Champions League News: Gewinnt PSG mit Messi die Champions League?

CL-Titel schon vergeben? Transfer-Statistik spricht gegen Messi und PSG

Von Lennard Göttner

Image: Trotz kostspieliger Investitionen gelang PSG in den vergangenen Jahren nie der ganz große Coup in der Champions League.

Lionel Messi hat bei Paris Saint-Germain unterschrieben. Mit dem Superstar steht PSG-Coach Mauricio Pochettino ein Star-Ensemble zur Verfügung, das in Europa seinesgleichen sucht. Doch bedeutet dies automatisch, dass die Franzosen unschlagbar sind?

PSG hat den Coup der Sommerpause gelandet: Lionel Messi verstärkt das Star-Ensemble um Neymar, Mbappe und Co. Doch der argentinische Superstar ist nicht der einzige Hochkaräter, den die PSG-Bosse an die Seine lockten. Dazu kommen Sergio Ramos, Achraf Hakimi, Gianluigi Donnarumma oder etwa Georginio Wijnaldum.

Doch bedeutet die Vielzahl an namhaften Neuzugängen eine Garantie für PSG auch international zu dominieren und erstmals die Königsklasse nach Paris zu holen? Mitnichten! Zumindest beweist der Blick auf die vergangenen zehn Champions League-Saisons meistens Gegenteil.

Lionel Messi über sein Ziel bei PSG. (Videolänge: 9 Sekunden)

Wir haben die Spielzeiten der Königsklasse seit 2011/2012 etwas genauer unter die Lupe genommen und untersuchen neun europäische Top-Klubs auf Marktwerte, Personalkosten, Transferausgaben und den darauffolgenden sportlichen Erfolg während dieser Zeit. Grundlage der Statistiken sind der FC Barcelona, Manchester City, Real Madrid, FC Chelsea, Manchester United, FC Bayern, Juventus, Liverpool und die bereits angesprochenen Pariser.*

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Team mit größten Transferausgaben kein einziges Mal erfolgreich

Ein Fakt fällt besonders ins Auge: Teure Neuzugänge allein sorgen in der Champions League nicht für den großen Erfolg. So konnte das Team mit den international höchsten Transferausgaben pro Saison den begehrten Titel kein einziges Mal für sich entscheiden. Die Liste der Gesamt-Ausgaben der untersuchten Klubs führt Manchester City an.

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Die Skyblues gaben während des angesprochenen Zeitraums insgesamt knapp 1,5 Milliarden Euro auf dem Transfermarkt aus und konnten den Titel trotz der zahlreichen und kostspieligen Verpflichtungen kein einziges Mal für sich entscheiden. Dicht dahinter folgen mit je 1,46 Milliarden Euro Barca und der FC Chelsea. Beide konnten die Königsklasse zwar ein bzw. zwei Mal gewinnen, jedoch nicht in den Jahren, in denen sie die höchsten Transferausgaben hatten.

Diese Beispiele verdeutlichen: Selten gewann in den letzten Jahren der Klub, der im Sommer am meisten investierte.

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Bayern trotz geringer Transferausgaben erfolgreich

Der FC Bayern liegt hinsichtlich der Gesamtausgaben im Vergleich mit den anderen Top-Klubs übrigens deutlich zurück. Mit 727 Millionen Euro ist er zudem der einzige Verein dieser Liste, der seit 2011 weniger als eine Milliarde Euro in Neuverpflichtungen investiert hat.

Und trotzdem gelang es dem deutschen Rekordmeister 2012/2013 sowie 2019/2020 den Henkelpott nach München zu holen.

Champions League-Sieger fast nie mit höchstem Marktwert

Doch im Gegensatz zu Bayerns erfolgreicher jüngerer Historie in der Königsklasse müssen sich die Münchener in der Statistik der wertvollsten Mannschaft derzeit klar den Citizens aus Manchester geschlagen geben. Nicht zuletzt durch Neuzugang Jack Grealish ist der Gesamt-Marktwert der Skyblues noch einmal weiter in die Höhe geschossen und beläuft sich aktuell auf knapp 1,06 Milliarden Euro - der FCB kommt aktuell auf 819 Millionen Euro.

Und bereits in der Saison 2019/2020 stellte ManCity den wertvollsten Kader im internationalen Vergleich. Damals scheiterte Pep völlig überraschend an Olympique Lyon im Viertelfinale.

Tatsächlich gelang es seit 2011 überhaupt erst einem Verein, sich mit dem wertvollsten Kader auf Europas Thron zu setzen. Real Madrid gelang das Kunststück in der Spielzeit 2015/2016. Rund 701 Millionen Euro war der Kader damals schwer. Im Elferschießen setzte sich Real dann ausgerechnet gegen Lokalrivale Atletico Madrid durch.

Doch die erfolgreiche Spielzeit der Madrilenen stellt in dieser Statistik eine absolute Ausnahme dar. Auch hier gilt der Grundsatz: Geld ist wichtig, garantiert aber nur in den seltensten Fällen den Titel.

Nasser Al-Khelaifi über das Financial Fairplay nach der Verpflichtung von Lionel Messi. (Videolänge: 2:00 Minuten)

Personalkosten mit Nebenrolle für sportlichen Erfolg

Und es geht noch weiter mit eher unerfreulichen Nachrichten für die spendabelsten Teams: In lediglich zwei der neun vergangenen Saisons wurde das Team mit dem höchsten Personaletat CL-Sieger. In beiden Fällen handelt es sich um spanische Klubs, genauer gesagt um den FC Barcelona sowie Real Madrid.

Die Katalanen konnten sich den Titel in der Saison 2014/2015 sichern und gaben während dieser Spielzeit insgesamt 369 Millionen Euro für ihr Personal aus. Bei Konkurrent Real Madrid belief sich die Summe während der erfolgreichen Champions League-Saison 2016/2017 auf 406 Millionen Euro. Wenig überraschend: Die Liste der Gesamt-Ausgaben für Vereins-Personal führt Barca mit rund 3,6 Milliarden Euro klar an. Besonders für Spielergehälter investierten die Blaugrana während der vergangenen Jahre immer wieder Unmengen an Summen.

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Juventus kocht mit Gehalts-Sparflamme

Auf Rang zwei folgt Real Madrid mit 2,98 Milliarden Euro. Auf Platz drei, vier und fünf stehen mit den nahezu identischen Personalkosten Manchester City (2,64 Milliarden Euro), Manchester United (2,62 Milliarden Euro) und Paris Saint-Germain (2,60 Milliarden Euro). Keiner der drei letztgenannten Klubs konnte sich jedoch die europäische Kröne in den letzten Jahren aufsetzen.

Fazit: Hohe Ausgaben und Investitionen allein führen zumindest in der Königsklasse meist zu keinem unmittelbaren Erfolg. Doch besonders mit Neuzugang Lionel Messi und den weiteren Top-Verstärkungen dürften den PSG-Bossen die Statistiken herzlich egal sein.

*Quelle: Transfermarkt.de und KPMG

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