Der FC Bayern ist wieder in München gelandet und blickt auf eine turbulente Asien-Reise durch China und Singapur zurück. Sky Reporter Uli Köhler zieht ein ernüchterndes Fazit.
Sportliche Resultate stimmen nicht
Vier Spiele in neun Tagen, drei Niederlagen: Die Belastung für die Bayern-Profis war, um Uli Hoeneß zu zitieren, "grenzwertig". Die Ergebnisse auch.
Die sportliche Bilanz: Eine Niederlage im Elfmeterschießen gegen Arsenal, eine 0:4-Klatsche gegen den AC Mailand, ein knapper 3:2-Sieg gegen Chelsea und eine 0:2-Pleite gegen Inter.
"Auch wenn solche Ergebnisse in der Vorbereitung keine große Rolle spielen, ist die Bilanz für die Bayern ernüchternd", so Sky Reporter Uli Köhler.
Wirbel vor den Mikros statt vor dem Tor
Der Rekordmeister sorgte eher neben dem Platz für Aufsehen. Uli Hoeneß selbst brachte das Thema Sportdirektor überraschend wieder auf den Tisch. Er kündigte an, man werde "innerhalb von sechs Wochen" einen Sammer-Nachfolger vorstellen.
Nach der hohen Pleite gegen Mailand kritisierte der FCB-Präsident in einem Alleingang offen die strapazierende Asientour und kündigte Konsequenzen für künftige Trips an. Rummenigge kochte das Thema daraufhin herunter. Trotzdem ergab sich eine ligaweite Debatte, die letztlich in einem Schlagabtausch zwischen Bayern und Leipzig endete.
Drei Spieler verletzten sich
Bittere Nachrichten gab es aus der medizinischen Abteilung. Gleich drei Spieler haben sich verletzt. Ein besonders böses Ende fand die Reise für Juan Bernat. Der 24-Jährige zog sich einen Riss des Syndesmosebandes zu und wird damit mindestens zwei Monate lang ausfallen.
Dazu verletzten sich Thiago (Wadenverletzung) und Franck Ribery (Schnittwunde unterhalb des Knies). Den Franzosen erwischte es auf der Zielgeraden im letzten Spiel gegen Inter Mailand. Seine Verletzung ist offenbar aber nur halb so wild, dem 34-Jährigen droht keine lange Zwangspause.
Müller wieder da, Tolisso top
Der Asien-Trip bot für die Bayern auch ein paar Lichtblicke: Neben einem Haufen Geld und vielen neuen Bayern-Sympathisanten, die sich die Bayern mit ihrer Tour sicherten, konnten vor allem Neuzugang Corentin Tolisso und Thomas Müller groß auftrumpfen.
Tolisso zeigte mit toller Technik, präzisem Passspiel und starkem Einsatz im Mittelfeld, dass er seine 41,5 Millionen Euro Ablöse wert ist. Müller fand zur alten Stärke zurück und "müllerte" wieder wie zu seinen besten Zeiten drauf los. Gegen Chelsea gelang dem zuletzt schwächelnden Nationalspieler ein Doppelpack. Seine typische unorthodoxe, aber effektive Spielweise blitzte wieder auf.
Rodriguez bleibt blass
Auch eine Kampfansage an Konkurrent James Rodriguez. Der kolumbianische Superstar, der von Real Madrid zu den Münchnern gewechselt ist, blieb dagegen eher blass. Nur in Müllers Abwesenheit durfte er hinter der Spitze ran, ließ dort aber vielfach seine Chancen leichtfertig liegen.
Die Bilanz für den neuen Angreifer fällt wie für die Bayern selbst aus: finanziell stimmt's, sportlich noch nicht.