Hansi Flick muss gegen Ungarn die erste Niederlage als Bundestrainer hinnehmen und sieht die Schuld bei sich selbst. Die Stimmen.
13 Spiele blieb Hansi Flick als Bundestrainer ungeschlagen, doch gegen Ungarn war es so weit. Beim Spiel der Nations League verlor das DFB-Team mit 0:1 - und das nur zwei Monate vor der WM in Katar.
Sky Sport hat die Stimmen zur deutschen Niederlage.
Hansi Flick (Bundestrainer):
"Die Niederlage wirft uns nicht um. Wir wissen jetzt, worum es geht, das hat uns heute die Augen geöffnet, es war eine sehr schlechte erste Halbzeit. Wir haben eine sehr schlechte erste Halbzeit gespielt, hatten wenig Mut, haben die Räume nicht besetzt, wie wir es uns vorgenommen haben, waren nicht aktiv. Wir haben ohne Selbstvertrauen gespielt. Ich muss es bisschen auf meine Kappe nehmen. Wir haben es mit Jonas Hoffmann als rechter Verteidiger probiert, wir wollten mit zwei offensiven Außenverteidigern spielen, das hat nicht funktioniert. Wir kamen nie dahin, wo wir sie einsetzen konnten Vielleicht war es zu viel von der Umstellung her.
Die zweite Halbzeit war gut. Aber wir haben uns wenig Torchancen erspielen können. Wir haben aber auch zu wenig mit Überzeugung gespielt, auch viele Fehler gemacht, die wir so nicht machen dürfen. Gegen England müssen wir eine bessere Leistung bringen - auch über 90 Minuten. Aber besser ärgern wir uns jetzt als bei der WM. Für jeden Einzelnen ist es ein Ansporn, um am Montag nochmal alles zu geben. Und auch in den sechs Wochen bis zur WM.
Joshua Kimmich:
"Gerade in der ersten Halbzeit haben wir gar nicht stattgefunden und alles vermissen lassen. Wir waren im Passspiel viel zu langsam, haben viel zu viele Fehler gemacht. Wir konnten heute unsere Tugenden einfach überhaupt nicht auf den Platz bringen. Ich persönlich wollte auf jeden Fall weiterkommen und der Gruppensieg in der Nations League war auch das Ziel der Mannschaft, auch wenn man das nicht gemerkt hat in der ersten Halbzeit. Wir haben noch ein Spiel am Montag gegen England und da wollen und werden wir es besser machen. Wir reden intern immer Tacheles, wenn es gut läuft und wenn es schlecht läuft und das muss man aber auch machen.
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Thomas Müller:
"Die erste Halbzeit war wirklich enttäuschend. Wir haben extrem viele Fehler gemacht und man hat gemerkt, dass bei vielen die Phase im Verein nicht die leichteste ist. Wir haben nicht die Power auf den Platz bekommen. Die Mentalität der Mannschaft, gegen Ungarn den Gruppensieg klar zu machen, war aber da. Wir stehen als Mannschaft zusammen, auch wenn es nicht so gut läuft. Nur die erste Halbzeit war heute schon sehr enttäuschend. Wenn du mit 0:1 zurückliegst gegen Ungarn ist es schwer, das ist klar. Leider konnten wir den Bock nicht mehr umstoßen, obwohl in der zweiten Halbzeit vieles besser war.
Das 0:1 steht jetzt in den Büchern und da müssen wir uns die Kritik gefallen lassen. Aber da müssen wir drüber stehen und das Konzept des Trainers weiter verfolgen. Beim Tor hab ich im Raum vielleicht ein bisschen zu viel Platz gelassen, andererseits verlängert er den blind mit der Hacke, das versuche ich 20 Mal pro Saison, das hat er super gemacht."
Jonas Hofmann:
"Die erste Halbzeit war richtig scheiße. Wir haben viel verschlafen. In der zweiten waren wir dominant, aber haben wenige hundertprozentige Chancen herausgespielt. Das war heute zu wenig. Das muss uns eine Lehre sein. Du musst schneller verlagern, schnelleres Kombinationsspiel, keine zwei, drei Kontakte, sondern viel Direktspiel, um hinter die Kette zu kommen. Wir haben eigentlich die Qualität, um uns da durchzuspielen. Das war in großen Teilen zu wenig. Das nervt, das tut weh, aber die Niederlage haut uns nicht um, wir gehen unseren Weg weiter."