Borussia Dortmund soll kurz vor einem neuen Rekordtransfer stehen. Angeblich sind die Westfalen bereit, rund 35 Millionen Euro für den 16-jährigen Jude Bellingham zu zahlen. Sky hat den Youngster unter die Lupe genommen.
Dass für Teenager Millionensummen an Transfergeldern fließen, ist mittlerweile zur Normalität geworden. Ist ein ausländischer Verein jedoch bereit, eine interne Rekordsablöse für einen gerade erst 16 Jahre alten Spieler auszugeben, ist das schon etwas Bemerkenswertes.
Stammspieler mit 16 Jahren - Bellingham gesetzt
Laut der Bild will der BVB im kommenden Sommer stolze 35 Millionen Euro für Birminghams Ausnahmetalent Jude Bellingham auf den Tisch legen. Damit wäre der Mittelfeldakteur der teuerste Spieler unter 18 Jahren in der Historie. Und das hat seine Gründe.
Das begehrte Talent ist für sein Alter schon extrem weit. In der aktuellen Spielzeit feierte Bellingham sein Debüt für die Profis des englischen Zweitligisten Birmingham City. Seitdem ist er aus dem Team nicht mehr wegzudenken. Aktuell steht der 16-Jährige bei 34 Einsätzen für die erste Mannschaft, davon 26 von Beginn an.
Ruhepol Mittelfeld: Bellingham spielt wie ein alter Hase
Bemerkenswert ist dabei auch die Rolle, die Bellingham eingenommen hat. Zwar absolvierte der Allrounder bereits Partien auf dem linken und rechten Flügel sowie Spiele im offensiven Mittelfeld und Sturmzentrum, doch die Qualitäten des Youngster liegen vor allem im defensiven Mittelfeld. "Er spielt einen modernen Fußball, weshalb er jede Position rund ums Zentrum spielen kann", schwärmte Trainer Josep Clotet Ruiz auf einer Pressekonferenz und betonte, dass er die größten Stärken "direkt vor der Abwehr hat".
Trotz seines zarten Alters ist Bellingham physisch schon recht stark. Auch wenn ihm zum Abräumer noch ein wenig fehlt, ist der 1,80 Meter große Kicker schon wettbewerbsfähig. Das technisch versierte Juwel beweist nicht nur Zweikampfstärke, sondern zeichnet sich besonders durch eine enorme Ruhe am Ball aus. Unter Drucksituationen wird der englische U18-Nationalspieler, der alle Jugendstationen der "Three Lions" durchlief, nicht hektisch. Mit vier Treffern und drei Vorlagen hat der Verantwortung tragende Nationalmannschafts-Kapitän zusätzlich starke Offensiv-Werte.
Ein Youngster ohne Allüren, aber mit dem gewissen Etwas
Geboren wurde Bellingham rund zehn Kilometer westlich vom Stadtzentrum Birminghams im beschaulichen Ort Stourbridge. Schon mit 13 Jahren wurde er von Verbandsscout Daniel Dodds entdeckt, der Bellingham im Gespräch mit der englischen Zeitung The Athletic als einen Spieler beschreibt, der "einfach alles hat".
Für Dodds war der Sprung des 16-Jährigen in die Profi-Mannschaft nur eine Frage der Zeit: "Die Art, wie er sich bewegt, seine technischen Fähigkeiten. Er hat eine unglaubliche Spielintelligenz, sein taktisches Wissen ist herausragend. Er ist mindestens so gut wie alles, was ich bisher je gesehen habe."
Und charakterlich? Gerade für den BVB, der sich in der jüngeren Vergangenheit mehrfach mit Allüren seiner Durchstarter plagen musste, eine wichtige Frage. Birmingham-Keeper David Stockdale beruhigt: "Sein Geist arbeitet wie der eines 25-Jährigen. Er ist sehr reif für sein Alter, sehr zugänglich, höflich. Einfach ein netter Kerl, der alles mitbringt." Auch Coach Clotet findet, dass die "Familie bei ihm einen guten Job" gemacht hat.
Rekordtransfer oder Schnäppchen? Unklarheit bei der Ablöse
Scheint also alles zu passen bei dem jungen Mittelfeldspieler. Der einzige Haken: die enorme Ablösesumme. Sollte der BVB Bellingham mit einem Investment von 35 Millionen Euro zum Rekordtransfer machen, lastet nicht nur enormer Druck auf dem Youngster. Die Dortmunder würden auch ein hohes Risiko eingehen.
Glaubt man den Ruhr Nachrichten, würde allerdings lediglich eine Ausbildungsgebühr fällig, die bedeutend geringer wäre. In diesem Fall müssen die Borussen, die sich dem Anschein nach schon gegen namhafte Konkurrenz wie den FC Liverpool, Manchester United und den FC Bayern durchgesetzt haben, definitiv zugreifen.
Bei den Dortmundern würde Bellingham sicher Spielzeit bekommen und sich in die Riege der Talente um Jadon Sancho, Erling Haaland oder Giovanni Reyna einreihen.