Im exklusiven Sky Interview reflektiert Jamal Musiala eine Saison, die für seine Mannschaft nicht ausreichend war. Für ihn persönlich lief es besser. Der Bayern-Youngster spricht zudem über den Konkurrenten BVB, die Nationalmannschaft und seinen Anspruch, Stammspieler zu sein.
Jamal Musiala über...
… die Note seiner Saison und sein persönliches Saisonfazit: "Eine 3. Es war eine gute Saison für mich. Ich habe mehr Spielzeit bekommen und in ein paar wichtigen Spielen gespielt. Ich bin auch mental und physisch einen Schritt weitergekommen. An ein paar Sachen musste ich mich neu gewöhnen, auch an neue Positionen. Für meine Entwicklung war das gut. Wir hätten aber noch mehr Titel holen können."
… das Fazit der Mannschaftsleistung in dieser Saison: "Wir sind alle enttäuscht darüber, wie es für uns in den beiden Pokalwettbewerben ausgegangen ist. Trotzdem haben wir den Kopf in der Bundesliga nie hängen lassen. Wir haben von uns allen mehr erwartet. Nächste Saison werden wir angreifen."
… die Bedeutung eines Erfolgs gegen Wolfsburg am bevorstehenden 34. Spieltag: "Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Für uns ist es wichtig, dass wir mit einem guten Gefühl in den Urlaub gehen können und wir ein besseres Gefühl für den Saisonstart haben."
… Fitness-Einheiten mit Leon Goretzka: "Bei den Gewichten gibt es schon große Unterschiede (lacht). Ich arbeite konstant an mir, will es aber nicht so extrem wie Leon Goretzka machen. Es sind auch zwei verschiedene Spielstile. So viel Muskelaufbau brauche ich nicht. Ich arbeite an meiner Schnelligkeit und Technik."
… seine Ernährungs-Umstellung: "Ich habe meine Ernährung geändert und geschaut, was ich vor dem Spiel essen sollte und was nicht. Es sind die kleinen Details, die ich nicht mehr vor den Spielen essen würde. Ich habe ein Blutbild machen lassen, um zu schauen, bei welchen Sachen ich ein bisschen mehr reagiere. Wo mein Magen länger braucht, um zu verdauen. Es sind ein paar Sachen wie Weizen. Ich würde jetzt nicht mehr Nudeln vorm Spiel essen, auch keine Eier. Normalerweise habe ich morgens ein Omelett gegessen. Jetzt esse ich ein Porridge oder Brot mit Avocado und mittags Kartoffeln mit ein bisschen Fleisch."
… seine Forderungen eines Stammplatzes: "Ich will immer mehr spielen und wenn ich das Gefühl habe, dass ich die Leistung zeige, um starten zu können, dann will ich das auch. Ich mag einfach spielen und dranbleiben, aber keinen Stress machen. Ich will Leistung bringen und wenn ich meine Minuten bekomme, will ich voll da sein."
… darüber, ob er interne Kritik äußert, wenn sie angebracht ist: "Ich würde andere Spieler nicht kritisieren, aber meine Meinung sagen, wenn ich das Gefühl habe, dass im Spiel irgendwas nicht geklappt hat. Wir haben ein gutes Verhältnis untereinander und wollen gewinnen."
… seinen Spitznamen Bambi und wie lange er diesen noch haben wird: "Der Spitzname wird noch ein bisschen bleiben. Die Fans mögen ihn auch. Die Leute können mich so nennen, egal wie lange. Aber aus dem kleinen jungen Spieler muss ich mich rausentwickeln. Da will ich in der nächsten Zeit rauskommen."
… seine Lieblingsposition: "Ich habe am meisten Spaß auf der Zehnerposition im offensiven Mittelfeld. Dort fühle ich mich am wohlsten. Dort habe ich auch in der Jugend am meisten gespielt. Dass ich zuletzt auf der Sechs und Acht gespielt habe, war aber gut für meine Entwicklung. Wichtig ist, Spielpraxis zu erhalten. Auf dem Flügel zu spielen mag ich auch, weil ich dort gut in die Eins-gegen-Eins-Situationen reingehen kann."
… sein Verhältnis mit Konkurrent Thomas Müller: "Wir lernen voneinander, aber ich lerne viel mehr von ihm, als er von mir (lacht). Wir haben ein richtig gutes Verhältnis und sehen es so, dass wir uns beide besser machen können."
… seinen möglichen Wunsch, nach seiner Zeit in München nochmal in England spielen zu wollen: "Ich konzentriere mich jetzt auf die Bayern und kann jetzt nicht langfristig denken. Ich muss meinen Stand hier verbessern und mich entwickeln, bevor ich denke: 'England ist ein super Land, es ist eine super Liga dort.'"
… die Neuzugänge des BVB: "Sie sind stärker geworden, das kann man schon sagen. Wir werden aber mit dem gleichen Selbstbewusstsein in die neue Saison gehen, nicht mit Angst. Wir machen einfach unser Ding. Wir schauen nicht auf die anderen. Aber es wird Spaß machen, wenn die Konkurrenz größer wird. Ich freue mich drauf."
… seinen Anspruch, bei der WM ein Stammspieler zu sein: "Das traue ich mir zu! Aber egal ob ich in der Startelf bin oder Joker, ich will bereit sein und dem Team helfen. Ich will helfen, dass wir weit kommen."
… sein Gefühl, mit welchem er nach der Saison zum DFB anreisen wird: "Mit einem guten Gefühl. Wir haben viele richtig gute Spiele, die uns gut für die WM vorbereiten werden. Wir werden sehen, auf welchem Standpunkt wir sind. Beim DFB ist immer eine gute Atmosphäre. Ich freue mich drauf."
… seine Bindung zu Hansi Flick: "Er ist wie ein Mentor für mich und hat mir von Anfang an Vertrauen geschenkt, sodass ich auf dem Spielfeld den Kopf frei habe. Beim DFB habe ich das Gefühl des vollen Vertrauens."
… die Bedeutung der Nations League: "Wenn wir die Spiele gut bestreiten, gehen wir mit einem guten Gefühl in die WM. Es wird gut, um zu sehen, was klappt und was nicht."
… die WM-Chancen: "Wir würden den WM-Titel gerne nach Deutschland bringen. Wir sind einer der Favoriten, bei dem Turnier sind aber viele Weltklasse-Länder dabei. Es wird nicht einfach, aber wir müssen das Bewusstsein haben, das Turnier gewinnen zu wollen. Das hat auch jeder Spieler von uns."
… seine Wahl für die deutsche Nationalmannschaft: "Es war nicht einfach. Ich habe lange darüber nachgedacht und ein gutes Gespräch mit Jogi Löw geführt. Das gab mir ein richtig gutes Gefühl. Auch durch meine Mitspieler beim FC Bayern habe ich mich mit Deutschland am wohlsten gefühlt. Dann habe ich die Entscheidung getroffen."
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