Emotionales Spitzenspiel für Frohms: Erster Wolfsburg trifft auf Zweiten Frankfurt

Emotionales Spitzenspiel für Frohms

Von Eileen Doeker

Spitzenspiel in der Frauen-Bundesliga: Wölfinnen empfangen Frankfurt.

Merle Frohms machte sich während der EM diesen Sommer einen Namen und glänzte bei dem Turnier mit herausragenden Leistungen. Nun steht in der Frauen-Bundesliga das Spitzenspiel zwischen ihrem jetzigen Verein und ihrem Ex-Klub an, was für sie mit besonderen Emotionen verbunden ist.

Dass das Duell Erster gegen Zweiter kurz vor Ende der Hinrunde VfL Wolfsburg gegen Eintracht Frankfurt heißen würde, war vor Beginn der Saison so nicht unbedingt zu erwarten. Die Wölfinnen auf dem ersten Tabellenplatz sind dabei nicht die Überraschung, sondern die Adlerträgerinnen auf dem zweiten Tabellenplatz. Die noch ungeschlagenen Frankfurterinnen haben damit die Erwartungen bisher übertroffen.

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Merle Frohms trifft auf alte Bekannte

Nationaltorhüterin Merle Frohms hat letzte Saison noch das Trikot der Eintracht getragen und ist mittlerweile beim VfL Wolfsburg die Nummer eins zwischen den Pfosten. Für die 27-Jährige wird es persönlich damit ein ganz besonderes Duell. Zum ersten Mal trifft sie auf ihren Ex-Klub, bei dem sie zwei Jahre spielte und zur deutschen Nummer eins heranreifte.

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"Es ist ein sehr besonderes Spiel für mich. Ich freue mich natürlich, die alten bekannten Gesichter wiederzusehen. Nach dem Spiel mit ihnen zu sprechen, auszutauschen. Ich verbinde natürlich viel mit der Zeit in Frankfurt. Ich habe da sportlich noch mal große Schritte gemacht, habe mich intensiv auf die EM vorbereitet und ja, die haben mir einfach den Weg bereitet. Und beste Vorbereitungsmöglichkeiten geboten", sagte die 27-Jährige auf der Pressekonferenz hinsichtlich des Spitzenspiels am Samstag (3.12. um 13:00 Uhr auf NDR und MagentaTV).

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Frohms zurück an alter Wirkungsstätte

Schon vor der EM stand Frohms Wechsel von der Eintracht zum Meister nach Wolfsburg fest. Dabei war es für die gebürtige Cellerin eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte. Schon in der Jugend stand die Torhüterin bei den Wölfinnen unter Vertrag. 2011 wechselte die damals 16-Jährige von ihrem Heimatverein Fortuna Celle in die Juniorinnen-Abteilung des VfL. Bereits in der darauffolgenden Saison gehörte sie dem Erstliga-Kader an, kam allerdings zu keinem Einsatz in der Bundesliga.

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Am 9. Dezember 2012 gab Frohms ihr Bundesliga-Debüt und war Teil des Triple-Sieg-Kaders des VfL Wolfsburg in der Saison 2012/13 an. Allerdings spielte sie hinter Almuth Schult immer nur die zweite Geige und wechselte im Sommer 2018 zum SC Freiburg. Dort erlangte sie zum ersten Mal die Position der Stammkeeperin bei einem Bundesliga-Team. Kurz nach ihrem Wechsel debütierte Frohms auch für die Nationalmannschaft, nachdem sie seit 2010 alle DFB-Juniorinnen-Teams durchlaufen hatte.

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Eintracht macht sie zur Deutschlands Nr. 1

Ihr großer Durchbruch gelang ihr jedoch bei Eintracht Frankfurt. Den Hessinnen schloss sie sich 2020 an und profitierte in der Nationalmannschaft von dem Ausfall von Almuth Schult durch ihre Schwangerschaft. Höhepunkt ihrer Karriere war mit Sicherheit die EM in diesem Sommer, bei der sie erstmals bei einem großen Turnier als Stammtorhüterin der deutschen Elf auftrat. Sie machte gleich mit unglaublichen Paraden auf sich aufmerksam und war ein wesentlicher Grund für den Vize-Europameistertitel der Deutschen.

Die aktuelle Entwicklung bei ihrem ehemaligen Klub aus Frankfurt macht sie glücklich: "Es ist schön zu sehen, dass es innerhalb der Liga spannender wird. Dass Frankfurt auf Tabellenplatz zwei ist, was auch nicht zu erwarten war, zeigt, dass in den Vereinen intensiv gearbeitet wird."

Frankfurt erlebt Zuschauer-Boom

Für das Duell am Samstag in Wolfsburg wird eine große Kulisse erwartet. Bisher sollen schon über 10.000 Tickets verkauft sein. Generell hat vor allem der Zuschauerandrang bei den Spielen der Eintracht-Frauen in dieser Saison deutlich Aufschwung erhalten. Letzte Saison lag der Zuschauerdurchschnitt für die Heimspiele am Brentanobad bei 1576 Zuschauern und damit sogar noch vor Bayern und Wolfsburg. Diese Saison kamen bis jetzt durchschnittlich sogar 6504 Zuschauer. Allerdings wird die Zahl vor allem durch das Eröffnungsspiel gegen die Bayern mit 23.000 Zuschauern in die Höhe getrieben.

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Arnautis vor Spitzenspiel selbstbewusst

Sky sprach vor dem Spitzenduell mit Eintracht-Frankfurt-Trainer Niko Arnautis. Die bisher ungeschlagene Bilanz seines Teams in der Liga kann sich sehen lassen. Dementsprechend mit breiter Brust treten die Hessinnen auch die Fahrt nach Wolfsburg an: "Wir fahren hin und können da auch eine Menge mitnehmen. Wir wollen ein gutes Spiel zeigen und im Idealfall auch was mitnehmen."

+++ Das ganze Interview mit Niko Arnautis +++

Derzeit sieht Arnautis den VfL Wolfsburg strukturell noch im Vorteil gegen über der Ligakonkurrenz: "Wolfsburg hat nun mal den Vorteil, dass sie ja im letzten Jahrzehnt einfach schon diese Rahmenbedingungen und Strukturen hatten und dementsprechend da auch das eine oder andere an Vorteil hatten und immer noch haben."

Er ist aber auch zuversichtlich, dass sich bei den anderen Vereinen was tut: "Ich glaube, dass es sich in Zukunft immer mehr angleichen wird und ich hoffe, dass wir dann die Lücke schließen können, indem viele Vereine auch ähnliche Rahmenbedingungen schaffen, was die Trainingsbedingungen angeht."

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Schlechte Bilanz abseits der Liga

Nicht außer acht lassen darf man bei all der Euphorie allerdings, dass die Adlerträgerinnen bis jetzt auch schon aus zwei Wettbewerben ausgeschieden sind. Sehr enttäuschend kamen die Letztsaison drittplatzierten in der Champions League nicht über die Qualifikation hinaus. Auch im DFB-Pokal war kürzlich Schluss, nachdem die Eintracht eine bittere Niederlage gegen Zweitligist RB Leipzig hinnehmen musste.

Dadurch können die Frankfurterinnen nun allerdings ihren vollen Fokus auf die Liga legen und könnten sich im Kampf mit Wolfsburg und Bayern einen Vorteil erhaschen. Vielleicht klappt es ja schon an diesem Wochenende und die Eintracht schafft es den Wölfinnen Punkte im Titelkampf abzunehmen. Merle Frohms wird dabei im Mittelpunkt stehen.

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