Das Erfolgsrezept im Stutzen. Julian Pollersbeck wird mit zwei parierten Elfmetern zum Held des Abends und gibt im Interview sein Geheimnis preis.
"Ich habe meinen kleinen Spickzettel gehabt", sagte der Elfmeter-Killer bei der ARD grinsend und zeigte auf sein linkes Bein. Bestens vorbereitet hatte der HSV-Neuzugang beim 4:3 der DFB-Junioren im Elfmeterschießen gegen England zwei Schüsse gehalten und sein Team so ins Finale der U21-EM in Polen geführt.
Als Pollersbeck den letzten Elfmeter von Nathan Redmond parierte, gab es für seine Mannschaftskollegen kein Halten mehr. Alle stürmten auf den Mann des Abends zu, herzten den Matchwinner. Als "Helden" sieht sich der 22-Jährige im Interview mit Sky Sport aber nicht: "Die Jungs hatten es beim Schießen viel schwerer als ich!"
"Ich habe einfach nicht nachgedacht, wie fast immer", so Pollersbeck. Vor dem Halbfinale hatte er noch zugegeben, dass er zuletzt bei einem Jugendturnier in der Halle ein Elfmeterschießen erlebt hatte. "Ich finde so was geil. Deswegen spielen wir Fußball, deswegen lieben wir Fußball", jubelte er.
"Weltklasse!" Kuntz stolz auf sein Team
Trotz Pollersbecks Glanzleistung stellte Coach Stefan Kuntz die spielerische Leistung der gesamten Mannschaft in den Vordergrund.
Der DFB-Trainer gab sich nach der Partie emotional und sichtlich stolz: "Wir wollten, dass die Leute zu Hause stolz auf uns sind, das hat die Mannschaft weltklasse gemacht. Wir haben viele Chancen kreiert und sind sehr dominant aufgetreten. Das haben wir taktisch sehr gut umgesetzt."
Bundestrainer Löw gratuliert
Auch aus dem Confed-Cup-Lager der A-Nationalmannschaft erreichte die Kuntz-Elf Glückwünsche. "Wir hatten einen tollen Abend hier, wo wir alle gemeinsam das Spiel verfolgt und euch die Daumen gedrückt haben", ließ Bundestrainer Joachim Löw aus Sotschi übermitteln.
Im Finale trifft die deutsche U21 nun auf Spanien oder Italien und will den ersten Titel seit dem EM-Gewinn 2009 perfekt machen.