Während Sky Sport Experte Lothar Matthäus Adeyemis defensiveren Ansatz positiv hervorhebt, laufen im Hintergrund bereits die Gespräche für ein neues Arbeitspapier bei Borussia Dortmund.
"Adeyemi hat es kapiert", betonte Matthäus am Sonntag bei Sky90 und lobte den neuen defensiven Ansatz. "Wenn er nämlich weiter zurückkommt, dann kommt die Abwehr des Gegners ja auch weg vom eigenen Tor und somit verschafft er sich durch seine Defensivarbeit mehr Räume nach vorne." Davon profitieren BVB-Angreifer wie Adeyemi und Maximilian Beier, die natürlich das notwendige Tempo mitbringen.
Das spiegelt sich auch in den Zahlen wider: Borussia Dortmund ist seit mittlerweile 13 Pflichtspielen ungeschlagen. In der laufenden Bundesliga-Saison stehen die Westfalen mit 13 Zählern auf dem zweiten Platz - und sind Bayern-Jäger Nummer eins. Und Adeyemi? In bärenstarker Verfassung! Der 23-Jährige erzielte drei Tore in sechs Spielen und bereitete zwei weitere vor. Beim jüngsten 2:0-Sieg in Mainz war Adeyemi im dritten Ligaspiel in Folge an einem Treffer beteiligt. Das gelang ihm zuletzt im Endspurt der Saison 2022/23. Daran möchte der U21-Europameister auch am Mittwochabend (21 Uhr im Liveticker auf skysport.de und in der Sky Sport App) in der Königsklasse gegen Athletic Bilbao anknüpfen.
92 intensive Pressingaktionen in Turin
"Früher haben sie [die Dortmunder] mit zwei Stürmern auf der Seite gespielt, die eigentlich immer auf die Bälle gewartet haben - einer war immer Adeyemi", blickte der Sky Sport Experte zurück. Das hat sich nun geändert. Unter Trainer Niko Kovac wirkt der Angreifer fitter, spritziger, robuster - und vor allem disziplinierter. Adeyemi hat im Spiel gegen den Ball dazugelernt, arbeitet auch defensiv besser mit. Beim furiosen 4:4 in der Champions League bei Juventus übte er insgesamt 92 (!) intensive Pressing-Aktionen aus. Lediglich Kopenhagens Mohamed Elyounoussi toppte diesen Wert am ersten Champions-League-Spieltag.
Kovac hat an Adeyemis Wandel großen Einfluss. "Ich mag seine Art persönlich sehr. Er tritt uns in den Arsch, wir laufen extrem viel", sagte der Nationalspieler im August zur WAZ. "Das hat mich stärker gemacht - und das will ich nun zeigen." Nach dem Sieg in Mainz ergänzte er: "Der Trainer erwartet von mir, dass ich defensiv mitmache." Das gelinge ihm nach eigenen Aussagen "relativ gut". Wenn nicht, drohen Konsequenzen: So durfte Adeyemi beispielsweise am dritten Spieltag gegen Union nur fünf Minuten ran. "Ich rede mit Karim, glaube ich, am häufigsten, weil ich von seinen Qualitäten sehr, sehr überzeugt bin", holte Kovac am Dienstag bei der Pressekonferenz aus. "Er hat so viel in sich und muss es verstehen, dass Fußball nicht nur in eine Richtung funktioniert, sondern auch in die andere. Da bin ich pausenlos dran, ihn zu bearbeiten."
Adeyemi in Top-Form - und bald mit neuem Vertrag?
Erste Erfolge sind bereits ersichtlich. Der BVB-Coach sehe im Falle von Adeyemi "auf jeden Fall die richtige Richtung". "Wenn wir über High End reden - wir sind Dortmund, wir sind High End, da muss jeder einzelne Spieler mehrere Sachen abarbeiten im Spiel, nicht nur mit dem Ball, sondern auch gegen den Ball. Da macht er Fortschritte", lobte Kovac. "Und deswegen ist der mannschaftliche Erfolg im Moment auch so groß, weil eben alle in die Phase der Defensive involviert sind."
Der neunmalige deutsche Nationalspieler strotzt nun voller Selbstvertrauen, ist aus der ersten Elf nicht mehr wegzudenken und hat im Zuge seines Reifeprozesses sogar kürzlich Schiri-Lob für eine Fair-Play-Aktion erhalten. Die nächste Belohnung könnte schon bald folgen, schließlich will der BVB das bis 2027 laufende Arbeitspapier vorzeitig verlängern.
Auf die Schwarz-Gelben wartet aber eine Menge Arbeit. Adeyemi hat zum dritten Mal in den vergangenen zwölf Monaten die Berater-Agentur gewechselt, wird nun von Jorge Mendes vertreten. Nach Sky Sport Informationen hat es bereits erste Gespräche zwischen dem Star-Berater und Dortmund-Sportdirektor Sebastian Kehl über eine vorzeitige Verlängerung gegeben - diese befinden sich aber im Anfangsstadium.
Klar ist: Der BVB will verlängern - aber nicht zu jedem Preis. Mit einem Gehalt von sechs Millionen Euro (ohne Boni) ist Adeyemi bereits ein Gutverdiener. Mit Punktprämien und Loyalitätsboni kann er schon jetzt auf bis zu acht Millionen Euro kommen. Auch der BVB-Star fühlt sich extrem wohl, sagte bereits Klubs wie der SSC Neapel und Juventus ab. Dennoch bleibt sein langfristiger Traum nach Sky Sport Informationen die Premier League.
Dass Borussia Dortmund die Zusammenarbeit langfristig fortsetzen will, ist logisch, denn: "Er hat einen Schritt nach vorne gemacht", betonte Kehl. "Im Moment ist er wohl der beste Karim Adeyemi, den wir bis dato beim BVB gesehen haben."
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