Der 1. FC Köln schien sicher abgestiegen. 0:2 stand es im Spiel gegen Union Berlin, das gewonnen werden musste. Doch in der Nachspielzeit fällt das 3:2. Und nun glaubt Köln an ein kleines Wunder. Die Stimmen zum Spiel.
Timo Schultz (Trainer 1. FC Köln) ...
... zum Spiel: "Es war eine unfassbar schwierige Situation für uns alle. Wir wussten, wir brauchen den Dreier und starten direkt mit zwei Nackenschlägen in das Spiel rein. Man merkt richtig, wie die Jungs auch ins zweifeln kommen und sich immer wieder aufraffen, immer wieder Anlauf nehmen und sich am Ende belohnen. Wir haben ein spätes Tor auch schon gegen Bochum geschossen, aber heute - ich bin froh, dass das Dach noch drauf ist."
... zu seiner Mannschaft: "Zweifel als Trainer sind komplett unangebracht. Ich bin überzeugt von meiner Mannschaft, sie hat einen unfassbaren Charakter. Das wir fußballerisch am 33. Spieltag kein Tiki-Taka spielen, dafür muss jeder Verständnis haben. Trotzdem haben wir alles in die Waagschale geworfen, immer wieder vorne reingespielt, Stress erzeugt, uns die Chancen rausgearbeitet und am Ende belohnt."
... zu seinen Einwechslungen: "Ich vertraue all meinen Spielern, auch denen, die ich nicht einwechsle. Alle haben heute überragende Energie mit reingebracht in die Gruppe, auch vor dem Spiel. Man hat es knistern gehört. Deswegen war es unfassbar, dass wir nach so kurzer Zeit 0:2 zurückliegen. Das sich dann die Einwechselspieler selber belohnen, der Mannschaft helfen, das gehört heutzutage dazu, man darf fünfmal wechseln, und wir haben richtig gute Jungs auf der Bank, die den Verein leben und lieben. Das zeigen sie dann auch, wenn sie auf den Platz kommen. Das war eine Teamleistung, nicht von den Jungs, die gestartet haben oder die reingekommen sind, sondern von allen."
... zu den Rechenspielen, wie Köln die Klasse halten kann: "In Mathe war ich noch nie gut. Wir werden nächste Woche gewinnen und dann schauen wir."
Christian Keller (Geschäftsführer 1. FC Köln) ...
... zum Sieg: "Es wäre nach dem Spielverlauf vermessen zu sagen, dass wir es davor wussten. Das Wichtigste von dem Spiel ist, dass alle zusammenstehen, egal wie es läuft, jeder gewillt ist, wieder aufzustehen und jeder dran glaubt, dass es noch möglich ist."
... zur Frage, wie Köln die Klasse hält: "Indem wir diese Woche gut trainieren, dran glauben, alle zusammenstehen. Dann werden wir nach Heidenheim fahren und dort gewinnen."
Timo Hübers (1. FC Köln):
... zum Sieg: "Wille und Charakter - das ist schon etwas, was die Mannschaft auch auszeichnet. Wir münzen es aber nicht immer in die richtigen Ergebnisse um. Heute ist es umso schöner, auch wenn es nicht immer die Dramatik braucht. Drei Punkte sind superwichtig. Jetzt haben wir ein Endspiel. Hätte mir das einer vor drei, vier Wochen gesagt, hätte ich das sofort unterschrieben. Es ist schon wild, was da abgeht."
Florian Kainz (Torschütze und Kapitän 1. FC Köln):
zum Spiel: "Es ist nervenaufreibend, wenn man in einem Endspiel 2:0 hinten ist. Zuhause, man muss das Spiel unbedingt gewinnen, man kriegt mal wieder ein Standardgegentor und einen Elfmeter gegen uns. Es war schon sehr ärgerlich. Wir haben dann probiert alles reinzuwerfen, viele lange Bälle gespielt, irgendwie das Spiel zu drehen. Die Moral ist da. Gegen Bochum und heute hinten raus das Spiel gedreht, da sieht man, dass man dran glaubt. Wir wollen, probieren, geben Gas, fußballerisch ist aber nicht immer alle gut."
Christopher Trimmel (Kapitän 1. FC Union Berlin) ...
zur Situation: "Es ist nicht nur das heutige Spiel. Wir haben eine schwierige Saison, es gab immer wieder Phasen, haben selten konstant guten Fußball gespielt. Wir haben uns als Mannschaft nie richtig gefunden. Das sieht man auch, auch heute. Es ist leider so. Wir müssen das akzeptieren. Im Fußball ist alles möglich und wir hoffen, dass wir das Ruder noch rumreißen."
Marco Grote (Trainer 1. FC Union Berlin) ...
... zur Frage, was ihm Hoffnung macht: "Mir macht Hoffnung, dass es so oder so, so war, dass in jeglicher Form alles möglich ist. Das die Situation für uns von vornerein klar war. Das wir nächste Woche ein Heimspiel gegen den SC Freiburg haben, das der Weg sich nicht ändert. Der ist heute nicht leichter geworden, weil wir verloren haben, das ist auch klar. Aber das schließt ja nicht aus, dass wir ihn trotzdem gehen."
Sky Experte Didi Hamann ...
... zum 1. FC Köln: "Hut ab, das ist nicht das erste Mal, das sie ein Spiel drehen. Nach dem 0:2 hätte niemand mehr ein Pfifferling auf sie gegeben. Wie sie das gedreht und am Schluss erzwungen haben - Downs wieder am Ende mit dem späten Tor. Vielleicht ist nächste Destination für ohne Leverkusen mit den späten Toren. Man kann ihnen nur gratulieren. Bei aller Liebe darf man nicht vergessen, dass es immer noch nicht in ihren Händen ist. Sie sind angewiesen auf andere."
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