Seinem Nachfolger bietet Tönnies seine Hilfe an.
Aufsichtsratsmitglied, Aufsichtsratsvorsitzender, Geldgeber, Macher. Clemens Tönnies hat Schalke 04 über ein Vierteljahrhundert lang geprägt. Nach einem Corona-Ausbruch in einem seiner Betriebe trat der Fleischfabrikant im Jahr 2020 auf Druck der Fans von seinen Aufgaben bei den Königsblauen zurück.
"Ich glaube, dass ich bei den allermeisten Mitgliedern in sehr, sehr guter Erinnerung bin. Weil ich für die allerbeste Zeit stehe, die Schalke jemals hatte, das wissen die", sagte Tönnies im OMR-Podcast.
Während seiner Zeit wurde Schalke mehrmals Vizemeister, 2011 DFB-Pokal-Sieger und erreichte im gleichen Jahr das Halbfinale der Champions League.
Es gebe noch immer Anfragen, ob er zurückkehren wolle, verriet der 69-Jährige und sprach von einer "tollen Zeit", von der er "keine Sekunde missen" wolle, "aber ich will da auch nicht mehr wieder hin", betonte Tönnies.
Tönnies würde "nicht mit Hefer in den Urlaub fahren"
Über das Verhältnis zu Axel Hefer, seinem Nachfolger als Aufsichtsratschef, sagte Tönnies: "Ich habe viele Entscheidungen, die er zu verantworten hat, nicht verstanden."
Er habe Hefer übel genommen, "dass er meine Bilder, alle Bilder von Clemens Tönnies aus dem Schalke-Museum entfernt hat. Das macht man nicht. Ich bin ein Teil der Schalke-Geschichte", erklärte der Geschäftsmann.
Die Frage, ob diese Behauptung stimme, habe der Verein in der jüngeren Vergangenheit mehrmals beantwortet, berichtet der Reviersport: Demnach seien Bilder abgehängt worden, aber personenunabhängig.
"Ich würde mit ihm nicht in den Urlaub fahren", führte Tönnies weiter über Hefer aus, den er als einen bekennenden Ultra bezeichnete.
"Die Ultras mögen mich nicht"
Über sein eigenes Verhältnis zur Fangruppierung sagte Tönnies: "Ich will nicht sagen, dass die mich hassen, aber die mögen mich nicht. Ich habe gesagt: Ihr seid zwar wichtig, aber ihr seid nicht der gesamte Verein. Wir haben eine Hausordnung und daran haltet ihr euch bitte. Wer sich nicht daran hält, der kriegt Stadionverbot. Die habe ich auch reihenweise unterschrieben. Wer Gewalt anwendet, der fliegt raus. Fertig."
Die Ultras hätten ihm immer vorgeworfen, sich zu sehr ins Tagesgeschäft einzumischen, meinte der ehemalige Aufsichtsratschef und stellte seine Verdienste für den Verein heraus:
"Schalke hat über 300 Millionen Euro von Gazprom bekommen. Mit diesem Deal habe ich Schalke das Leben gerettet. Oder der Deal mit Veltins, als es um die Namensrechte der Arena ging. Den habe ich auch eingetütet. Veltins zahlt heute noch einen Millionenbetrag."
Tönnies bietet seine Hilfe an
Auch wenn er einer möglichen Schalke-Rückkehr eine Absage erteilte, sei er nach wie vor bereit zu helfen, betonte Tönnies: "Ich habe ein paar Mal angeboten: Wenn Herr Hefer einen Rat braucht, dann kriegt er den. Wenn er sagt 'kannst du helfen?', dann bin ich auch dabei."
Tönnies lobte den aktuellen Chefcoach Miron Muslic und sagte über Sportvorstand Frank Baumann, dieser sei "ein richtig guter Junge".
Auch wenn er sich nur noch selten Spiele in der Arena ansehe, sei er immer noch "Schalker durch und durch", betonte Tönnies: "Ich drücke dem Verein beide Daumen".
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