Mit der Verpflichtung von Paco Alcacer schließt Borussia Dortmund seine Lücke im Sturm. Der 24-Jährige tickt völlig anders als seine Vorgänger.
"Welcome to Dortmund, Paco Alcacer." Mit diesen Worten begrüßte Borussia Dortmund am Dienstagabend seinen neuen Angreifer. Der spanische Mittelstürmer wird für ein Jahr vom FC Barcelona ausgeliehen, obendrein haben sich die Schwarz-Gelben eine Kaufoption gesichert.
Die lange Suche hat damit ein gewünschtes Ende gefunden. Der 1,76 große Alcacer wiegt nur 70 Kilogramm und ist damit keineswegs ein Sturm-Tank. Vielmehr verkörpert Francisco Alcacer Garcia - so sein bürgerlicher Name - den Typ einer spielerischen Neun. Als "beidfüßig, dynamisch und technisch beschlagen" beschreibt ihn der BVB in der Pressemitteilung. Mit diesen Fähigkeiten ist er prädestiniert für das System von Lucien Favre.
Alcacer muss Schicksalsschlag verarbeiten
Darüberhinaus verfügt er über einen ausgewiesenen Tor-Instinkt. In 151 LaLiga-Spielen für Barca sowie den FC Valencia erzielte er 43 Treffer und gab 22 Vorlagen. Nach seinen Toren breitet er seine Arme aus, streckt die Zeigefinger nach oben und richtet seinen Blick zum Himmel hinauf. Hinter dieser Geste steckt eine traurige Geschichte.
Am 13. August 2011 trifft "Paco" im Testspiel gegen AS Rom im Alter von 17 Jahren, auf der Tribüne im altehrwürdigen Estadio Mestalla jubelt ihm seine Familie zu. Doch kurz nach dem Spiel erleidet sein Vater plötzlich einen Herzinfarkt und verstirbt im Alter von nur 44 Jahren. Ein schwerer Schicksalsschlag, den Alcacer nur Mithilfe seiner Familie bewältigen konnte.
Gegenteil von Aubameyang und Batshuayi
"Die Kraft, die ich auf dem Feld habe, geben mir meine Mutter und mein Bruder", sagte Alcacer. Er gilt als Familienmensch, introvertiert und zurückhaltend. Einen Salto- oder Masken-Jubel werden die BVB-Fans von ihm nicht sehen. Damit ist er das komplette Gegenteil zu seinen Vorgängern Pierre-Emerick Aubameyang und Michy Batshuayi. Der Eindruck bestätigt sich bei einem Blick auf seine sozialen Plattformen.
Statt ausgefallene Mode und schnelle Autos postet er Fotos, wie er einen Kinderwagen schiebt oder seine Kinder herzt. Die Familie steht bei ihm an erster Stelle. Und wegen dieser wollte er eigentlich auch lieber in Spanien bleiben. Betis Sevilla zeigte Interesse, konnte im Gegensatz zum BVB aber nicht das komplette Gehalt übernehmen.
Nun ist Dortmund sein neues Zuhause. Zumindest erstmal für ein Jahr. Ob er im Ruhrgebiet heimisch werden kann, wird die kommende Saison zeigen.