Bayern-Star Georgia Stanway fiebert dem Viertelfinale gegen Arsenal besonders entgegen. Die feine englische Art erwartet die Europameisterin beim Champions-League-Kracher aber nicht - im Gegenteil.
Die Allianz Arena als große Bühne, dazu stimmungsvolle Europacup-Atmosphäre und auf dem Rasen internationale Fußball-Stars: Georgia Stanway kann Bayern Münchens Champions-League-Kracher gegen den FC Arsenal kaum erwarten.
"Es ist das erste Mal, dass ich im Bayern-Trikot auf einen englischen Verein treffe. Das gibt mir hoffentlich die Gelegenheit zu zeigen, warum ich hier bin", sagte die Europameisterin voller Vorfreude auf das Viertelfinal-Hinspiel am Dienstag (18:45 Uhr). Alle Infos zum Viertelfinale in der Frauen-Champions League gibt es hier.
FCB vor großem Publikum in der Allianz Arena
Der Start in die Woche der Wahrheit ist für die im Sommer von Manchester City nach München gewechselte Engländerin freilich "sehr besonders". Und auf dem Platz rüstet sich Stanway als Mittelfeld-Motor für ein Kräftemessen ganz nach ihrem Geschmack.
"Arsenal hat ein paar Spielerinnen, die wie ich gerne grätschen und angriffslustig sind. Aber beide Mannschaften haben auch gerne den Ball", erklärte die 24-Jährige mit ihrem Insiderwissen: "Es könnte also eine Schlacht der Zweikämpfe und des Ballbesitzes werden."
Wie schon beim Gruppenspiel-Coup gegen den Topfavoriten FC Barcelona (3:1) vor 24.000 Fans Anfang Dezember ziehen die Bayern-Frauen in das Wohnzimmer von Thomas Müller und Co. um. Stanway hofft auch gegen die Gunners um England-Kapitänin Leah Williamson wieder auf "eine unglaubliche Stimmung in der Arena, die uns getragen hat".
Bayern empfängt Wolfsburg zum Spitzenspiel
Zumal es in diesen Tagen Schlag auf Schlag geht für den deutschen Vizemeister. Zwischen den Arsenal-Spielen empfangen die Münchnerinnen am Samstag (17:55 Uhr) den großen Rivalen VfL Wolfsburg zum Liga-Gipfel - bei zwei Punkten Rückstand auf den Titelverteidiger wittern die Bayern ihre Meisterchance.
"Ich denke, der Druck liegt bei Wolfsburg. Sie müssen bei uns im Stadion spielen, und wir werden alles geben, damit sie hier nichts holen", meinte Stanway: "Es wird ein echtes Spitzenspiel und richtungsweisend im Kampf um die Meisterschaft." Auch die Wölfinnen um Alexandra Popp sind zunächst international gefordert, am Mittwoch (21:00 Uhr) steht ihr Hinspiel bei Paris St. Germain im Prinzenpark an.
Die aus Englands Nordwesten stammende Stanway ist angekommen in Deutschland, sportlich wie persönlich. "Sehr wohl" fühlt sie sich in München, wo sie in der Nähe des Olympiaparks lebt. Die Bundesliga schätzt sie als taktisch und physisch anspruchsvoll, im englischen Nationalteam rührt sie durchaus die Werbetrommel: "Ich kann mir vorstellen, dass wir zukünftig noch mehr Lionesses in Deutschland sehen."
FCB wartet noch auf den ersten Titel in der Champions League
Das "Mia san mia" beim FC Bayern passt gut zu ihren "hohen Erwartungen an mich selbst" und ihrer Rolle im Team. "Ich sehe mich definitiv als Führungsspielerin, das ist mein Anspruch. Ich lege Wert auf Kommunikation und habe keine Angst, in wichtigen Momenten Kommandos zu geben."
Und wohin ihr Weg mit den Münchnerinnen und Trainer Alexander Straus führen soll, stellte Herbert Hainer noch einmal klar. "Wo immer wir im Profisport auftreten, wollen wir in Deutschland und Europa spitze sein", sagte der Vereinspräsident dem kicker. Der erste Triumph in der Champions League steht bei den Frauen noch aus.
Welch tragende Rolle Stanway dabei für die Bayern spielt, unterstrich Mittelfeldkollegin Sarah Zadrazil. "Wir harmonieren einfach sehr gut, sie hat sehr viel Power nach vorne, ich räume mehr vor der Abwehr auf. Ich freue mich extrem, so eine Spielerin neben mir zu haben", sagte die Österreicherin auf der Pressekonferenz am Montag.