Oliver Kahn wurde offiziell beim FC Bayern vorgestellt. Nach seinem Amtsantritt stellt sich die Frage: Welche Funktion übernimmt der "Titan" - auch in Sachen Transfers.
Eines ist klar: Ein Macher wie Kahn wird in der Führungsriege des FCB nicht nur als stiller Beobachter agieren. Zwar wird der 50-Jährige wohl nicht "durch den Meeting-Raum grätschen", da diese Zeiten vorbei seien, aber mundtot macht den Ex-Keeper wohl niemand. Schon bei seiner Vorstellung hat das neue Vorstandsmitglied hohe Ziele formuliert.
Eine Nebenrolle kommt für Oliver Kahn nicht in Frage
"Kahn ist und bleibt einer mit klarer Meinung - ein echtes Alpha-Tier. Also alles andere als ein Ja-Sager", beschreibt Sky Reporter Marc Behrenbeck den neuen Mann in der Führungsetage der Bayern. In den kommenden Jahren soll der 50-Jährige das schwere Erbe von Karl-Heinz Rummenigge antreten. Die Erwartungen sind sehr hoch - auch Kahns Einfluss wird enorm sein.
In Sachen Transfers wird vor allem die Zusammenarbeit mit dem jetzigen Sportdirektor und künftigen Sportvorstand Hasan Salihamidzic eine große Rolle spielen. "Der sportliche Bereich ist die Verantwortung von Salihamidzic. Ich bin ein Freund davon, als absoluter Team-Player zu agieren", erklärt Kahn bei seiner Präsentation, deutet dabei aber direkt an, sein Mitspracherecht nutzen zu wollen: "Natürlich werde ich meine Erfahrungen einbringen. Natürlich werde ich da auch mein Wissen einbringen."
Ein Team bei Transfers: Kahn und Salihamidzic
An ein Abnicken ohne eigenes Einverständnis ist also auch bei künftigen Neuverpflichtungen der Münchner nicht zu denken. Transfer-Experte Behrenbeck erläutert: "Natürlich wird Kahn bei Transfers und der Trainerfrage ab sofort mitreden." Dabei könnte es durchaus zu hitzigen Gesprächen mit "Brazzo" kommen. Durch gelungene Einkäufe wie Durchstarter Alphonso Davies hat Salihamidzic sein Standing beim FCB aber verbessert. Auch die Berufung in den Vorstand gibt dem 43-Jährigen mehr Einfluss.
"Eine wichtige Beförderung für ihn, um im Haifischbecken der Bayern-Führung nicht unterzugehen", meint Behrenbeck, der trotzt der gestärkten Position des Transfer-Verantwortlchen interessante Entwicklungen erwartet: "Nun gibt es mit Kahn eine Meinung und Instanz mehr, wenn der FC Bayern Spieler und Trainer verpflichtet."