Robert Lewandowski hat in der spanischen LaLiga seinen ersten Platzverweis seit zehn Jahren kassiert. Wegen einer Geste droht dem Polen sogar eine längere Strafe. Nun sprach der Stürmer des FC Barcelona selbst über die Szene.
Beim Auswärtsspiel in Osasuna wurde Lewandowski bereits nach 31 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Für ein Foulspiel (Ellenbogen im Gesicht) sah der polnische Nationalstürmer den zweiten Gelben Karton.
Lewandowski beließ es nach seinem Platzverweis allerdings nicht dabei, einfach in die Kabine zu gehen. Während er das Feld verließ, fasste er sich an die Nase und zeigte mit dem Daumen auf den Unparteiischen Gil Manzano.
Droht Lewandowski längere Strafe?
Kurze Zeit später wiederholte der 34-Jährige die Bewegung, schüttelte davor und danach nur ungläubig den Kopf. Manzano war das nicht entgangen, weshalb er die Szene in seinem Protokoll vermerkte.
"Nach dem Platzverweis und beim Verlassen des Spielfelds machte der Spieler zwei Gesten der Missbilligung gegenüber der Entscheidung des Schiedsrichters, indem er sich den Finger an die Nase hielt und dann mit dem Daumen in Richtung des Schiedsrichters zeigte. Als er das Spielfeld verlassen wollte, wiederholte er die Geste noch einmal und blickte dabei, vor dem vierten Offiziellen stehend, in Richtung des Schiedsrichterassistenten Nr. 1", schrieb Manzano in seinem Spielbericht, den die Mundo Deportivo veröffentlichte.
Droht dem Ex-Bayern-Star nun eine längere Strafe? Das prüft der spanische Verband.
Lewandowski selbst erklärte seine Geste jetzt gegenüber Cadena SER wie folgt: "Letzte Woche habe ich mit Xavi darüber geredet, dass es mal passieren könnte, dass ich Gelb-Rot kassiere, was hart wäre. Ich hatte einfach ein Gefühl, dass das vorkommen könnte. Nachdem das alles passiert ist, habe ich diese Geste zu Xavi gemacht, nicht zum Schiedsrichter. Das ist ein großer Unterschied. Ich wollte Xavi sagen: 'Was wir neulich besprochen haben, ist jetzt passiert.'"
Müller reagiert auf Lewandowski-Preis
Lewandowski wurde zuletzt in der Bundesliga in der Saison 2012/13 des Feldes verwiesen, damals noch im Trikot von Borussia Dortmund. Beim FC Bayern passierte ihm das kein einziges Mal. Ohnehin machte Lewandowski beim deutschen Rekordmeister mehr mit seinen Treffern auf sich aufmerksam.
In der abgelaufenen Spielzeit erzielte der Angreifer 35 Treffer für die Münchner in der Bundesliga und sicherte sich damit zum zweiten Mal den "Goldenen Schuh" für Europas besten Stürmer. Den Preis nahm Lewandowski nun einen Tag nach seiner Gelb-Roten Karte in Barcelona entgegen. "Danke für eure Unterstützung", schrieb Lewandowski bei Instagram.
Thomas Müller ließ es sich natürlich nicht nehmen, seinem ehemaligen Teamkollegen beim FC Bayern zu gratulieren: "Nichts Besonderes für dich, aber höchst verdient. Der Goldene Schuh 2022, Gratulation", sagte Müller in einem Video des kicker.
Auch Vorstandschef Oliver Kahn äußerte sich: "Ich gratuliere Robert Lewandowski im Namen des FC Bayern herzlich zum Goldenen Schuh, den er zum zweiten Mal gewonnen hat."