Ein kleiner Startschuss für die Saison 2019/20 ist gefallen, der erste Titel ist vergeben. Borussia Dortmund gewinnt den Supercup gegen den FC Bayern München. Sky Sport fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen.
Der BVB setzt mit dem 2:0-Sieg gegen die amtierenden Meister aus München ein erstes Ausrufezeichen für die neue Saison. Natürlich stecken beide Teams noch mitten in der Vorbereitung, die Beine sind schwer, Automatismen müssen sich noch einspielen. Dennoch sind wir nach dieser Partie nun schon ein bisschen schlauer.
Das sind die drei wichtigsten Erkenntnisse aus dem Supercup-Duell zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München:
1. Dieses Spiel macht Lust auf mehr
Wie ernst beide Mannschaften ihr erstes Pflichtspiel nahmen, konnte man bereits nach 50 Sekunden sehen. Dortmund hat nach einem schnellen Angriff durch Marco Reus direkt die erste Großchance, der BVB-Kapitän scheiterte jedoch am hervorragend reagierenden Bayern-Keeper Manuel Neuer.
Beide Teams begegneten sich mit offenem Visier und ließen bereits gut Ansätze erkennen. Kovac stellte seine Mannschaft sehr offensiv ein, ließ ein extrem hohes Pressing spielen - zu Lasten der Defensive. "Man kann schon sehen, dass die Mannschaft möchte, dass wir hoch angreifen, dass wir hoch verteidigen, teilweise die Bälle auch gewinnen, aber wir müssen aufpassen, dass hinten nicht die Post abgeht", analysierte Kovac nach der Partie.
Die Dortmunder glänzten ihrerseits mit schnellem Umschaltspiel. "Gerade beim zweiten Tor haben wir extrem stark gekontert", lobte Sebastian Kehl, Dortmunds Leiter der Lizenzspielerabteilung. Sportdirektor Michael Zorc hätte die Schwarz-Gelben im heimischen Stadion allerdings gerne etwas spielbestimmender gesehen: "Wir hätten mehr Ballbesitz haben müssen. Gegen Bayern hat man meistens weniger, aber ein bisschen mehr hätten wir uns gewünscht."
2. Dortmund untermauert Titelansprüche
Für beide Teams war es eine erste Standortbestimmung und die Erkenntnis für den BVB ist - man kann die Bayern schlagen. "Die neue Mannschaft scheint schon recht weit zu sein", stellt Sky Reporter Sascha Bacinski fest.
Die Dortmunder hatten zuletzt die Meisterschaft für die kommende Saison als klares Ziel ausgegeben. Diesen Anspruch hat das Team von Trainer Lucien Favre im Supercup zumindest einmal untermauert.
Und: Nicht nur sportlich sind die Schwarz-Gelben schon einen Tick weiter als die Bayern, sondern auch in Hinblick auf die Kaderplanung. "Das Spiel hat gezeigt, dass Dortmund in der Offensive breiter Aufgestellt ist", erklärt Sky Reporter Max Bielefeld. Und das, obwohl mit Thorgan Hazard, Mats Hummels und Julian Brandt ein Großteil der Neuzugänge angeschlagen fehlte.
3. Sane alleine reicht den Bayern nicht
Auch die Münchner hatten im Vorfeld der Partie einige Ausfälle zu beklagen. Lucas Hernandez, Serge Gnabry und Javi Martinez reisten nicht mit nach Dortmund. Allerdings hatte Kovac deutlich mehr mit dem Mangel an Personal zu kämpfen als Favre. Vor allem eine Baustelle wurde mehr als deutlich. "Sie brauchen wirklich mehr Flügelspieler! Renato Sanches hat in der Schlussphase auf dem linken Flügel gespielt und der ist alles, nur kein Flügelspieler", so Sky Reporter Bielefeld.
Nach der Partie forderte auch Stürmer-Star Robert Lewandowski noch einmal eindringlich Verstärkung: "Die jungen Spieler, die auf der Bank waren, haben Potenzial, das stimmt. Aber manchmal braucht man einfach Spieler auf der Bank, die sofort helfen können oder einen Impuls geben können."
Und klar ist auch: Selbst wenn der Königstransfer Leroy Sane tatsächlich über die Bühne gehen sollte, wird der Flügelflitzer von Manchester City alleine voraussichtlich nicht ausreichen, um die Schwachstellen im Bayern-Kader auszugleichen. Sky Reporter Bielefeld betont: "Die Bayern brauchen Qualität und Quantität!"