Das Pokalspiel am Sonntag zwischen dem FC Schalke 04 und 1. FC Schweinfurt 05 wird wohl nicht stattfinden. Ein Gericht verbietet dies nach dem Einspruch von Türkgücü München.
Schalke darf am Wochenende im Pokal offenbar nicht gegen den 1. FC Schweinfurt antreten. Das entschied das Münchner Landgericht knapp 48 Stunden vor dem für Sonntag 15:30 Uhr geplanten Anpfiff.
Der Drittliga-Aufsteiger Türkgücü München hat beim Münchner Landgericht I laut Vereinsmitteilung vom Freitag per Einstweiliger Verfügung seine Teilnahme an der ersten Runde erwirkt.
Türkgücü München legt Einspruch ein
Der Münchner Klub war juristisch gegen die Entscheidung des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) vorgegangen, Schweinfurt für den DFB-Pokal zu melden. Hintergrund: Die Regionalliga Bayern wurde aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochen. Danach herrschte Ungewissheit, wer an der ersten Pokal-Runde teilnehmen darf.
Der BFV hatte Schweinfurt bei der Pokal-Nominierung den Vorzug vor Türkgücü gegeben. Die Münchner waren nach dem Abbruch der Regionalliga-Saison aufgrund der Corona-Pandemie als klarer Tabellenführer zum Aufsteiger ernannt worden. Anschließend gab es eine Kontroverse darum, wie mit dem Pokal-Einzug zu verfahren ist.
Eine Sprecherin der Schweinfurter sagte der Deutschen Presse-Agentur, man sei über die Mitteilung auch überrascht worden. Man warte nun auf Rückmeldung vom Bayerischen Fußball-Verband. Der Verein hofft bis Samstagmittag auf Klarheit, wie das weitere Vorgehen aussieht.
Geschäftsführer äußert sich
Es geht nicht nur um die Chance, als David gegen Goliath anzutreten, sondern auch um die 180.000 Euro Antrittsprämie, die jeder Teilnehmer erhält. "Das Urteil ist noch ganz frisch. Wir warten jetzt auf weitere Informationen seitens des DFB", sagte Türkgücü-Geschäftsführer Max Kothny dem SID.
Kothny zeigte sich "zufrieden, dass wir dieses Ergebnis vor dem Landgericht München erzielen konnten". Es sei seit Jahren "gelebte Praxis des Bayerischen Fußball-Verbandes", die beste bayerische Amateurmannschaft am DFB-Pokal teilnehmen zu lassen.
"Die kurzfristige Satzungsänderung des BFV, die Schweinfurt 05 zum DFB-Pokal zugelassen hätte, zeigt, dass die ursprüngliche und stets von Türkgücü München verteidigte Position rechtmäßig ist", erklärte Kothny. "Unsere Teilnahme an der 3. Liga war von Anfang an auch mit der geplanten Teilnahme am DFB-Pokal verbunden."
Schweinfurt prüft juristische Schritte
Schweinfurt 05 prüft im juristischen Streit mit Türkgücü München nun sorgsam weitere Schritte. "Wir sind am frühen Abend informiert worden und haben uns umgehend mit dem Bayrischen Fußball-Verband in Verbindung gesetzt, können aber noch nicht sagen, wie unser Vorgehen sein wird", sagte Pressesprecherin Jessica Oldenburger dem SID am Freitag.
Schalke wollte sich aktuell nicht zu der Meldung äußern.