Der mögliche Wechsel von Sadio Mane zum FC Bayern ist eines der bestimmenden Themen in diesem Transfersommer. Viel wurde über den Wechsel-Poker und die sportlichen Qualitäten des Liverpool-Stars geschrieben – doch wer ist eigentlich der Mensch hinter dem brillanten Fußballer?
Oliver Kay, Reporter von The Athletic, hat das kleine Dorf Bambali im Senegal besucht, von wo aus sich der junge Sadio Mane auf eigene Faust und gegen den Willen seiner Mutter auf den weiten Weg ins acht Autostunden entfernte Dakar gemacht hat, um Profifußballer zu werden.
Ein Weg, der ihn als Mensch und als Fußballer bis heute prägt, wie Kay im Interview mit Sky Sport News erzählt: "Bei jeder Station von Dakar über Frankreich und Österreich bis hin auf die Insel zum FC Liverpool gab es Hindernisse für Mane - und bei jeder Station hat er seine Entschlossenheit bewiesen, der Welt zu zeigen, was für ein großartiger Fußballer er ist."
Mane will seiner Heimat "etwas zurückgeben"
Dieser unbedingte Wille und die Opferbereitschaft, um seinen großen Traum zu verwirklichen, haben Kay nachhaltig beeindruck. Viel mehr aber noch, dass Mane nie vergessen hat, woher er kommt. "Er ist stolz auf seine Herkunft und will etwas zurückgeben", erklärt der Reporter.
"Er hat auf seine Kosten eine Schule und ein Krankenhaus in Bambali bauen lassen und sendet den Bewohner jedes Jahr ein Geldgeschenk." Sein Engagement hänge Mane dabei nicht an die große Glocke. "Ich wusste das nicht, das hat mir einer der Bewohner erzählt", erklärt Kay.
Dass er bei den Menschen aus seiner Heimat quasi einen "gottgleichen" Status hat, verwundert da wenig. "Wenn man im Senegal ist und erwähnt, dass man aus England kommt, dann sagen die Menschen sofort: Sadio Mane", berichtet Kay. Besonders in Bambali seien die Bewohner unheimlich stolz, dass ein potenzieller Gewinner des Ballon d'Or aus dem eigenen Dorf stammt. "Es war sehr emotional, die Menschen dort zu beobachte, wenn sie ihn spielen sehen."
Geld ist für Mane nicht das Wichtigste
In welchem Trikot sie ihren Mane in der kommenden Saison spielen sehen werden, ist noch ungewiss. Die Zeichen verdichten sich jedoch, dass der Angreifer das Emblem mit den bayerischen Rauten auf der Brust tragen wird.
Neben dem sportlichen Reiz einer neuen Herausforderung spiele natürlich auch die finanzielle Komponente bei einem möglichen Wechsel eine Rolle, glaubt Kay, betont jedoch: "Er macht das nicht wegen toller Autos und teurer Uhren. Wenn er mehr Geld bekommt, dann nimmt er das Geld aus den richtigen Gründen."
Klar ist für Kay: Den FC Bayern erwartet ein "brillanter Fußballer", aber auch "ein ganz normaler Typ".