Nach dem Zwist mit Boss Hans-Joachim Watzke hat BVB-Trainer Thomas Tuchel offenbar das direkte Gespräch mit seiner Mannschaft gesucht.
Wie die "Sport Bild" berichtet, soll Tuchel seinen Spielern am 33. Spieltag in der Kabine vor der Partie gegen Augsburg die Vertrauensfrage gestellt haben. So bat der 43-Jährige offenbar darum, sich unverzüglich zu äußern, falls jemand ein Problem mit ihm oder seinen Assistenten habe. Das Ergebnis: keine negativen Reaktionen.
Trotz hervorragender sportlicher Bilanz steht der Coach aufgrund persönlicher Differenzen mit der Klubführung bei der Borussia vor dem Aus. Am Dienstag oder Mittwoch nach dem Pokalfinale (Samstag, ab 19:00 Uhr live auf Sky) soll das finale Gespräch über Tuchels Zukunft stattfinden.
"Aus sportlicher Sicht ein Top-Fachmann"
Vor dem wichtigen Spiel gegen Eintracht Frankfurt gibt's erstmals öffentlich Zuspruch aus der Mannschaft. "Ich kann und will nicht beurteilen, was außersportlich gelaufen ist, aber rein aus sportlicher Sicht ist er ein Top-Fachmann", sagte BVB-Weltmeister Matthias Ginter dem Sportmagazin.
Der Verteidiger lobte besonders Tuchels taktische Qualität. "Was er da drauf hat, habe ich so noch nie erlebt. Seine Gegner-Analyse ist hervorragend, genau wie die Trainingssteuerung", sagte der 23-Jährige. "Er hat eigentlich alles, was man braucht."
Gerade vor dem Hintergrund der sportlichen Erfolge in der außerordentlich schwierigen Saison scheinen Ginter die Diskussionen um seinen Trainer zu verwundern: "Wenn uns vor der Saison einer angeboten hätte, dass wir in diesem Umbruchjahr ins Champions-League-Viertelfinale kommen und womöglich auch noch den Pokal holen, hätte es wohl jeder unterschrieben", sagte Ginter, der angeblich vor einem Wechsel zu 1899 Hoffenheim steht.
Doch nicht alle im Verein sollen laut dem Bericht so gut auf Tuchel zu sprechen sein. Die angeblichen Hauptvorwürfe Richtung Tuchel? Fehlende Kritikfähigkeit, wechselnde Launen und divenhaftes Verhalten gegenüber Angestellten.