Der FC Bayern scheitert sensationell im DFB-Pokal-Viertelfinale am SC Freiburg und verspielt damit Titelchance Nummer eins. Trainer Thomas Tuchel kritisiert Jamal Musiala, Thomas Müller und Matthijs de Ligt sind frustriert. Die Sky Stimmen.
Thomas Müller ...
... über seine Gedanken: "Eine gewisse Bitterness, Leere auch. Wir sind ausgeschieden, man kann nichts mehr wiedergutmachen. Man steht jetzt da mit dem Scherbenhaufen. Wieder ist es vorbei im DFB-Pokal. Das kratzt natürlich schon am Ehrgefühl."
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... über die fehlenden zwingenden Chancen in der zweiten Halbzeit: "Wir haben die Freiburger schon gut eingeschnürt. Freiburg ist eine Mannschaft, die auch eine Wettkampfhärte bietet, die in den Zweikämpfen gallig sind. Sie wissen als Team, was sie zu tun haben. Dementsprechend ist es nicht so einfach, eine Großchance nach der anderen zu bekommen. Wir haben es trotzdem in der zweiten Halbzeit über weite Strecken gut gemacht, aber in den letzten Aktionen, die letzte Präzision, die letzte Ballan- und mitnahme, da müssen wir uns vorwerfen, dass wir da etwas auf der Strecke haben liegenlassen. Das grundsätzliche Bemühen, die Dinge richtig zu machen, habe ich schon gefühlt. Freiburg hat kaum eine Torchance gehabt. Wenn du am Ende aber verlierst, musst du dir Fragen gefallen lassen."
... ob Jamal Musiala Trost braucht: "Ich habe noch nicht mit ihm gesprochen. So eine Aktion kann einen beschäftigen. Wir werden als Mannschaft ganz klar für ihn da sein."
... ob es jetzt darum geht, als Mannschaft beieinander zu bleiben: "Wir hatten jetzt mit einer neuen Trainerkonstellation zwei Spiele. Am Samstag hatten wir emotional ein richtiges Hurra. Jetzt sind wir emotional auf den Boden der Tatsachen oder noch ein Stück tiefer angekommen. Das müssen wir als Gruppe managen. Der Spielplan gibt sowieso keine Pause zum Nachdenken her. Heute und morgen wird es aber keinem von uns richtig gut gehen."
... ob es am Samstag in Freiburg eine Reaktion braucht: "Wir werden ab Donnerstag wieder zusammenackern, werden versuchen die Details zu verbessern. Wir können jetzt aber viel reden über Samstag. Heute steht erstmal die Ernüchterung und die brutale Enttäuschung."
Thomas Tuchel ...
... über das Spiel: "Es ist eine riesengroße Enttäuschung. Ich hatte schon das Gefühl, dass wir mit zwei Fernschüssen zwei Gegentore bekommen haben. Es sollte dann heute so sein. Ich weiß nicht, ob es richtig verdient ist. Das spielt am Ende dann aber auch keine Rolle. Wir waren in Phasen gut, in Phasen sehr gut, aber der allerletzte Hunger, die allerletzte Gier, das Spiel zu zwingen, wenn es eng ist, wenn der Gegner tief verteidigt, hat gefehlt."
... ob die Freiburger ein Stück weit leidenschaftlicher gespielt haben: "Nein. Das sieht nur so aus, wenn man viel den Ball hat. Die Verteidigungsaktionen schauen leidenschaftlicher aus, als die Offensivaktionen. An Leidenschaft mangelt es gar nicht. Jeder gibt alles. Leidenschaft ist nicht das Problem. Eine Gier, eine Wucht dauerhaft zu halten, ist ein bisschen das Thema. Im letzten Drittel waren wir zu unsauber."
... über das Handspiel von Musiala: "Heutzutage darfst du so nicht mehr reinspringen. Das darfst du einfach nicht machen. Du nimmst da ein wahnsinniges Risiko. Wir verlieren vorher zwei Kopfballduelle im Sechzehner, in der letzten Minute. Da musst du den Körper reinstellen, stabiler sein, tougher sein."
... über das vermeintliche Foulspiel beim 1:0: "Für mich ist das keine krasse Fehlentscheidung."
... was es bis zum Wochenende zu tun gibt: "Erst einmal durchatmen. Ein Heimspiel und K.o.-Spiel zu verlieren, ist nicht gut. Das wird uns eine Weile beschäftigen, das zu verdauen. Wir müssen es aber verdauen, weil es am Samstag in Freiburg weitergeht. Wir haben in der Meisterschaft ein enges Rennen."
Matthijs de Ligt ...
