Mit zwei Siegen in der Champions League kann Eintracht Frankfurt das Achtelfinale erreichen. Vor dem nächsten Duell mit Olympique Marseille macht sich allerdings die Angst vor erneuten Ausschreitungen breit. Im Hinspiel kam es zu sehr unschönen Szenen.
Ein frühes Ende der Traumreise droht, doch vor dem ersten Schicksalsspiel versprühte Eintracht-Trainer Oliver Glasner demonstrativ Zuversicht. "Wir fühlen uns bereit für diese Ausgangsposition", betonte der Österreicher. "Wir alle wissen, dass wir das Heimspiel am besten gewinnen", sagte Glasner vor dem Duell am Mittwoch (21.00 Uhr im Liveticker) mit Olympique Marseille.
Die Ausgangssituation ist klar: Wollen die Hessen in der Champions League überwintern, dürfen sie nicht mehr verlieren. Mit zwei Siegen wären sie dagegen sicher unter den 16 besten Teams Europas.
Sow: "Für alle Spieler war das ein Schock"
Es wartet jedoch nicht nur sportlich ein brisanter Königsklassen-Abend, die Angst vor erneuten Ausschreitungen nach den Exzessen im Hinspiel in Marseille lässt sich keineswegs ausblenden. "Im Hinspiel war das für alle Spieler ein Schock. Da waren Kriminelle auf beiden Seiten dabei", sagte Eintrachts Mittelfeldakteur Djibril Sow. "Ich hoffe, so etwas nicht mehr erleben zu müssen."
Rund um das 1:0 des Europa-League-Siegers in Frankreich am 13. September war es zu Böller- und Raketenbeschuss aus den Fanlagern gekommen. Eine der Raketen traf einen Eintracht-Fan am Hals und verletzte ihn schwer. Mittlerweile ermittelt die französische Staatsanwaltschaft gegen den Werfer unter anderem wegen des Verdachts auf versuchte Tötung.
Damit es am Mittwoch nicht zu ähnlichen Szenen in Frankfurt kommt, wird die Frankfurter Polizei mit einem Großaufgebot im Einsatz sein. "Die Bewohner von Frankfurt werden merken, dass vermehrt Polizeikräfte in der Stadt präsent sein werden", sagte Bintu Lond von der Frankfurter Polizei bei Sky.
2000 Gästefans werden in Frankfurt erwartet
Dabei sei die Polizei auch in engem Austausch mit den Einsatzkräften der Bundespolizei sowie den französischen Kollegen. Auch Vorkontrollen, unter anderem an der deutsch-französischen Grenze, seien geplant.
"Wir fahren ein flexibles Einsatzkonzept. Wir werden mit vermehrten Kräften vor Ort im Innenstadtbereich, aber auch auf öffentlichen Plätzen sein, sodass wir die Gäste- als auch die Eintracht-Fans vom Innenstadtbereich zum Stadion sicher begleiten", machte Lond deutlich.
2000 Gästefans aus Marseille werden am Mittwoch in Frankfurt erwartet, davon sind ein "niedriger dreistelliger Bereich Problemfans", erklärte Lond.
Auch die Eintracht selbst unternimmt alles für den friedlichen Ablauf der Partie. Vorstand Philipp Reschke erklärte, dass netto rund 1.100 Ordner aktiv sind. Er kündigte zudem an: "Der Oberrang des Gästebereichs bleibt leer. Diese Plätze werden bei Hochrisikospielen nicht befüllt. Fantrennung ist bei solchen Partien Pflicht."