Didi Hamann zum Tod von Franz Beckenbauer

"Alles, was er angefasst hat, wurde zu Gold"

Sky Experte Didi Hamann hat für den verstorbenen Franz Beckenbauer nichts als lobende Worte übrig und ehrt den 'Kaiser' für seine Generosität und sein Charisma.

Franz Beckenbauer ist am Sonntag im Alter von 78 Jahren gestorben. Sky Experte Didi Hamann hatte zum "Kaiser" eine ganz besondere Beziehung.

"Ich persönlich bin Franz Beckenbauer zu großem Dank verpflichtet, weil er derjenige war, der mich damals von den Bayern-Amateuren zur ersten Mannschaft hochgeholt hat", sagte Hamann im Gespräch mit Sky Sport.

Beckenbauer als Trainer und Hamann als Spieler gewannen zusammen 1994 mit dem FC Bayern die Deutsche Meisterschaft.

Image: Sky Experte Didi Hamann feierte 1994 unter Franz Beckenbauer sein Bundesliga-Debüt.

"Wenn er einen Raum betreten hat, ist alles eingefroren"

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"Wenn er etwas gesagt hat, war das Gesetz, weil es auch zu 99 Prozent oder zu 100 Prozent immer richtig war. Das war sein größtes und sein höchstes Gut", blickt Hamann zurück: "Wenn er einen Raum betreten hat, ist alles eingefroren. Ob drei Leute im Raum waren oder 50, der Raum wurde still, weil er einfach so ein Charisma hatte, so eine Aura hatte, und jeder zu ihm aufgeschaut hat."

Franz Beckenbauer ist tot - ein Streifzug durch das Leben einer Fußball-Legende.

"Er hat alle Leute unheimlich respektvoll behandelt"

Beckenbauer sei nicht nur ein charismatischer, sondern auch ein besonders liebenswerter Mensch gewesen.

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"Er hatte ein großes Herz, hat jeden gleich und alle Leute unheimlich respektvoll behandelt", so Hamann: "Deswegen war er auch so ein guter Trainer, so ein guter Organisator, und deshalb wurde alles, was er angefasst hat, zu Gold."

ZUM DURCHKLICKEN: Beckenbauer - eine Weltkarriere in Bildern

Franz Beckenbauer ist am 11. September 1945 in München geboren. Was folgt? Geschichte! Der Kaiser wird zu einer der Größen der Fußballwelt. Am 7. Januar ist er im Alter von 78 Jahren verstorben.
Der Kaiser - aber warum? Anfang August 1971 ist das Foto des österreichischen Fotografen Herbert Sündhofer entstanden, das Beckenbauer in Wien neben der Büste von Kaiser Franz Joseph I. zeigt - der Spitzname "Kaiser" verselbständigte sich danach ...
Nach dem DFB-Pokal-Spiel am 14. Juni 1969, das der FC Bayern gegen Schalke 04 gewonnen hat, ist Beckenbauer in den Medien erstmals als "Kaiser" bezeichnet worden, um die Bezeichnung von Reinhard "Stan" Libuda als "König von Westfalen" zu übertreffen.
Beckenbauer hat während seiner Zeit als Spieler ein kaum bekanntes Hobby. "Anfang der 70er Jahre hatte ich schon zwei Pferde. Ich war ein begnadeter Reiter und bin sogar Military mitgeritten."
Seine beeindruckende Karriere als Spieler...
... beginnt 1958 beim FC Bayern München.
Insgesamt wird er mit den Bayern viermal Deutscher Meister: 1969, 1972, 1973 und 1974 (Bild).
Mit ihm als Kapitän gewinnt Deutschland zwei Jahre nach dem Europameistertitel auch die Weltmeisterschaft 1974.
1977 wechselt er zu Cosmos New York. Dort hat er an der Seite von Pele gespielt, ist dreimal NASL-Meister geworden und in die National Soccer Hall of Fame aufgenommen worden.
Die beiden Legenden werden enge Freunde.
1980 wechselt er noch einmal nach Deutschland und gewinnt 1982 mit dem HSV seinen fünften Meistertitel.
Auch seine Trainer-Karriere verläuft erfolgreich: Als DFB-Teamchef führt er die deutsche Nationalmannschaft 1986 ins WM-Finale und 1990 zur Weltmeisterschaft. Mit dabei: Sky Experte Lothar Matthäus und Andreas Brehme.
Beckenbauer hat nie eine Trainerlizenz erworben. Der DFB verleiht sie ihm erst am 10. Februar 1989 ehrenhalber.
1994 bis 2009 arbeitet er als Präsident des FC Bayern München sowie nach der Umwandlung des Vereins in eine Aktiengesellschaft 2002 auch Aufsichtsratsvorsitzender.
Als Chef des Bewerbungskomitees ist er maßgeblich daran beteiligt gewesen, die Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland zu holen. Später hat er das Organisationskomitee geleitet.
Von 2007 bis 2011 ist er Mitglied des Exekutivkomitees des Fußball-Weltverbandes FIFA gewesen.
Von 2011 bis 2012 ist er Vorsitzender der FIFA Taskforce Football 2014, die sich mit der Entwicklung und Zukunft des Fußballs beschäftigt hat.

Vom DFB-Pokal bis zur goldenen WM-Trophäe gewann Beckenbauer schon als Spieler alles. Als Trainer führte er die Bayern 1994 zur Meisterschaft und zwei Jahre später zum UEFA-Pokalsieg, mit der Nationalmannschaft feierte er 1990 den WM-Triumph, "und dann hat er die WM 2006 nach Deutschland geholt", zählte Hamann auf: "Er war wahrscheinlich unser größter Botschafter. Derjenige, der den deutschen Fußball in die Welt getragen hat.

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