Die Uhr tickt! Wie löst der BVB sein Stürmer-Problem?
Favre und sportliche Leitung sind gefragt
Von Sky Sport
Image:Die Qual der Wahl: Was macht Borussia Dortmund auf der Stürmerposition.
Mit Andre Schürrle verlässt die nächste Offensivkraft den BVB. Nach dem Abgang wird deutlicher denn je: Im Dortmunder Sturm herrscht dringender Handlungsbedarf. Sky Sport zeigt Optionen auf.
Der Wechsel des Weltmeisters reißt nach dem Abgang von Andriy Yarmolenko zu West Ham United eine weitere Lücke in die schwarz-gelbe Offensive. Das Loch - vor allem im Sturmzentrum - ist größer denn je. Die einzige nominelle Neun: Alexander Isak.
Eigentlich müssen die Bosse Michael Zorc und Hans-Joachim Watzke in Verbindung mit Coach Lucien Favre auf der Position personell nachlegen. Zum Ende der USA-Reise zeichnet sich aber noch keine Verpflichtung ab.
Viele Namen kursierten bereits im Zusammenhang mit der Borussia. Eine hochkarätige Lösung ließ sich bislang aber nicht realisieren. Michy Batshuayi, der letzte Saison in zehn Bundesligaspielen für den BVB sieben Tore erzielte, geht wieder für Chelsea auf Torejagd. Alvaro Morata kostet eine Unsumme und Juventus Turin wird Mario Mandzukic nach Sky Infos nicht ziehen lassen.
Rafael Leao von Sporting Lissabon wäre allenfalls ein Talent - und "junge Talente hat der BVB eigentlich genügend im Kader", schätzt Sky Reporter Jesco von Eichmann die Personalie ein. Dazu bestreitet man im Ruhrgebiet vehement den Kontakt zum 19-Jährigen.
Aber wollen die Dortmunder überhaupt zuschlagen? Gegenüber Reviersport hatte Zorc zuletzt deutlich gemacht, dass man nicht auf Teufel komm raus einen Stürmer verpflichten werde. Ein klares Signal: Es ist nicht ausgeschlossen, dass Favre eine interne Lösung für die Neuner-Position finden muss.
Nach einer verkorksten Saison soll bei Borussia Dortmund unter Lucien Favre alles besser werden. Für den Kader-Umbruch nahmen die Bosse viel Geld in die Hand. Sky Sport zeigt, wie sich der BVB für die Königsklasse rüstet und wo noch Bedarf besteht.
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Lucien Favre nimmt die Zügel in den ersten Trainingseinheiten fest in die Hand und gibt die Richtung vor. Der Schweizer soll es besser machen als die Vorgänger Peter Bosz und Peter Stöger und den BVB wieder eine klare Spielidee vermitteln.
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Dafür braucht der Coach aber einen überholten Kader. Sebastian Kehl (r.), der neue Leiter der Lizenzspielerabteilung, begutachtet zusammen mit den Bossen Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc das Training und verschafft sich einen Überblick.
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Hinter Michael Zorc liegt ein ereignisreicher Sommer. Insgesamt fünf Neuzugänge tütete der Sportdirektor bereits ein, um Favre ein schlagfertiges Team zur Verfügung zu stellen. Doch die Planungen beim BVB sind damit noch nicht beendet.
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Zuletzt schnappte sich Zorc das Super-Talent Achraf Hakimi. Der 19-Jährige wurde für zwei Jahre von Real Madrid ausgeliehen und soll Rechtsverteidiger Lukasz Piszczek entlasten. Der Marokkaner kann allerdings...
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... auch hinten links verteidigen. Dort wäre Ex-Kapitän Marcel Schmelzer (r.) ein Konkurrent. Auch Raphael Guerreiro (l.) kann dort spielen, wie er bei der WM für Portugal unter Beweis stellte.
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Teuerster Neuzugang ist Abdou Diallo. Für den Innenverteidiger vom FSV Mainz 05 legte der BVB beachtliche 28 Millionen Euro auf den Tisch. Der Franzose ist fest bei Lucien Favre eingeplant.
