Die Bayern-Stars Robert Lewandowski und James Rodriguez spielen mit Polen bzw. Kolumbien um ihre letzte WM-Chance. Wer verliert, fliegt nach Hause.
Für Robert Lewandowski und James ist die Situation neu. Die Stars von Bayern München sind Endspiele und Titel gewohnt. Wenn sie am Sonntag (20.00 Uhr) in Kasan aufeinandertreffen, könnte für einen von ihnen die WM aber schon zu Ende gehen. Denn für Polen und Kolumbien geht es bereits im zweiten Gruppenspiel um die letzten Chance: Wer verliert, fliegt nach Hause. Den beiden Münchnern kommen dabei Schlüsselrollen zu.
"Es wird ein Finale", sagte Kolumbiens Stürmer Radamel Falcao: "Es wird sich entscheiden, wer bei der WM bleibt und wer nicht. Es wird heißen: Wir oder sie." Beide Teams, die eigentlich als Favoriten in die Gruppe H gegangen waren, stehen nach ihren 1:2-Pleiten zum Auftakt bereits mit dem Rücken zur Wand. Die überraschenden Sieger Japan und Senegal haben dagegen in ihrem Duell am Sonntag (17.00 Uhr) in Jekaterinburg schon das Achtelfinale vor Augen.
Kolumbien bangt um James Rodriguez
Eine ganze Fußball-Nation bangt, weil ihr Superstar James sich angeschlagen versteckt. "Die Parole lautet, nichts nach außen dringen zu lassen", schrieb die kolumbianische Ausgabe der Sportzeitung Marca: "Wie es um den Wadenmuskel im linken Bein aussieht, ist ein wahres Staatsgeheimnis."
Der 26-Jährige trainiert zwar, doch ob er wirklich spielen kann, bleibt im Dunkeln. Dabei bräuchten ihn die Kolumbianer dringend. James, der die Cafeteros bei der WM vor vier Jahren in Brasilien mit sechs Toren ins Viertelfinale führte, war gegen Japan erst eine halbe Stunde vor Schluss eingewechselt worden.
Polen braucht Lewy in Bestform
Sein Bayern-Kollege Lewandowski spielte zwar gegen Senegal von Beginn an, aber doch irgendwie nicht mit. "Es gab keine Unterstützung für ihn, er wurde von den Pässen abgeschnitten", meinte Polens Fußballlegende Grzegorz Lato, Torschützenkönig der WM 1974.
Einen "Lewy" in Bestform aber benötigen die Polen, wenn sie erstmals seit 32 Jahren die K.o.-Runde erreichen wollen. Der Weltklassetorjäger ist ihre Lebensversicherung: Seit der EM 2016 haben sie kein Spiel mehr gewonnen, in dem der Münchner nicht mindestens ein Tor erzielt hat. "Sie haben einen Torjäger, der zu jedem Zeitpunkt explodieren kann", warnte Falcao vor dem 29-Jährigen. (sid)