In der Liga hält die Abwehr von Borussia Dortmund - doch die Königsklasse ist eine ganz andere Hausnummer. Hier werden die Schwächen des neuen BVB unter Bosz gnadenlos aufgedeckt.
Zwei Spiele, sechs Gegentreffer - auf BVB-Trainer Peter Bosz kommt trotz des makellosen Bundesliga-Starts noch viel Arbeit zu. Das Sorgenkind ist und bleibt die Abwehr. Nach dem 1:3 zum Auftakt gegen Tottenham bekommen die Schwarz-Gelben auch gegen Real Madrid drei Gegentore.
In der Liga sowie in der Champions League lässt Bosz im 4-3-3-System spielen. Gegen die Königlichen setzte der Niederländer in der Startelf mit Pierre-Emerick Aubameyang, Andrey Yarmolenko und Maximilian Philipp auf volle Offensiv-Power. In der Königsklasse scheint diese Ausrichtung noch nicht zu funktionieren. Dortmunds Achse Gonzalo Castro hält an der Spielphilosophie des Niederländers fest: "Wir unterstützen die Spielidee vom Trainer. In der Bundesliga wurden wir dafür gelobt."
Bosz klagt Defensivverbund an
Für Bosz liegt das Problem auf der Hand: "Wir müssen besser verteidigen", betont der Niederländer am Sky Mikro und prangert das Abwehrverhalten seiner Mannschaft an: "Wir verteidigen mit elf Spielern und greifen mit elf Spielern an. Wir kamen überall zu spät gegen einen sehr guten Gegner, der fast keinen Fehler gemacht hat. Wir haben in keinem Moment des Spiels richtig Druck auf den Ball bekommen."
Das Gesamturteil des 53-Jährigen ist vernichtend: "Wir waren heute sehr schlecht. Das war nicht das Dortmund-Niveau", monierte Bosz und fordert: "Wir müssen das gut analysieren und es in Zukunft besser machen. Wir haben zurecht verloren, nicht, weil Andrey Yarmolenko seine Chance nicht genutzt hat oder das Handspiel nicht gegeben wurde."
Schlussmann Roman Bürki reagiert selbstkritisch: "Wir haben unsere Grenzen aufgezeigt bekommen und haben nicht zwingend Chancen nach vorne kreiert. Wir haben es im Mittelfeld einfach nicht hingekriegt. Heute sind mehrere Sachen schief gelaufen", sagte Dortmunds Nummer eins und fordert: "Wir waren nicht naiv, aber wir müssen Dinge besser machen."
Gegen Nikosia sind zwei Siege Pflicht
Beim nächsten Champions-League-Match bei APOEL Nikosia (am 17.10. live auf Sky) steht der Pokalgewinner unter Druck und ist zum Siegen verdammt, wollen die Schwarz-Gelben ihre Chance auf Weiterkommen in der Königsklasse wahren. "Die Hoffnung ist noch da", so Bürki, "es gibt ja auch noch Rückspiele."