Schalke 04 genießt auf Rang zwei in der Bundesligatabelle einen Platz an der Sonne. Würden sie dort auch am letzten Spieltag noch stehen, wäre es ihr größter Erfolg in der Liga seit acht Jahren. Und das haben die Königsblauen nicht zuletzt ihrem Trainer zu verdanken: Domenico Tedesco.
Als Tabellenzweiter sind die Gelsenkirchener auf dem besten Weg zurück in die Champions League. Mit einem Sieg beim VfL Wolfsburg (ab 17:30 Uhr live auf Sky und im Liveblog auf skysport.de) wollen die Königsblauen ihre Serie auf fünf Dreier in Folge ausbauen.
Einen großen Anteil am derzeitigen Erfolg hat der Coach. Er jubelt, leidet bitter, fordert seine Stimmbänder heraus und manchmal auch die Muskulatur. Domenico Tedesco ein Regisseur - kein Schauspieler.
Kritik lässt Tedesco kalt
"Das bin einfach ich. Versuche die Spiele so zu leben, wie ich sie eben spüre. Uns ist enorm wichtig, dass die Mannschaft hungrig ist und hungrig bleibt", sagte der 32-Jährige.
Schalkes Auftritte waren nicht die attraktivsten in dieser Saison - kein Spektakel, wenig Tore. Aber die Kritik daran trifft Tedesco nicht. Für ihn zählen neben dem Ergebnis, Mentalität und Körperhaltung - und die lebt er vor.
"Viele Zuschauer sehen ja wie emotional er beim Spiel dabei ist, aber das ist nicht nur beim Spiel so, das ist jeden Tag so. Und wenn der Chef so mit Leidenschaft dabei ist, mit so vielen Emotionen und Strategien und so kontinuierlich so gut arbeitet, färbt das natürlich auch auf die Mannschaft ab", ist Schlussmann Ralf Fährmann begeistert.
Tedesco heizt Konkurrenzkampf an
Tedesco setzte starke Signale: Der Deutsch-Italiener brach durch die Absetzung von Benedikt Höwedes als Kapitän alte Strukturen auf. Verwies Hauptdarsteller wie Leon Goretzka, Max Meyer, Amine Harit und Breel Embolo gegen Mainz in die Zuschauerrolle und heizte damit den Konkurrenzkampf an.
"Ich habe ihn ja selbst im Jugendbereich beobachtet und man hat immer den Eindruck, er ist der 12. Mann. Ich sitze ja nicht weit weg von ihm: Das was er da reinruft, das ist reines Coaching", beschreibt Sportvorstand Christian Heidel die Fußballkompetenz von Tedesco.
Tedesco ist akribischer Taktiker
"Er beobachtet dieses Spiel akribisch, stellt teilweise die Taktik zwei bis drei Mal um. Gibt es nach innen und die Jungs haben immer das Gefühl: wir spielen mit einem mehr", ergänzte der 54-Jährige.
Mit einem Dreier gegen Wolfsburg ist den Schalkern die Eintrittskarte für die große Champions-League-Bühne schwer zu nehmen. Und ihrem Regisseur der Applaus sicher.