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Daneben streiten sich Ömer Toprak und Manuel Akanji um den zweiten Platz in der Innenverteidigung. Sokratis (Foto) hat den BVB dagegen verlassen. Der griechische Haudegen wechselte für 16 Millionen Euro zum FC Arsenal.
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Neben Diallo spielt in der kommenden Spielzeit auch Marius Wolf (l.) in Schwarz-Gelb. Der letztjährige Shootingstar der Frankfurter Eintracht wurde per Ausstiegsklausel nach Dortmund gelotst. Für den 23-Jährigen...
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... waren fünf Millionen Euro Ablöse fällig. Wolf soll die rechte offensive Seite im Dortmunder Mittelfeld beackern.
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Dort wurde eine Planstelle frei, denn Andriy Yarmolenko zog nach einem Jahr beim BVB weiter. In der Vorsaison für 25 Millionen Euro als potenzieller Nachfolger von Ousmane Dembele gekommen, wechselt der Ukrainer für 20 Millionen zu West Ham United.
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Königstransfer ist wohl Thomas Delaney von Werder Bremen. Der 26-Jährige soll als Sechser die Fäden ziehen und für Ordnung sorgen. Das zentrale Mittelfeld galt letztes Jahr als DIE Problemzone beim BVB.
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Mit Delaney hoffen die Verantwortlichen nun, endlich den langersehnten Leader im Mittelfeld gefunden zu haben. Nach seinem Aus bei der WM mit Dänemark weilt Delaney, für den Dortmund 20 Millionen Euro an die Weser überwies, noch im Urlaub.
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Die Dienste von Gonzalo Castro wurden nach dem Delaney-Deal nicht mehr benötigt. Der 31-Jährige trägt in der kommenden Saison das Trikot des VfB Stuttgart.
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Auch Roman Weidenfeller ist beim BVB Geschichte. Das Urgestein beendete seine Karriere.
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Als Nachfolger wurde Marwin Hitz vom FC Augsburg verpflichtet. Der Schweizer kam ablösefrei...
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... und soll seinem Landsmann Roman Bürki Druck machen. Der Stammtorhüter konnte letzte Saison nicht immer überzeugen.
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Das kann man auch von Mario Götze sagen. Doch Hans-Joachim Watzke hofft, dass der Weltmeister unter Favre wieder in die Spur findet. Ob Götze unter dem neuen Coach allerdings im...
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... Sturmzentrum als falsche Neun aufläuft, ist unklar. Sicher ist aber, dass der BVB noch einen Angreifer sucht. In der Rückrunde konnte Michy Batshuayi mit neun Toren in 14 Spielen überzeugen. Ob der Belgier weiter beim BVB spielt...
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... ist aber unklar. Auch der Name Alvaro Morata wurde am Borsigplatz gehandelt. Nach Barrios, Lewandowski, Aubameyang und eben Batshuayi fehlt derzeit noch ein klassischer Torjäger im BVB-Kader.
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Zuletzt wurde auch über Rafael Leao spekuliert. Der 19-Jährige hat bei Sporting nach einer Hooligan-Attacke fristlos gekündigt und könnte zum Schnäppchen werden.
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Oder setzt Favre im Angriff auf Marco Reus? Der Nationalspieler stürmte bereits in Mönchengladbach unter dem Coach und erzielte in seiner letzten Saison bei den Fohlen in 32 Bundesligaspielen 18 Treffer.
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Ob mit Reus, Batshuayi, Leao oder Morata in der Spitze. Der BVB wird auch in den kommenden Wochen weiter eifrig am Kader basteln und blickt unter Favre optimistisch in die Zukunft.
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Bereits in seiner Zeit bei Borussia Mönchengladbach stellte Favre unter Beweis, dass er mit spielerischen Neunern agieren kann. Beim BVB wären zwei Akteure für die zentrale Offensivposition geeignet: Marco Reus und Maximilian Philipp.