Der FC Bayern hat wieder ein Abwehr-Bollwerk: Der 1:0-Sieg in der Champions League gegen Paris Saint-Germain ist der bereits siebte Zu-Null-Sieg in Serie gewesen. Welches Erfolgsrezept steckt dahinter? Thomas Müller und Vincent Kompany geben Einblicke.
5:0, 4:0, 3:0, 1:0, 1:0, 3:0, 1:0 - sieben Spiele, sieben Siege, null Gegentore.
Eine solche Serie ist dem deutschen Rekordmeister zuletzt unter Trainer-Legende Jupp Heynckes zwischen August und September 2011 gelungen. Damals gewannen die Münchner sogar zehn Pflichtspiele in Folge ohne Gegentreffer. Auf diesen Spuren bewegen sich nun auch die Kompany-Bayern. Wie fühlt sich das an? "Absolut gut, weil wir unsere Zu-Null-Serie nicht haben, weil Manu jedes Spiel fünf unhaltbare Bälle halten muss, sondern weil wir als Team einfach gut funktionieren", betonte Thomas Müller nach dem wichtigen Sieg gegen PSG.
Gegen die Pariser ließen die Münchner kaum etwas zu, das dezimierte Starensemble kam gerade einmal auf drei Torschüsse und einen Expected Goals-Wert von 0,77. Vor allem "Monster" Minjae Kim wurde dabei seinem Spitznamen gerecht: Der Innenverteidiger, der 2023 für 50 Millionen Euro von der SSC Neapel an die Isar wechselte, lieferte gegen Paris eine Galavorstellung und verdiente sich als Matchwinner die Sky Note 2.
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"Ich bin sehr stolz auf mein erstes Tor in der Champions League und glücklich darüber, dass wir die drei Punkte eingefahren haben", freute sich Kim nach der Partie.
Abwehr-Säulen statt Sorgenkinder!
Vor allem das Zusammenspiel mit Dayot Upamecano funktioniert immer besser. "Ich liebe ihn. Ich bin sehr froh, dass ich mit ihm zusammenspiele", schwärmte der 69-malige südkoreanische Nationalspieler. Auch Trainer Kompany, der selbst ein Weltklasse-Verteidiger gewesen ist, hat an der stabilisierten Defensive und der stark ansteigenden Formkurve des Abwehr-Duos einen großen Anteil. Der Bayern-Coach setzt auf eine intensive Kommunikation und arbeitet mit den Innenverteidigern eng zusammen.
Die positive Entwicklung der ehemaligen Sorgenkinder beobachtet Kompany auch regelmäßig im Training: "Es hat unseren Stürmern keinen Spaß gemacht und wenn es den Stürmern keinen Spaß macht, dann weißt du, dass du da hinten was hast", betonte der 38-Jährige bei Prime Video. "Die Leistung kommt dann immer mit Selbstvertrauen und Zeit, aber die Verteidiger sind da natürlich nicht alleine. Auch Harry Kane und alle anderen machen mit und deswegen ist es auch für ihn so erfolgreich im Moment."
Mannschaftliche Geschlossenheit als Schlüssel
Dies ist auch für Müller eines der Erfolgsgeheimnisse: "Der Schlüssel zur Null ist einerseits die mannschaftliche Geschlossenheit, andererseits aber auch unser Verhalten im Ballbesitz und da haben wir schon Fortschritte gemacht", erklärte die Bayern-Ikone.
Die Münchner haben ihr pressingsintensives System keineswegs verändert, treten aber im Verbund disziplinierter auf. Es ist nicht nur die Aufgabe der Innenverteidiger, das Zentrum geschlossen zu halten. Jeder soll und muss mithelfen - mit und vor allem gegen den Ball: "Wichtig ist, dass Harry Kane verteidigt, Musiala, Coman, die Ersatzspieler - wenn die das machen, ist es auch gegen Topmannschaften möglich", zu Null zu spielen, erklärte Kompany. Den Rest muss Torhüter Manuel Neuer übernehmen.
Der Klassiker steht vor der Tür
Ein Erfolgsrezept, das auch im Klassiker gegen Borussia Dortmund (Samstag, ab 17:30 Uhr live und exklusiv auf Sky Sport, im Stream bei WOW sowie im Liveticker auf skysport.de und in der Sky Sport App) greifen soll, um den achten Sieg in Serie (ohne Gegentor?) einzufahren.
"Es gibt 'ne gemeinsame Geschichte um Titel - auch meine eigene, Dortmund war mein größter Rivale innerhalb Deutschlands", machte Müller vor dem Topspiel deutlich. "Und dementsprechend freuen wir uns auf den Klassiker."
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