Bayern-Neuzugang Alphonso Davies präsentierte sich im Trainingslager in Doha erstmals den Medienvertretern - und versprühte dabei gute Laune und eine gehörige Portion Entschlossenheit.
"Servus! Wie geht's?" - die wichtigsten Vokabeln für einen bayerischen Small-Talk hat FCB-Neuzugang Alphonso Davies schon verinnerlicht. Seit Ende November ist der Youngster beim Rekordmeister, in "Phonzy" hat er bereits einen bajuwarisch klingenden Spitznamen. Im Trainingslager in Doha (Katar) gab der Kanadier nun seine erste Pressekonferenz als Bayer.
Aus Vancouver zum FC Bayern
"Als ich das erste Mal vom Interesse der Bayern gehört habe, war ich einfach nur glücklich", erzählt der 18-Jährige am Rande des Trainingslagers. Damals kickte Davies noch für die Vancouver Whitecaps in der MLS. "Ich konnte es nicht glauben." Für rund zehn Millionen Euro ging der Flügelflitzer nach München - Rekord für einen Transfer aus der nordamerikanischen Profiliga.
Davies spürt keinen Druck
Eine große Bürde für einen solch jungen Spieler? "Aktuell verspüre ich keinen Druck. Ich will einfach nur mein Bestes geben, wann immer ich den Rasen betrete." Besonders die Spielgeschwindigkeit ist beim deutschen Rekordmeister eine andere als in Nordamerika. Damit sollte der Flügelflitzer aber kein allzu großes Problem haben. "Er bringt viel Tempo mit und hat einen guten linken Fuß", lobt Teamkollege Niklas Süle. Ein Rennen mit Kinglsey Coman, aktuell Sprinter Nummer eins beim FCB, hat es aber noch nicht gegeben. "Wahrscheinlich würde Kingsley gewinnen", gibt sich Davies bescheiden, "er ist sehr schnell."
Von der Konsole ins echte Leben
Nach den ersten Wochen beim Rekordmeister wirkt der Neuzugang bereits gut angekommen. Dafür sorgten auch die Mitspieler: "Ich komme super mit meinem neuen Team aus", bestätigt Davies den Eindruck. "Sie haben mich toll aufgenommen und bringen mich jeden Tag an mein Limit." Dabei hatte der 18-Jährige anfangs eine gehörige Portion Respekt - vor der neuen Herausforderung, aber auch den neuen Kollegen: "Ich hab diese Typen im TV gesehen, habe mit ihnen bei FIFA gespielt - und jetzt treffe ich sie im echten Leben, spiele mit und gegen sie. Ich war schon ein bisschen nervös." In diesem Moment klingt Davies nicht wie der hoffnungsvolle Jungprofi, sondern wie ein ganz normaler Fan. "Als ich das erste Mal die Umkleide betrat, war Arjen Robben der Erste, den ich sah. Ich konnte nicht glauben, dass es wirklich er ist."
Es war wirklich Robben. Wann Davies mit dem Niederländer erstmals nicht nur im Training, sondern auch in einem Pflichtspiel auf dem Platz steht, ist noch ungewiss. Süle aber geht fest davon aus, dass der Kanadier den Münchner Kader verstärken kann: "Auf lange Sicht wird er uns definitiv helfen - vielleicht auch schon kurzfristig."
Ein Ständchen steht noch aus
Beim FC Bayern möglichst bald eine Rolle zu spielen, dafür will Davies hart ackern. Zunächst steht dem Youngster aber noch eine andere Herausforderung bevor: wie bei vielen Mannschaften üblich, muss der Neuzugang für die Teamkollegen ein Ständchen trällern. "Thiago hat mir gesagt, dass ich singen soll. Einen Song hab ich mir aber noch nicht ausgesucht." Wie wäre es mit einem bayrischen Gassenhauer, Herr "Phonzy"?