RB Leipzig reicht gegen Benfica Lissabon ein Remis, um erstmals in der Klubgeschichte ins Achtelfinale der Champions League einzuziehen. Es wäre das Highlight für den Klub.
Noch ein Punkt - und der größte internationale Erfolg ist geschafft: RB Leipzig steht am Mittwoch im Heimspiel gegen Benfica Lissabon (ab 21.00 Uhr LIVE in der Original Sky Konferenz auf Sky Sport 1 HD) vor dem erstmaligen Einzug ins Achtelfinale der Champions League. Angesichts der Formschwäche von Benfica wäre alles andere eine Überraschung.
Trainer Julian Nagelsmann strotzt nach der jüngsten Serie von fünf Pflichtspielsiegen vor Selbstvertrauen, noch beeindruckender war dabei die klare Tordifferenz von 24:4. "Wir wollen ein Feuerwerk abbrennen und das Achtelfinale erreichen", kündigte Nagelsmann an und ergänzte am Dienstagnachmittag. "Die Jungs sollten ein weiteres Erfolgskapitel in dem Buch schreiben."
Demme mahnt: "Keinen Prozent nachlassen"
Im Laufe der Saison gab es unter Nagelsmann auch Einbrüche, doch die jüngste Serie hat die Spieler überzeugt. "Es funktioniert gerade viel, was wir trainiert haben. So wollen wir gegen Lissabon weitermachen", sagte Mittelfeldmann Diego Demme. "Jetzt gilt es, einfach so weiterzumachen und keinen Prozent nachzulassen", sagte Nebenmann Konrad Laimer, der großen Anteil am guten Lauf von RB hat.
Schon im Hinspiel in Lissabon hatten sich die Sachsen mit 2:1 durchgesetzt. Portugals Rekordmeister (37 Titel) zeigte auch am Wochenende beim 2:1 beim Drittligisten Vizela Schwächen. "Wir zeigen nicht das, was für können", sagte Benfica-Generaldirektor Rui Costa laut kicker.
Leipzig mit großen Abwehrsorgen
Leipzig hingegen hat alle Experten überzeugt. RB spiele "in dieser Saison sehr erfolgreich in der Champions League", sagte nun auch Philipp Lahm auf der Website des Klubs. Der Pokalfinalist sei "aktuell auf einem sehr guten Weg", meinte der frühere Nationalmannschaftskapitän.
Probleme bereitet allerdings die Abwehr. In Willi Orban (Knie), Nordi Mukiele (Muskelfaserriss), Ibrahima Konate (Trainingsrückstand), Stefan Ilsanker (nicht für die CL gemeldet) und seit Samstag auch Dayot Upamecano (Knöchelprellung) sind alle Innenverteidiger verletzt. Zumindest bei Upamecano gibt es noch Hoffnungen. "Es wird am Ende eine Entscheidung sein, ob er mit dem Schmerz spielen kann", sagte Nagelsmann und erklärte, dass auch Marcel Halstenberg (Adduktoren) fraglich sei.
Ampadu vor Startelf-Debüt
Angesichts der langen Verletztenliste könnte Chelsea-Leihgabe Ethan Ampadu zu seinem Startelf-Debüt in einem Pflichtspiel kommen. Der 19-Jährige mit der wilden Rasta-Frisur kam bislang nicht über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus.
Auch im Mittelfeld sind nicht alle Spieler fit. Für Stratege Kevin Kampl ist die Hinrunde wegen einer Fuß-OP gelaufen, dafür kommt Emil Forsberg immer besser in Schwung. Beim 4:1 gegen Köln am Samstag traf der Schwede zweimal. "Es macht Spaß im Moment", sagte Forsberg, "wir spielen geilen Fußball und wollen noch besser werden."
Leipzig führt in der Champions League mit neun Punkten die Gruppe G vor Olympique Lyon (7), St. Petersburg (4) und Benfica (3) an. Im Falle eines Punktgewinns käme Lissabon am letzten Spieltag nicht mehr vorbei. St. Petersburg könnte punktemäßig noch gleichziehen, doch RB hat den direkten Vergleich gewonnen, das letzte Spiel in Lyon (10. Dezember) wäre fürs Weiterkommen unbedeutend.
Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen
Leipzig: Gulacsi - Klostermann, Ampadu (Upamecano), Halstenberg (Saracchi) - Laimer, Demme - Sabitzer, Forsberg, Nkunku - Werner, Poulsen. - Trainer: Nagelsmann
Lissabon: Vlachodimos - Almeida, Ferro, Dias, Grimaldo - Gabriel, Florentina - Pizzi, Cervi - Chiquinho, Vinicius. - Trainer: Lage
Schiedsrichter: Bojan Pandzic (Schweden)