Die deutsche Nationalmannschaft hat das Testspiel gegen Tschechien mit 1:0 für sich entschieden. Einer der auffälligsten Akteure auf dem Platz war Debütant Philipp Max, der zuvor jahrelang von Bundestrainer Joachim Löw ignoriert wurde. Eine DFB-Nominierung auf Umwegen.
Philipp Max ist (endlich) beim DFB angekommen. Der Linksverteidiger von PSV Eindhoven musste jahrelang darauf warten, in die Nationalelf berufen zu werden. Jetzt, im Alter von 27 Jahren, wurde aus der Hoffnung Realität.
Löw lobt Debütant Max
Im Testkick gegen Tschechien stand der DFB-Neuling direkt in der Startelf, was natürlich auch dem geschuldet war, dass nahezu alle Stammspieler geschont wurden. Doch der ehemalige Augsburger nutzte seine Chance auf der linken Außenbahn. Besonders in Halbzeit eins machte Max auf seiner Seite mächtig Dampf und bereitete das einzige Tor des Abends durch Luca Waldschmidt vor (die DFB-Noten).
Nach der Partie gab es viel Lob vom Bundestrainer. "Ich freue mich über die Leistung von Philipp Max'', beginnt Löw seine Ausführungen und ergänzt: ''Er hat seine Stärken im Spiel nach vorne, vor allem mit Flanken hinter die Abwehr. Die Flanke zum Tor war eine super Aktion von ihm.''
Max überzeugt in Augsburg und Eindhoven
Dabei muss sich Löw die Frage gefallen lassen, wieso Max erst jetzt die Chance bekommen hat, sich beim DFB zu beweisen. In seinen fünf Jahren beim FC Augsburg lieferte der Verteidiger konstant starke Leistungen. In dieser Zeit gelangen ihm 15 Tore, zudem steuerte er 26 Vorlagen bei.
Doch für Löw reichte dies scheinbar nicht aus. Vor der WM 2018 in Russland sagte der Bundestrainer sogar: "Wir haben ihn einige Male gesehen. Er ist sicherlich ein guter Spieler auf der linken Seite, aber bisher hat er in unseren Überlegungen keine Rolle gespielt."
Diese Meinung hat Löw offenbar nun geändert. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass mit Marcel Halstenberg und Thilo Kehrer zwei Spieler verletzungsbedingt nicht zur Verfügung standen, die in der jüngeren Vergangenheit auf dieser Position die Nase vorn hatten.
Die Frage, ob Max auch dann gespielt hätte, wenn die beiden eben Genannten fit gewesen wären, bleibt hypothetisch. Klar ist: Auch bei Max' neuem Arbeitgeber, der PSV Eindhoven, überzeugt der Linksverteidiger mit starken Leistungen. Und eben jetzt auch beim DFB.
Darf Max auch gegen die Ukraine & Spanien ran?
Der 27-Jährige hat seine Chance genutzt und darf sich berechtigte Hoffnungen auf weitere Einsätze machen. Das sieht auch Sky Reporter Marc Behrenbeck so. ''Max kann Dreier- oder Viererkette spielen, und ist nach vorne richtig stark. Jetzt ist er dabei und ich glaube, er bleibt dabei. Er hat auf jeden Fall eine sehr angenehme Duftmarke hinterlassen'', verdeutlicht Behrenbeck.
Nach dem Aufgalopp gegen Tschechien geht es für die DFB-Elf am Samstag in der Nations League gegen die Ukraine weiter, bevor am Dienstag das Auswärtsspiel in Spanien auf dem Programm steht. Dann werden auch wieder die etablierten Stammspieler mit von der Partie sein. Und vielleicht erneut der formstarke Max...