Das DFB-Team hat am Sonntag den siebten Sieg im siebten Spiel unter Neu-Bundestrainer Hansi Flick eingefahren. Daran waren einige Spieler beteiligt, die nicht immer im Deutschland-Dress glänzen konnten. Sky zeigt die Gewinner.
Jonas Hofmann gehörte gegen Armenien zu den Matchwinnern. Der DFB-Spätzünder, der sein erstes Länderspiel vor einem Jahr im reifen Fußballer-Alter von 28 Jahren absolvierte, steuerte ein Tor und eine Vorlage zum Sieg bei. Auffallend war dabei vor allem, wie der Gladbacher nicht nur in der Offensive, sondern auch hinten rechts als Abwehrmann stark aufspielte.
"Jonas Hofmann ist vielleicht die Entdeckung schlechthin auf der rechten Seite. Er ist unglaublich variabel einsetzbar", merkt Sky DFB-Reporter Uli Köhler an und freut sich über die Entwicklung auf der Rechtsverteidiger-Position: "Wenn man dann noch sieht, dass Ridle Baku wieder in Schuss kommt und mit Freude im Training dabei ist, dann ist die Außenverteidiger-Position, bei der alle immer die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen haben, ordentlich besetzt."
Kehrer von der Versenkung in die Startelf
Auch Paris-Profi Thilo Kehrer geht als großer Gewinner der ersten Monate unter Flick als DFB-Chefcoach hervor. Die WM-Perspektive ist für beide bestens. Sowohl Hofmann als auch der 25-Jährige gelernte Defensiv-Akteur sind Allrounder, die dem Kader der deutschen Nationalmannschaft mehr Alternativen bei gleicher Spieleranzahl bieten.
Nachdem sich Kehrer 2018 vom FC Schalke zu Paris Saint-Germain verabschiedet hatte, stagnierte die Karriere des Abwehrmanns aufgrund von wenig Einsatzzeit. Nun spielt Kehrer nicht nur unter Mauricio Pochettino bei PSG, sondern auch unter Flick. Köhler: "Kehrer lief ein bisschen unter dem Radar. Nun hat er drei verschiedene Positionen gespielt und ist immer einer der Besten gewesen."
Zum Durchklicken: Die Noten der DFB-Elf gegen Armenien
Köhler: "Sane weckt große Hoffnungen"
Zwar nicht unter dem Radar geschwommen, aber doch oft in der Kritik gestanden: Leroy Sane. Der Flügelstürmer konnte seine aktuelle Bayern-Top-Form nun auch mit ins DFB-Team bringen und zeigte immer wieder, dass er bei der WM 2022 zu den Stars der Deutschen Mannschaft - oder sogar des Turniers gehören könnte. Noch fehlt der Flick-Elf ein Spieler ala Cristiano Ronaldo, der in Portugal alles überschattet, doch Sane hat das Zeug dazu.
"Die Formsteigerung von Leroy Sane weckt natürlich große Hoffnungen, auch für die WM. Das ist einer, wie Kylian Mbappe, zumindest von den Ansätzen her", ist sich DFB-Experte Köhler sicher, will dabei aber nicht zu früh in Jubel ausbrechen: "Okay - vielleicht noch nicht so konstant, aber der hat es drauf, auch mal ein ganz Großer zu sein."
Havertz zeigt sein Potenzial - aber noch zu selten
Als vierten der großen Gewinner macht Köhler Kai Havertz aus. Dem Chelsea-Profi wird oft vorgeworfen, seit seinem Wechsel nicht konstant genug zu agieren. In den bisherigen Spielen unter Flick zeigte der Offensiv-Mann aber gute Leistungen, könnte bei bleibender Entwicklung in Katar zu den Startelf-Kandidaten gehören.
Schafft Havertz den nächsten Schritt, ist der ehemalige Leverkusener nah an der Weltklasse. "Havertz ist ein guter Spieler, der noch wächst. Er ist noch nicht auf dem Level, das er irgendwann erreichen kann, aber er zeigt schon immer wieder, was er kann und deutet es in Nuancen an", so Sky Reporter Köhler.
Zweite Reihe ist bereit: Alle wollen Teil des Umbruchs sein
Doch neben den vier großen Gewinnern konnten auch Underdogs wie Freiburg-Kapitän Christian Günter oder der zuletzt außen vorgelassene Julian Brandt wieder zum DFB-Umfeld aufschließen. Auch TSG-Youngster David Raum oder VfL-Angreifer Lukas Nmecha entwickeln sich mehr und mehr zu Alternativen. Alle kämpfen um einen Kader-Platz bei der Winter-WM 2022 und machen es dem Bundestrainer nicht leicht.
Doch genau daher könnte im kommenden Turnier die Stärke der Mannschaft rüren. Flick hat es wieder geschafft, die Flamme der DFB-Euphorie zu entfachen. Sowohl bei den Spielern, als auch den Fans. Alle wollen Teil des Umbruchs in der Deutschen Nationalmannschaft sein, womit der größte Gewinner vor allem das DFB-Team selbst ist.
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