Der BVB hat sich mit dem 1:1 gegen den FC Sevilla eine gute Ausgangslage auf das Weiterkommen in der Champions League erarbeitet. Zufrieden war Mats Hummes jedoch nicht. Auch Timo Werner zeigte sich nach dem 2:0-Sieg von RB Leipzig in Glasgow noch etwas kritisch. Die Stimmen.
Mats Hummels (Kapitän Borussia Dortmund) ...
... über das Spiel: "Es war kein gutes Spiel von uns. Wir haben nach dem 0:1 irgendwann angefangen zu pressen und haben Sevilla in viele leichte Ballverluste gebracht. Haben dann auch ein paar Minuten Dominanz gehabt. Aber ab der zweiten Halbzeit haben wir dann wieder bestimmt 20 Bälle leicht verloren und das Spiel komplett offen werden lassen. Das war völlig unnötig gegen eine verunsicherte Mannschaft, zuhause vor 80.000. Sevilla war hier happy mit dem 1:1 und wir haben es nicht geschafft mit dem Ball Druck aufzubauen. Fußball ist eigentlich ein sehr simples Spiel, aber wir machen es uns immer kompliziert."
... darüber, wer die Fehler im Spiel beheben muss: "Wir alle gemeinsam. Aber das ist nicht immer so leicht, wie man denkt. Es muss aus manchen Köpfen raus, dass Fußball nicht sexy sein muss. Erfolgreicher Fußball ist nicht Hacke, Spitze, eins zwei drei auf fünf Metern. Rene Maric hat es mal so formuliert: 'Es geht darum, dass ein Spieler immer das Richtige macht. Und nicht nur manchmal das Besondere.' Man muss das Richtige machen, die richtigen Lösungen finden und den Ball halten, wenn es gegen Ende unruhig wird. Das haben wir nicht geschafft. Wir haben sie spielen lassen, statt dazwischen zu gehen. Das versuche ich auch auf dem Platz zu kommunizieren. Aber das ist schwierig, wenn man nicht das Gefühl hat, dass genug andere da sind, die versuchen, den Laden immer wieder anzuschieben."
... über Jude Bellingham: "Jude will immer gewinnen. In jedem Training und in jedem Spiel. Er investiert extrem viel. Wir alle lieben diesen Jungen. Dass er mit 19 noch gewisse Energien hat - die ich auch gerne hätte - die er ein bisschen kanalisieren muss, ist völlig normal. Er hat bisher jede Minute gespielt. Und wenn einer jede Minute alles investiert und versucht zu gewinnen, dann darf er dabei auch mal meckern und falsche Entscheidungen treffen. Wichtig ist, dass er sich entwickelt und das macht er. Er wird immer besser, ist aber noch nicht perfekt. Das wäre auch erschreckend in dem Alter, zumal er schon ziemlich weit ist. Ich habe lieber ihn, der fünf Mal meckert, aber alles investiert, als jemanden der 90 Minuten schweigt."
Gregor Kobel (Comebacker und Keeper von Borussia Dortmund) ...
... über das Spiel: "Ich glaube, wir waren über weite Strecken die bessere Mannschaft. Wir haben viel vom Ball gehabt und gut kombiniert. Im letzten Drittel sind wir dann nicht zwingend genug gewesen und haben uns nicht die Chancen herausgespielt. Wir haben es ordentlich gemacht, sind aber nicht zwingend genug gewesen."
... über seine wichtige Parade in der 67. Minute: "Ich weiß nicht, ob das so gut war. Ich merke, dass ich fünf Wochen raus war und erst drei Trainingseinheiten gehabt habe. Bei der ein oder andere Sache braucht man wieder das Vertrauen. Gut, wenn ich heute schon mithelfen konnte, einen Punkt mitzunehmen."
... über das Gefühl, vor 80.000 Fans in der Champions League zu spielen: "Das hat sich super angefühlt - wie immer! Die Fans sind richtig geil drauf und peitschen uns nach vorne. Ich glaube in den letzten fünf Minuten ist jeder im Stadion aufgestanden hat uns angefeuert. Es hat noch eine Riesen-Möglichkeit gegeben, ich glaube da haben die Fans einen großen Anteil dran."
... über die Ausgangslage (noch ein Punkt bis zum Achtelfinale, sollte der direkte Vergleich mit Kopenhagen gewonnen werden): "Es war von Anfang an klar, dass wir weiterkommen wollen. Jetzt haben wir uns in eine sehr, sehr gute Ausgangslage gebracht. Aber natürlich wäre es schön gewesen, das heute schon klar zu machen. Das schaffen wir dann in den nächsten Spielen."
Timo Werner (Torschütze RB Leipzig) ...
... zum Spiel: "Es gab im Spiel Phasen, in denen wir gut waren und welche in denen Glasgow gut war. Da sind wir häufiger mit einem blauen Auge davongekommen und haben nach vorne dann die Nadelstiche gesetzt, die wir gebraucht haben, um vor dieser wahnsinnigen Kulisse zu gewinnen. Ich glaube, im Endeffekt war es nicht unverdient."
... zu seinem Tor: "Ein Tor bei so einer Atmosphäre zu schießen ist immer gut. Der größte Anteil an dem Tor gehört Andre Silva, den flankt er mir perfekt auf den Kopf. Da war es nicht mehr schwierig den Schädel hinzuhalten. Ich freu mich, dass wir heute wieder gewinnen konnten, so kann es weitergehen."
... zum Auswärtssieg: "Wir haben uns allgemein in dieser Saison schwergetan, egal ob daheim oder auswärts. Da tut jeder Sieg gut. Mit den ersten beiden Niederlagen in der Champions League hatten wir viel aufzuholen, das haben wir heute gemacht. In Warschau gegen Donezk geht es dann wahrscheinlich um den zweiten Platz. Wenn wir das Spiel nicht verlieren, haben wir gute Chancen."
... zur Selbstsicherheit seit dem Trainerwechsel: "Bis auf das Spiel gegen Mönchengladbach haben wir immer gezeigt, was wir können. Wir hatten in jedem Spiel unsere Torchancen und Momente, aus denen wir lernen müssen. In unserer Teamleistung sind wir aber gefestigt."
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