Bundestrainer Joachim Löw hat sein Bedauern zum Ausdruck gebracht, dass die Europäische Fußball-Union (UEFA) die Regenbogen-Beleuchtung der Münchner Allianz-Arena zum letzten Gruppenspiel gegen Ungarn am Mittwochabend (21.00 Uhr) untersagt hat.
"Ich hätte mich sehr gefreut, wenn die Lichter angegangen wären. Auf der anderen Seite ist es wichtig, wenn die Lichter bei uns sportlich nicht ausgehen", sagte Löw am Dienstagabend.
"Bei aller Wichtigkeit von Symbolen: Wichtig ist für mich, dass diese Werte gelebt werden. Das ist in unserer Mannschaft wirklich der Fall", ergänzte der 60-Jährige und kündigte an: "Wir haben immer in der Vergangenheit Zeichen gesetzt und werden das auch in Zukunft tun."
Hummels mit doppeltem Statement
Auch Mats Hummels, der schon ein Statement mit seinem T-Shirt sendete, äußerte sich zu dem Thema: "Ich bin absoluter Freund davon, wenn man Botschaften dieser Art in die Welt sendet", sagte der Abwehrmann. Er sei "Freund solcher Gesten", betonte der Verteidiger von Borussia Dortmund am Dienstagabend.
Heftige Kritik nach UEFA-Entscheidung
Am Dienstagvormittag hatte die UEFA erklärt, dass das Stadion während des Spiels gegen die Ungarn nicht in Regenbogenfarben erstrahlen darf. Die Entscheidung stößt auf heftige Kritik und massive Gegenreaktionen.
Genau das hatte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter zuvor im Namen des Stadtrats gefordert, um "ein Signal" für Vielfalt, Toleranz, Respekt und Solidarität zu senden.
Der Protest, der sich gegen die Politik der rechtsnationalen Regierung Ungarns unter Ministerpräsident Viktor Orban und deren Gesetz gegen "Werbung" für Homosexualität richtet, erreicht ungeahnte Ausmaße. Landesweit macht sich Kritik breit.