Joachim Löws Kader-Experiment glückt

DFB-Elf erreicht Halbfinale des Confed Cup

Von Von Lucia Hauck

Image: Jogi Löw gibt seinem Stürmer Timo Werner genaue Anweisungen.

Das Mindestziel Halbfinale ist erreicht. Die deutsche Nationalmannschaft übersteht die Gruppenphase souverän und macht damit die anfängliche Kritik am Kader-Experiment von Bundestrainer Joachim Löw vergessen.

"Es ist ein kleines Wunder, dass diese Bubi-A-Nationalmannschaft im Halbfinale steht", resümiert Sky Reporter Uli Köhler nach der Gruppenphase. Löw habe es geschafft, "einen zusammengewürfelten Haufen zu einem Team zu formen".

Auch in schwierigen Situationen, wie nach der schwachen ersten Halbzeit gegen Kamerun, bewies das unerfahrene DFB-Team mentale Stärke und Kampfgeist. Es sei ein "Reifezeugnis, selbst die Fehler zu finden und die Kurve zu kriegen", so Köhler. Auch der Bundestrainer zollte nach der Partie "Hochachtung und riesen Respekt an die Mannschaft".

Werner und Demirbay ballern Löw zum 100. Sieg

Deutschland feiert im letzten Gruppenspiel des Confed Cup ein 3:1 gegen Kamerun und steht damit im Halbfinale.

Draxler und Kimmich glänzen als Leader

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Ohne die etablierten Kräfte hat sich schnell eine neue Hierarchie gefunden. Vor allem Kapitän Julian Draxler und Joshua Kimmich blühen in ihrer Rolle als Führungsspieler auf und bilden die verlässlichen Säulen des Teams. Aber auch um den Kern der Mannschaft herum drängen sich in jeder Partie neue Spieler auf. Lars Stindl, Leon Goretzka oder Kerem Demirbay konnten allesamt mit ihrer Leistung überzeugen.

Köhler: Mexiko ist zu schlagen

Löw dürfte außerdem erfreut zur Kenntnis nehmen, dass in der Offensive die lang ersehnten Alternativen zu Mario Gomez gefunden scheinen. Timo Werner und Lars Stindl trugen sich jeweils bereits zweimal in die Torjägerliste ein. Besonders Stindl konnte sich beim Bundestrainer nachhaltig empfehlen: "Er hat in der Zeit bei uns absolut überzeugt. Er ist ruhig und selbstsicher, zeigt keine Anzeichen von Nervosität, ist eine sehr gute Persönlichkeit und ein sehr guter Spieler", so Löw.

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Nächste Reifeprüfung gegen Mexiko

Auf der Torhüterposition vermisst man dagegen die Routine eines Manuel Neuer. Sowohl Bernd Leno als auch Marc-André ter Stegen machten nicht immer die beste Figur. Dennoch will Löw für den Rest des Turniers auf ter Stegen als Nummer eins setzen.

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Im Halbfinale wartet nun die nächste Reifeprüfung auf die junge DFB-Elf. "Mexiko ist spielerisch stark, aber nicht unschlagbar", berichtet Köhler. Wenn Löws Mannschaft in der Lage ist, gegen die Mittelamerikaner den nächsten Entwicklungsschritt zu machen, scheint auch der Finaleinzug realistisch.