... auf die Frage, wieso es nicht gereicht hat: "Es war nicht gut genug. Wir haben unsere Chancen gehabt, aber nicht verwertet. Viele Chancen haben wir aber nicht kreiert. Wenn du kein Tor machst, bekommst du immer eins. Wir sind sehr sauer, dass das jetzt so gelaufen ist mit dem Elfmeter am Ende."
... zum Handspiel von Musiala: "Ich stand direkt dahinter. Ich habe gleich gedacht, dass das ein Elfmeter ist."
... über die Tatsache, dass ein Titel jetzt schon weg ist: "Wir müssen immer um alle Titel spielen. Jetzt geht das nicht mehr. Das ist schade. Wir müssen es im nächsten Spiel gegen Freiburg viel besser spielen."
... auf die Frage, was besser werden muss: "Manchmal hatten wir nicht das Gefühl, dass wir gewinnen wollen, dass wir unsere Zweikämpfe gewinnen wollen. Heute waren wir mit allem nicht bei 100 Prozent. Dann verlierst du."
Christian Streich ...
... auf die Frage, was in ihm vorgeht: "Nicht so viel. Ich habe gehofft, dass es nicht mehr so lange geht. Bayern kann in jeder Sekunde im Spiel ein Tor machen. Das war's eigentlich. Mehr war nicht. Ich bin oft nach den Spielen relativ ruhig. Ich bin zufrieden, aber nicht wahnsinnig euphorisch. Ich freue mich, dass ich jetzt mal in München gewinnen konnte. Die Jungs haben alles gegeben, sind gelaufen, haben gekämpft, auch taktisch war es gut mit dem Verteidigen. In der zweiten Halbzeit war es ein bisschen Handball. Dann kann man mal im Fußball so ein Spiel gewinnen. Das ist schön."
... über die tolle Reaktion nach dem 0:1: "Du kannst im Fußball immer in Rückstand geraten. Da kommt es darauf an, wie man sich verhält. Chicco (Höfler) macht nicht so oft so ein Tor. Das war sensationell. Das hat uns Kraft gegeben. Taktisch war es gut. Dann hatten wir noch das nötige Glück."
... über das strittige Gegentor: "Es ist so, wenn ein Spieler sich mit beiden Händen aufstützt, dann kommt er hoch. Der andere Spieler kann nichts mehr machen, wenn er auf deinen Schultern ist. Das ist ein klares Foul. Das Tor ist nicht regulär."
... über Lucas Höler: "Luci ist heute schätzungsweise zwölfeinhalb Kilometer gelaufen. Dann macht er den Elfmeter. Vor ein, zwei Saisons hat er in der Bundesliga einen verschossen. Dass er dann so hingeht und ihn reinmacht, super."
Matthias Ginter ...
... über seine Gedanken: "Ich habe keine Stimme mehr. Wir kommen super zurück mit einem super Tor vor der Halbzeit. Dieser Teamgeist, diese Geschlossenheit in dieser Mannschaft ist einfach unglaublich."
... über die Reaktion nach dem 0:1: "Es war wichtig, so zu reagieren. Wenn man hier nicht angemessen reagiert, kann schon mal schnell das zweite oder dritte Gegentor bekommen. Wir haben mit Mann und Maus verteidigt. Wir haben sehr, sehr gut dagegen gehalten."
... über die Bedeutung dieses Erfolgs: "Es ist ein sehr schöner Tag in der Vereinsgeschichte. Wenn man hier noch nie als Verein gewonnen hat, geht es in die Geschichte ein. Wir sind überglücklich. Wir wissen aber auch, dass sich niemand mehr an einen Halbfinalisten erinnert. Wir wollen ins Finale kommen."
... über den Siegtorschützen Lucas Höler: "Normalerweise schießt Vincenzo Grifo immer die Elfmeter. Er war schon ausgewechselt. Luci hat es überragend gemacht, unhaltbar für den Torwart."
Maximilian Eggestein ...
... über seine Gedanken: "Ein Viertelfinale in der 94. Minute zu gewinnen, ist schon geil."
... über den großen Druck der Bayern in der zweiten Halbzeit: "Bayern hat eine brutale Spielanlage. Manchmal drücken sie dich, aber diese Phasen musst du aushalten. Wenn du diese Phasen aushältst, kommst du normalerweise in die Verlängerung. Dieses Mal hat es dann mit ein bisschen Glück noch für einen Treffer gereicht."
... über das strittige Tor von Dayot Upamecano: "Er hat beide Hände oben drauf. Ich kann nicht hochspringen. Deshalb ist es für mich ein Foul."
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