Der schlechtes BVB-Start in der Bundesliga seit zehn Jahren ist perfekt. Borussia Dortmund steckt mittlerweile in einer Krise. Nuri Sahin gerät immer mehr unter Druck. Ist er noch der richtige Trainer?
Von Patrick Berger & Jesco von Eichmann
Borussia Dortmund hält weiterhin an Nuri Sahin fest!
Nach Sky Informationen steht der Trainer intern bei den BVB-Bossen noch nicht zur Debatte. Daran ändert auch die 1:2-Pleite beim FC Augsburg nichts. Die Bosse glauben an einen langfristigen Weg mit Sahin. Ein Rauswurf wäre theoretisch ein Eingeständnis eigener Fehler.
Irritationen innerhalb der Mannschaft haben zuletzt aber einige Personalentscheidungen ausgelöst - Niklas Süle für Waldemar Anton in Madrid oder manche "In-Game-Wechsel". Grundsätzlich steht die Mannschaft aber weiterhin zum Coach, sieht die Schuld auch bei sich selbst.
Die BVB-Bosse sehen das Team in der Pflicht. Zu oft haben sich die Spieler zuletzt hinter einem Trainer versteckt - so wie bei Edin Terzic in der vergangenen Saison.
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Kehl stärkt Sahin den Rücken
Entsprechend sagt Sportchef Sebastian Kehl auch am Sky Mikrofon: "Wir stehen alle in der Verantwortung. Ich sehe den Trainer jeden Tag akribisch arbeiten. Am Ende liegt es auch an den erfahrenen Führungsspielern. Die müssen das auf dem Platz regeln. Die Wahrheit liegt auf dem Platz. Der Trainer genießt das Vertrauen. Wir müssen alles daran setzen, jetzt am Dienstag im Pokal weiterzukommen."
Sahin stellte nach der Auswärtsniederlage fest, er müsse gemeinsam mit den Führungsspielern im Team "jetzt voranmarschieren. Das müssen wir viel besser machen. Bisher haben wir es nicht hinbekommen." Außerdem merkte er an: "Der Wind weht."
Julian Brandt sprach von "vielen Wiedererkennungsmerkmalen" in den Dortmunder Auswärtsauftritten. "Es gibt so viele Warum- und Wieso-Fragen, ich kann sie nicht beantworten", sagte der BVB-Profi. Auf Nachfragen zu Sahin antwortete er: "Ich vertraue dem Trainer hundertprozentig." Er habe keine Zweifel an dessen Arbeit.
Hamann: Unantastbar ist Sahin nicht mehr
Sky Experte Didi Hamann erklärte: "Ich will auch keine Trainerdiskussion starten, er ist ein junger Trainer, du musst ihm Zeit geben. Die Frage ist: Wieviel Zeit willst du oder wirst du ihm geben? Unantastbar ist er nicht mehr, dafür ist der Saisonstart einfach zu schlecht gelaufen."
Und weiter: "Ich habe das Gefühl, dass jetzt nach zehn Spielen die Situation eingetreten ist, dass viele Spieler diesen Trainer nicht mehr wollen. Man hat den Spielern viel zu viel Macht gegeben. Wer Trainer ist, entscheidet immer noch der Verein. Die haben sich alle unterzuordnen. Die Spieler sind Angestellte des Vereins. Das geht die nichts an. Ich habe das Gefühl, dass der ein oder andere Spieler das ausnutzt."
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