DFB: Rückkehr von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg unwahrscheinlich

Sky Info: Rückkehr von Voss-Tecklenburg fraglich

Von Lisa de Ruiter & Sven Töllner

Die deutsche Frauen-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg nimmt sich eine krankheitsbedingte Auszeit. Eine Rückkehr auf die oberste Cheftrainerinnen-Stelle bei den DFB-Frauen ist nach Sky Infos aber keinesfalls gesichert.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hat sich eine krankheitsbedingte Auszeit genommen - mit unbestimmtem Ende.

Nach Sky Infos spricht Vieles dafür, dass die 55-jährige nach ihrer Genesung nicht mehr auf ihren Posten zurückkehren wird - möglicherweise auch deshalb, weil sich der Großteil ihres WM-Kaders gegen eine Weiterbeschäftigung ausgesprochen hat. Der DFB wollte die Informationen auf Sky Nachfrage nicht kommentieren.

Erst im Rahmen der Übertragung des Deutschland-Spiels gegen Frankreich meldete sich DFB-Präsident Bernd Neuendorf zu Wort: "Da bitte ich um Verständnis. Wir wissen, dass Martina Voss-Tecklenburg derzeit krank ist, da gebieten es der Respekt und die Fürsorge, dass wir darüber nicht spekulieren", sagte der 62-Jährige in der ARD.

"Dann werden wir zu einem abschließenden Ergebnis kommen"

"Wir haben uns klar verabredet, wir haben viele Gespräche geführt mit der Mannschaft, mit dem Umfeld, mit dem Trainerstab", ergänzte Neuendorf mit Blick auf die Analyse, die nach dem enttäuschenden Vorrunden-Aus bei der Frauen-WM angekündigt worden war: "Wir wollten die Ergebnisse zusammenführen, das wird nach ihrer Genesung stattfinden. Dann werden wir zu einem abschließenden Ergebnis kommen."

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Das Vorrunden-Aus bei der WM in Australien war der Tiefpunkt der Ära Voss-Tecklenburg. Als Favoritinnen der Gruppe H hatten Alexandra Popp & Co. hinter Kolumbien und Marokko überraschenderweise die frühzeitige Heimreise antreten müssen. Nachdem 6:0-Auftaktsieg gegen Marokko wurden der Bundestrainerin bei der Niederlage gegen Kolumbien und dem abschließenden Remis gegen Südkorea schwerwiegende Fehleinschätzungen bei Taktik, Aufstellung und Kommunikation attestiert. Auch die Vorbereitung auf Stärken und Schwächen der Vorrundengegnerinnen zwei und drei hatten Kritiker als nicht ausreichend empfunden. Zudem war Spielerinnen und Trainer-Team vor und vor allem während der Spiele offenbar nicht klar genug vermittelt worden, welche Strategie die Chefin vorgeben will.

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Indizien für ein eindeutiges Votum - Carlson reagiert

Einschätzungen, die sich zum Teil mit den Empfindungen der meisten Spielerinnen decken. Laut Sky Infos hat Co-Trainerin Britta Carlson versucht, ein valides Stimmungsbild bei allen WM-Teilnehmerinnen einzuholen. Dafür, dass diese Umfrage ein eindeutiges Votum gegen Voss-Tecklenburg ergeben hat, gibt es bislang nur Indizien. Auch dass Carlson, die das Team bei den Länderspielen in Dänemark (22.9.) und gegen Island (26.9.) federführend betreuen wird, Bedenken gegen eine weitere Zusammenarbeit mit Voss-Tecklenburg verspürt, ist bislang nicht durch offizielle Aussagen belegbar.

Carlson widersprach am Dienstagabend den Sky Informationen, sie habe unter den Nationalspielerinnen eine Umfrage durchgeführt, ob diese weiter mit Voss-Tecklenburg zusammenarbeiten wollen. Sie habe in Absprache mit der Bundestrainerin vertraulich mit Spielerinnen gesprochen, deren Ansichten in die WM-Analyse einfließen sollen.

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Der Abgang der Vize-Europameister-Trainerin von 2022 ist also keineswegs beschlossene Sache. Nach Lage der Dinge und der Einschätzung von Branchen-Insidern erscheint es aber überaus unwahrscheinlich, dass Voss-Tecklenburg das Mandat dafür erhält, die deutsche Mannschaft zur EM 2025 in der Schweiz zu führen. Und damit hat der DFB eine weitere Großbaustelle.

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