Der Wechsel von Sadio Mane zum FC Bayern nimmt immer konkretere Formen an. Ein Ersatz für Robert Lewandowski wird er in taktischer Hinsicht jedoch nicht sein.
Der Königstransfer des FC Bayern wird immer heißer, die Verhandlungen um Sadio Mane vom FC Liverpool befinden sich in der entscheidenden Phase. Wie Sky Sport weiß, bieten die Bayern dem 30-Jährigen einen Dreijahresvertrag. Es geht jetzt nur noch um die Ablösesumme. 30 Millionen Euro plus mögliche Zusatzzahlungen fünf bis zehn Millionen Euro stehen im Raum.
Das Champions-League-Finale gegen Real Madrid war also allem Anschein nach Manes letztes Pflichtspiel für den FC Liverpool. Der Senegalese wurde am Samstag von Trainer Jürgen Klopp zunächst als Mittelstürmer eingesetzt. Nach der Einwechslung von Diogo Jota kam er ab der 65. Minute mehr über links.
Doch wo soll er im Falle einer erfolgreichen Einigung beim FC Bayern spielen? Ein Eins-zu-eins-Ersatz für den abwanderungswilligen Robert Lewandowski, der am Montag bereits das Ende seiner Bayern-Zeit verkündete, wäre er nur als Mittelstürmer. "Ich sehe Mane nicht als Mittelstürmer, sondern auf dem Flügel", schrieb Lothar Matthäus in seiner Sky-Kolumne.
Mane bei Bayern als Neuneinhalber eingeplant
Nach Informationen von Sky Sport ist Mane in der Tat nicht als klassischer Mittelstürmer bei den Bayern vorgesehen. Jedoch auch nicht als Linksaußen, wo der Rekordmeister mit Champions-League-Held Kingsley Coman bestens aufgestellt ist. Stattdessen soll Mane die Rolle der hängenden Spitze einnehmen, quasi als Neuneinhalber auflaufen.
Eine Position, die Trainer Julian Nagelsmann gerne in seine Taktik integriert. Mit Emil Forsberg in dieser Rolle brachte er als Leipziger Coach die Bayern beim 3:3 in München 2020/2021 mächtig in Bedrängnis.
Es ist eine Rolle, die perfekt zu Manes Qualitäten passt. Er verfügt sowohl über die Abschlussstärke eines echten Neuners als auch über die spielerischen Fähigkeiten für modernen Tempofußball. Drei Kopfballtore gelangen ihm in der abgelaufenen Premier-League-Saison, nur die klassischen Mittelstürmer Harry Kane, Danny Welbeck und Diogo Jota trafen häufiger per Kopf (je 4). 15 seiner 16 Tore erzielte er aus einer Position im Strafraum.
Sadio Mane: Daten unterstreichen taktische Überlegungen
Was ihn von Lewandowski unterscheidet ist, dass er sich zugleich auch gerne fallen lässt, um sich die Bälle selbst zu holen und mit Anlauf Richtung Strafraum zu marschieren. 14 von 41 Torschussvorlagen markierte Mane nach einem Lauf mit Ball über mindestens fünf Meter. 1,4 Schnittstellenpässe gelangen ihm im Schnitt pro 90 Minuten. (Quelle: Opta).
Und auch defensiv beeindruckt Mane mit starken Daten. 14,4 Pressing-Aktionen pro 90 Minuten weisen die Statistiken 2021/2022 für den Senegalesen auf. Zum Vergleich: Bei Lewandowski sind es nur 9,8 Aktionen.
Es sind diese Qualitäten, die Sportvorstand Hasan Salihamidzic an Mane so sehr schätzt und die Nagelsmann ebenfalls gut ins Konzept passen. Damit dieses Konzept aufgeht, brauchen die Bayern aber einen Zielspieler in vorderster Front, also doch einen klassischen Neuner.
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FC Bayern zeigt weiterhin Interesse an Kalajdzic
Als diesen Zielspieler haben die Bayern Sasa Kalajdzic vom VfB Stuttgart auserkoren. "Der macht wahrscheinlich keine 40 Tore, aber mit Sicherheit 25", ist auch Matthäus von dieser Personalie überzeugt. Der Österreicher selbst bekräftigte am Montag, er sei für alles offen.
Aktuell hat sich bei dieser Personalie nichts getan. Oberste Priorität hat für Salihamidzic derzeit, den Mane-Transfer unter Dach und Fach zu bringen. Erst dann sollen die Verhandlungen um Kalajdzic intensiviert werden. Der 24-Jährige ist jedoch weiterhin Bayerns Wunschspieler für die Neun.
Lukaku kein Thema
Andere derzeit kursierende Namen wie Romelu Lukaku (Chelsea), Harry Kane (Tottenham) oder Darwin Nunez (Benfica Lissabon) spielen nach Sky Informationen keine ernsthafte Rolle in den Bayern-Planungen und wären ohnehin zu teuer. Kalajdzic dagegen ist mit geschätzten 25 Millionen Euro vergleichsweise günstig und kennt die Bundesliga.
Bei der Frage nach dem Lewandowski-Ersatz gilt bei den Bayern also: Mane und Kalajdzic - aus eins mach zwei. Als Duo sollen die beiden den mit 312 Treffern erfolgreichsten Bundesliga-Torjäger nach Gerd Müller ersetzen.
Und damit gleichzeitig Nagelsmanns Wunsch nach mehr taktischer Flexibilität erfüllen. Endgültig weg vom starren 4-2-3-1 unter Hansi Flick. Mane, der in der Spitze, hängend, aber auch auf den Flügeln spielen kann, ist dafür der ideale Spieler.