Der Wirbel um Anwar El Ghazi beim FSV Mainz 05 ist neu aufgeflammt und der Fall eskaliert.
"Mainz 05 nimmt die Äußerungen von Anwar El Ghazi mit Bezug zum Verein auf dessen Social-Media-Kanälen mit Überraschung und Unverständnis zur Kenntnis", teilte der Klub am Mittwoch mit und kündigte an, den Sachverhalt juristisch prüfen und dann bewerten" zu wollen.
El Ghazi krankgeschrieben
"Der Spieler hat sich am Montag krankschreiben lassen und ist aktuell nicht im Trainingsbetrieb", schrieben die Rheinhessen in ihrer Stellungnahme weiter. Vorausgegangen war ein neuerlicher Post des 28-Jährigen, in dem dieser seinen Verein indirekt der Lüge bezichtigte. Noch am Montag hatte der FSV mitgeteilt, El Ghazi habe nach seinem ersten, israelfeindlichen Post Reue gezeigt und werde nach einer Abmahnung wieder eingegliedert.
Nun aber erklärte El Ghazi, er bereue seine Position "nicht und habe keine Gewissensbisse. Ich distanziere mich nicht von dem, was ich gesagt habe." Vielmehr werde er "bis zu meinem letzten Atemzug für Menschlichkeit und die Unterdrückten" einstehen.
Erst Freistellung, dann Begnadigung
Seine "Position bleibe die, die es immer gewesen sei", betonte der Niederländer mit marokkanischen Wurzeln. Er sei "gegen Krieg und Gewalt", gegen "das Töten aller unschuldiger Zivilisten, jede Form der Diskriminierung, Islamophobie, Antisemitismus, Völkermord, Apartheid, Besatzung und Unterdrückung". Daher könne er "nicht guten Gewissens schweigen". El Ghazi schloss seinen Beitrag mit den Worten: "Wir müssen jetzt das Ende des Tötens in Gaza einfordern!"
Nach seiner ersten Äußerung zum Krieg in Gaza war El Ghazi vom Trainings- und Spielbetrieb freigestellt worden. Es folgten mehrere Gespräche mit dem FSV-Vorstand, in denen er sich laut Klub-Angaben von seinem Instagram-Beitrag distanziert habe.