Der FC Augsburg sticht namhafte Konkurrenz auf dem Transfermarkt und verpflichtet Stürmer Ricardo Pepi. Sky Sport stellt den jungen US-Amerikaner vor.
Viele Klubs hatten Interesse an Ricardo Pepi. Ajax hatte ihn genauso auf dem Zettel wie die AC Florenz und auch der FC Chelsea beschäftigte sich laut übereinstimmenden Medienberichten beispielsweise mit dem Angreifer. Beim FC Bayern absolvierte er im vergangenen Februar sogar ein kurzes Probetraining. "Dieser Campus ist toll, er hat alles, was man braucht, um als Spieler erfolgreich zu sein. Das ist ein großartiger Campus", sagte Pepi seinerzeit.
FCA sticht Konkurrenz aus
Zuletzt sah alles danach aus, dass der VfL Wolfsburg den Zuschlag erhalten würde, aber nun macht der FC Augsburg das Rennen um den 18-Jährigen. 14 Millionen Euro wird der FCA nach Sky Informationen für Pepi an den FC Dallas überweisen - für keinen Spieler zahlten die bayrischen Schwaben je mehr Geld.
Der FC Bayern, der eine Kooperation mit Pepis aktuellem Verein pflegt, ist bei dem Deal übrigens nicht involviert. Vielmehr wurde dieser Transfer durch einen neuen Investor bei den Fuggerstädtern möglich. Im vergangenen Jahr stieg Bolt Football Holdings beim FC Augsburg ein. Besitzer David Blitzer ist schon länger mit FCA-Präsident Klaus Hoffmann befreundet und erhofft sich nun durch den Pepi-Deal zusätzliche Vermarktungsmöglichkeiten, denn in den USA ist Pepi schon ein richtiger Star.
US-Nationaltrainer schwärmt von Pepi
In der laufenden MLS-Saison erzielte er in 31 Spielen für Dallas 13 Treffer und nahm am All-Star-Game teil. Auch Nationaltrainer Gregg Berhalter nominierte den Torjäger schon für die Nationalmannschaft, für die er in sieben Spielen schon drei Treffer erzielte. Gegen Jamaika schnürte er im Oktober - als erst zweiter 18-Jähriger nach Christian Pulisic - einen Doppelpack für das US-Team.
"Ricardo Pepi ist ein sehr kompletter Stürmer. Er ist ein hervorragender Torjäger, hat ein gutes Tempo und kann gut mit seinen Mitspielern kombinieren. Wir haben uns für ihn entschieden, weil er furchtlos ist und auf seine Qualitäten vertraut", erklärt Berhalter exklusiv gegenüber Sky Sport die Stärken des Shootingstars, der bald in der Bundesliga für Furore sorgen will.
Angefangen hat für den Stürmer alles in in El Paso im Bundesstaat Texas, wo Pepi im Januar 2003 als Sohn mexikanischer Eltern geboren wird. Mit vier Jahren beginnt das älteste von drei Kindern gegen den Ball zu treten und wechselt schließlich mit 13 Jahren in die Nachwuchsakademie des FC Dallas.
Drei Tore im ersten Profispiel
Dort wurde er in verschiedenen Positionen eingesetzt, wie sein Ex-Coach bei den Profis Luchi Gonzalez im Gespräch mit MLSSoccer verriet: "Als er U13 und U14 war, haben wir ihn auf verschiedenen Positionen eingesetzt. Wir haben ihn im zentralen Mittelfeld und sogar in der Innenverteidigung spielen lassen, weil er zu viele Tore schoss. Er schoss fünf Tore, und wir waren der Meinung, dass ihm das in seiner Entwicklung nicht hilft", so der 41-Jährige.
2018 unterschrieb Pepi dann seinen ersten Profivertrag für Dallas' Farmteam North Texas SC in der USL League One. In seinem Spiel als Profi traf er beim 3:2-Sieg gegen Chattanooga gleich dreimal. Im Juni 2019 unterschrieb er seinen ersten Vertrag beim FC Dallas. Mit 16 Jahren und 163 Tagen war damit er der viertjüngste Spieler der Akademie des Vereins und gab einen Tag später auch sein Debüt in der MLS, als er gegen den FC Toronto eingewechselt wurde.
Berhalter sieht Pepi beim FCA gut aufgehoben
Sein erstes Tor für Dallas erzielte er im März 2020 und wurde im Juli 2021 der jüngste Spieler in der Geschichte der MLS, dem ein Hattrick gelang. Nun will der 1,85 Meter große Angreifer den nächsten Schritt gehen. Berhalter ist sicher, dass Pepi bereit ist: "Ich bin nicht überrascht, dass er in der Bundesliga unterschrieben hat. Er ist ein hervorragender junger Spieler mit großem Potenzial und die Bundesliga ist ein großartiger nächster Schritt in seiner Karriere", so der Nationaltrainer zu Sky Sport.
Und weiter: "Augsburg ist ein stabiler Verein, der ihm helfen wird, sich an den europäischen Fußball anzupassen. Es gibt viele gute Vereine in Deutschland, daher waren alle Optionen gut. Beim FCA wird er die Möglichkeit haben, Bundesliga-Minuten zu spielen und die Erfahrung zu sammeln, in der Liga zu bestehen. Außerdem ist es ein sehr ehrgeiziger Verein, so dass ich zuversichtlich bin, dass sie in den kommenden Jahren ein sehr erfolgreicher Verein sein werden."
Lewy und Haaland als Idole
In der Bundesliga kann sich Pepi ab der Rückrunde auch mit seinen Idolen Robert Lewandowski und Erling Haaland messen: "Ich versuche immer von ihnen zu lernen, ihre Spiele zu schauen und so zu spielen wie sie", sagte der Angreifer im vergangenen Juli im Gespräch mit Goal.
Dies scheint ihm ganz gut zu gelingen, denn nach eigener Aussage wird er tatsächlich oft mit den beiden Superknipsern verglichen: "Ich habe mit Leuten gesprochen, ich habe mit Luchi gesprochen, und sie sagen immer, dass ich einen ähnlichen Stil wie Lewandowski oder sogar Erling Haaland spiele", so Pepi.
Vor allem der BVB-Star hat es dem Youngster angetan: "Eines der wichtigsten Dinge, die ich mir ansehe, wenn ich mir Spiele von Haaland ansehe, sind seine Läufe, seine Pässe, seine Bewegungen im Strafraum. Das sind seine Stärken, also versuche ich, seine Bewegungen zu beobachten und zu sehen, wie er einen Weg findet, den Verteidigern zu entkommen", schwärmt Pepi vom Norweger.
Ziel ist Real Madrid
Man wird sehen, ob Pepi beim FCA letztlich ähnlich stark einschlägt wie Haaland bei seinem Wechsel aus Salzburg zum BVB vor zwei Jahren. In Puncto Ambitionen und Ehrgeiz ist Pepi aber auf jeden Fall schon auf einer Stufe mit Haaland. "Ich würde gerne eines Tages bei Real Madrid spielen", sagte Pepi nämlich vor kurzem noch im Gespräch mit TyC Sports.
Sollte die Entwicklung so weitergehen, erscheint diese Vorhaben auch gar nicht so abwegig, denn schon als 18-Jähriger hatten aktuell viele Klubs Interesse an Ricardo Pepi. Möglich, dass sich die Königlichen in Zukunft dazu gesellen. Dem FC Augsburg wäre es recht, denn das würde bedeuten, dass sich der teuerste Transfer der Vereinsgeschichte voll ausgezahlt hätte.