangen muss.
Erst das blamable Gruppen-Aus in der Champions League, dann die Pokal-Pleite gegen Zweitligist St. Pauli und jüngst das Aus in der Zwischenrunde der Europa League gegen Underdog Glasgow Rangers. Der BVB hinkt den eigenen Ansprüchen weit hinterher und hat beim nächsten Bundesliga-Patzer wohl auch keine Chance mehr im nationalen Titelkampf.
Magath traut Hummels noch "gute Rolle" zu
Die Kritik am Team, aber auch einzelnen Akteuren, wird immer lauter. So wurden vor allem die beiden vermeintlichen BVB-Leader Marco Reus und Mats Hummels für das Ausscheiden in der Europa League zur Verantwortung gezogen. Auf die Frage, ob die beiden noch Weltklasse-Niveau haben, gab der ehemalige Bundesliga-Trainer Magath eine klare Antwort.
Trotz des Patzers vor dem 2:2-Ausgleich der Rangers am Donnerstag habe Hummels durchaus noch eine gewisse Qualität. "Bei Hummels bin ich mir sicher, er könnte, wenn die Struktur der Mannschaft anders wäre, noch eine gute Rolle spielen", erklärte Magath bei Sky90 - die Fußballdebatte.
Magath über Reus: "Ob das der Maßstab für einen Spitzenspieler ist..."
Kein gutes Haar ließ der 68-Jährige allerdings an BVB-Kapitän Reus. Nach einem Sensationsauftritt beim 6:0-Sieg gegen Gladbach (zwei Tore, drei Vorlagen), tauchte der Spielmacher gegen die Rangers komplett unter. Auf die Frage, ob der Spieler noch Spitzenqualität habe, reagierte Magath verwundert: "Bei Marco Reus bin ich ein bisschen erstaunt über die Betrachtung von Marco Reus."
Grund dafür sei die allgemeine Meinung, Reus sei zu einem Zeitpunkt in seiner Karriere Weltklasse gewesen. "Wenn bei Länderspielen etwas anlag, war er nicht dabei. Bei Borussia Dortmund hat er zweimal den Pokal gewonnen. Aber ob das der Maßstab für einen Spitzenspieler ist, weiß ich nicht", geht Magath mit Reus hart ins Gericht und erläutert weiter: "Ich sehe nicht, dass Marco Reus einmal derjenige war, der wie Lewandowksi eine Meisterschaft geholt hat. Für mich muss ein Spitzenmann auch Spitzenleistungen bringen. Und das heißt, dann Leistungen abzuliefern, wenn es wirklich darauf ankommt."
Hamann über Rose-Ende beim BVB: "Steht für mich außer Frage"
Sky Experte Hamann sieht derzeit noch ein anderes Problem. Für den ehemaligen Profi hat Trainer Rose keine Zukunft mehr beim BVB. "Marco Rose hat die Mannschaft nicht genügend weiterentwickelt. Sie haben nach 35 oder 36 Spielen schon zwölf Mal verloren. Lucien Favre hat die doppelte Anzahl an Spielen gebraucht, um zwölf davon zu verlieren. Das zeigt, wie sie sich dieses Jahr präsentiert haben", kritisiert Hamann die Dortmunder.
Dabei sieht er die größte Schuld nicht unbedingt beim Coach selbst. Der BVB habe versäumt, dem Ex-Gladbacher ein ideales Umfeld zu bieten. "Du musst ein Umfeld schaffen, eine Basis und Struktur, wo du ihm alle Möglichkeiten gibst, erfolgreich zu sein. Das hat man mit dem Verbleib von Edin Terzic meiner Meinung nach nicht gemacht", moniert Hamann.
Der Sky Experte wird letztlich noch einmal deutlich und legt sich fest: "Ich glaube, es wird an Rose so lange festgehalten, wie sie eine Chance haben Meister zu werden. Dass die Ehe Dortmund und Marco Rose auf kurze Sicht beendet wird, steht für mich außer Frage."
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