Sky Kommentator Kai Dittmann schätzt vor der Viertelfinal-Auslosung in der UEFA Champions League (HEUTE LIVE ab 11:45 Uhr auf Sky) die möglichen Gegner für den FC Bayern ein. Für Dittmann könnten auf die Münchner zwei absolute Kracher warten – allerdings auch zwei vermeintlich einfache Gegner.
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Wenn heute die Viertel- und im Anschluss die Halbfinals in der Champions League ausgelost werden, ist der FC Bayern - wie schon häufiger in den vergangenen Jahren - die letzte deutsche Mannschaft im Wettbewerb. Nach ihren starken Auftritten gegen PSG gehören die Münchner zu den Top-Favoriten auf den Titel. Doch die möglichen Gegner haben es in sich.
"Freilose oder Außenseiter wie in den vergangenen Jahren Lille oder Donezk gibt es nicht, aber es gibt Wölfe im Schafspelz", sagt Kai Dittmann. Der Sky Kommentator und Champions-League-Experte und erklärt, bei welchen Gegnern die Stolpergefahr für den FCB am größten wäre und wie der Weg der Bayern bis ins Finale in Istanbul aussehen könnte.
"Wenn die Bayern nach Paris Saint-Germain als Nächstes den FC Chelsea und danach Manchester City schlagen würden, hätten sie die drei Superreichen ausgeschaltet. Das würde sicherlich auch Uli Hoeneß gefallen", beschreibt Dittmann den möglichen Königsweg nach Istanbul. Ein Finale gegen Real Madrid wäre der Traum vieler Fußball-Romantiker und würde nicht nur das Herz eines Bayern-Fans höherschlagen lassen.
Doch Istanbul ist weit entfernt und der Weg in die türkische Metropole beschwerlich. Der kleinste Stolperstein dorthin hat die Größe eines Felsens. Im Lostopf sind viele namhafte Klubs: ehemalige Champions-League-Sieger wie AC und Inter aus Mailand sowie der FC Chelsea, Titelverteidiger Real Madrid, Traditionsklubs wie Benfica und SSC Neapel. Dazu mit Manchester City das vielleicht momentan beste Team Europas.
Wer soll der kommende Bayern-Gegner werden? Stimmt ab!
GERINGE STOLPERGEFAHR
AC Mailand
Großer Name, ruhmreiche Vergangenheit, aber keine große Gegenwart. Trotz prominenter Namen wie Zlatan Ibrahimovic und den beiden Vize-Weltmeistern Theo Hernandez und Olivier Giroud ist Milan in der Serie A chancenlos und muss um die Champions-League-Qualifikation zittern. Lichtblick: Der Ex-Schalker Malick Thiaw hat sich mittlerweile einen Stammplatz erkämpft und steht auch bei Bundestrainer Hansi Flick auf der Kaderliste.
Auch in der Gruppenphase haben sich die Rossoneri nicht mit Ruhm bekleckert und nur gegen die Außenseiter aus Salzburg und Zagreb gewonnen. Im Achtelfinale hat Milan aber immerhin Tottenham Hotspur ausgeschaltet. Der FC Bayern hat zwar nur ein einziges der zehn Pflichtspiele gegen den CL-Sieger von 2007 gewonnen, trotzdem sehe ich Milan als den leichtesten möglichen Gegner an.
Inter Mailand
Inter hat sich in typisch italienischer Manier bis ins Viertelfinale durchgewuselt. Das Prunkstück der Nerazzurri ist der Sturm mit Romelu Lukaku, Lautaro Martinez und Edin Dzeko, doch das reicht nicht, um den Bayern Paroli bieten zu können.
Inter hat nicht die Klasse wie seinerzeit unter Jose Mourinho. Das verlorene CL-Finale von 2010 wäre ein zusätzlicher Motivationsschub für die Münchner.
MITTLERE STOLPERGEFAHR
Benfica
Platz eins in der portugiesischen Liga, zehn Punkte Vorsprung auf den FC Porto, dazu das beste Torverhältnis und die besten Torschützen in Joao Mario und Goncalo Ramos. Der 21-Jährige verdrängte bei der WM Cristiano Ronaldo aus Portugals Startelf.
Die Champions League hat Benfica noch nicht gewonnen, aber Roger Schmid und sein Team lassen die Fans des zweifachen Europapokalsiegers der Landesmeister von glorreichen Zeiten träumen. Im Achtelfinale fegte Benfica über den FC Brügge mit insgesamt 7:1 Toren hinweg. Schmidt lässt einen sehr attraktiven Fußball der Marke "Auf sie mit Gebrüll" spielen. Sich auf einen Schlagabtausch einzulassen, wäre für den FC Bayern keine gute Idee.
FC Chelsea
Erst PSG und dann Chelsea aus der Königsklasse zu werfen, wäre sicher nach dem Geschmack von Uli Hoeneß. Man darf gespannt sein, welche Choreo sich die Bayern-Fans für ein Heimspiel gegen Chelsea ausdenken würden. Nach der großen Shoppingtour befindet sich das Team der Blues im Aufbau, verfügt über viele junge und talentierte Spieler.
Von der Klasse vergangener Jahre ist der CL-Sieger von 2021 aber noch weit entfernt. Auch gegen Chelsea hat der FC Bayern noch eine Rechnung offen. Stichwort: Finale dahoam.
SSC Neapel
Neben Benfica der zweite Wolf im Schafspelz. Ich habe für Sky Austria Napolis Siege gegen Liverpool und Ajax kommentiert, und sie waren überragend. Für viele deutsche Fans liefen die Italiener vor den Achtelfinal-Spielen gegen Frankfurt noch unter dem Radar, aber jetzt hat sie jeder auf dem Schirm.
Defensiv stabil, offensiv jung, schnell, dynamisch und torgefährlich mit den herausragenden Victor Osimhen und Khvicha Kvaratskhelia. Das Team von Trainer Luciano Spalletti kennt alle taktischen Finessen und hat keine Angst vor großen Namen. Liverpool kann ein Lied davon singen.
HOHE STOLPERGEFAHR
Real Madrid
In der spanischen Liga hat Real Madrid zehn Punkte Rückstand auf den FC Barcelona, in der Champions League zeigt die Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti aber ihr königliches Gesicht, wie zuletzt beim 5:2-Hinspielsieg in Liverpool.
Wenn jemand weiß, wie man in der K.o.-Phase große Gegner schlägt, sind es Benzema, Modric, Kroos, Vinicius Jr. und Co. Für die Bayern und ihren Fans wäre ein Wiedersehen mit David Alaba und Toni Kroos eine schöne Sache, sportlich ist Real aber eine echte Herausforderung.
Manchester City
Auch ein Wiedersehen mit Pep Guardiola hätte seinen Reiz für die Bayern. Joao Cancelo dürfte zudem darauf brennen, seinem Ex-Trainer zu zeigen, dass es ein Fehler war, ihn nach München auszuleihen. Das Trainerduell Julian Nagelsmann gegen Guardiola verspricht jede Menge taktische Finesse. Doch die große Frage wäre und ist: Wie kann man Erling Haaland stoppen?
Mit seinen fünf Toren beim 7:0 gegen Leipzig hat die Urgewalt aus Norwegen wieder einmal eindrucksvoll seine Stärken demonstriert. Er weiß immer schon vorher, wo der Ball als Nächstes sein wird. Seine Antizipationsfähigkeit ist eine unfassbare Gabe. Über die Qualitäten von Kevin De Bruyne, Ilkay Gündogan oder Bernardo Silva müssen wir hier gar nicht reden. City ist der wohl dickste Brocken auf dem Weg nach Istanbul.
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